Ferrari akzeptiert Räikkönen-Strafe: "So ist das Leben"
Gegen die Entscheidung der Rennleitung, Kimi Räikkönen wegen dem Überfahren der Boxengassen-Linie zu bestrafen, will Ferrari nicht vorgehen
(Motorsport-Total.com) - Hätte, wäre, wenn... Hätte sich Kimi Räikkönen beim Grand Prix von Europa an die Regeln gehalten, dann hätte er wahrscheinlich auf dem Podium gestanden. Wäre der Ferrari-Pilot in Baku eine andere Strategie gefahren, dann wäre ihm im Verkehr vielleicht nicht so viel Sprit verlorenen gegangen. Und wenn sein Team Einspruch gegen die Strafe eingelegen würde, dann würde es vielleicht noch schlimmer kommen. Das denkt zumindest Teamchef Maurizio Arrivabene, der den Verlust des Doppelpodiums für seine Scuderia akzeptiert.
Das war passiert: Im Windschattenspiel mit von Daniel Ricciardo lässt sich Räikkönen dermaßen ablenken, dass er nicht mitbekommt, dass der Red Bull in die Boxengasse abbiegen will. Dabei kommt der Ferrari selbst mit allen vier Reifen über die Boxengassen-Linie. Dieses Vergehen wurde in einem Schreiben von Charlie Whiting im Zuge der Änderungen der Boxenein- und Ausfahrt von Samstag auf Sonntag noch einmal extra hervorgehoben. Deswegen setzte es eine Fünf-Sekunden-Strafe.
In der Regel heißte es klar: Wer mit allen vier Reifen links neben der Linie fährt, muss an die Box kommen. Ricciardo selbst hatte diese Grenze im Qualifying ausgereizt, sich aber der Vorgabe besonnen und stets höchstens zwei Räder über die Linie schlüpfen lassen.
"Ich verstehe ja die Regel mit dem Überfahren der Linie, aber ich finde es auch Blödsinn", wettert Räikkönen nach dem Rennen gegen die Entscheidung. "Man gewinnt dabei gar nichts." Aber der Finne verlor damit wahrscheinlich die Chance aufs Podium zu kommen. Allerdings ging ihm am Ende auch das Benzin aus, weswegen Sergio Perez ohnehin an ihm vorbei ging. Es bleibt ein hypothetischer Gedanke.
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Ferrari hält sich mit Kritik an Räikkönen zurück - Arrivabene spricht sogar von spektakulären Leistungen beider Piloten. Die Frage nach der Berechtigung der Strafe umgeht er geschickt: "Es ist klar, was passiert ist. Es ist sehr unglücklich, aber so ist das Leben." Laut dem Italiener wäre ein Einspruch sinnlos. "Wenn man darauf reagiert, kann man sogar noch mehr bestraft werden."