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Zoff am Funk: Was zu Hülkenbergs frühem Quali-Aus führte
Er war in allen Trainings schnell, doch das Qualifying von Baku lief für Force-India-Pilot Nico Hülkenberg alles andere als rund - Missverständnis am Boxenfunk
(Motorsport-Total.com) - Das hatte sich Nico Hülkenberg anders vorgestellt: Beim Qualifying zum Großen Preis von Europa 2016 kam der Deutsche im Force India nicht über Q2 hinaus und muss am Sonntag von Rang zwölf aus ins Rennen starten. Dabei hatte es Hülkenberg zuvor in jeder Trainingssession in die Top 5 geschafft und mit seinem Teamkollegen Sergio Perez andere Mercedes-Verfolger wie Ferrari und Red Bull geärgert. Doch während letzterer die zweitbeste Quali-Zeit fuhr, war für den Deutschen überraschend früh Schluss.
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Nico Hülkenberg musste sein Qualifying in Baku überraschend früh beenden Zoom Download
Dabei kam Hülkenberg ein Fehler im ersten Run des zweiten Qualifying-Abschnittes teuer zu stehen. In Kurve 16 verlor der Force-India-Pilot das Heck seines VJM09 und drehte sich einmal quer über die Randsteine zurück auf die Strecke. "Die Kurve ist bekannt, dort gibt es oft sehr starke Winde. Ich weiß nicht, was mich da erwischt hat, aber mir ging komplett das Heck weg. Ich konnte das Auto nicht mehr abfangen und habe die Runde leider verloren", ärgert er sich. Denn es sei eine "Mega-Runde" gewesen, die locker für Q3 gereicht hätte.
Nach dem Ausritt fuhr Hülkenberg zum Reifenwechsel an die Box. Zu diesem Zeitpunkt stand noch keine gezeitete Runde zu Buche. Um in Q1 einzuziehen, musste der letzte Versuch also sitzen. Doch auch dieser ging schief. "Im zweiten Run hatte ich auf meiner schnellen Runde ein wenig Verkehr, es war nicht ideal", erklärt Hülkenberg, dessen 1:44.824 Minuten nur für einen enttäuschenden zwölften Platz reichten. Eine weitere Runde brach er nach einem mageren ersten Sektor ab.
Daraufhin kam es am Funk zu einer kurzen, aber heftigen Diskussion mit seinem Ingenieur. "Wir haben keine Zeit für noch eine Runde?", fragte Hülkenberg. "Nein, nicht genug Benzin, nicht genug Zeit. Du hättest diese weiterfahren müssen", antwortete die Box. Hülkenberg: "Das musst du mir doch in der Runde sagen!" Ingenieur: "Das habe ich." Das klang für den Moment ziemlich ruppig. Rückblickend relativiert Hülkenberg den Disput jedoch. Es habe sich um ein Missverständnis gehandelt.
Hülkenberg ärgert sich: "Das Auto hat großes Potenzial"
"Es war eigentlich klar kommuniziert. Mein Ingenieur meinte dann, ich sollte die zweite Runde auch noch pushen, aber als ich über Start und Ziel gefahren bin, habe ich schon aus dem Quali-Modus rausgeschaltet." Im Eifer des Gefechts seien die Emotionen wohl etwas hochgekocht. Dabei glaubt der Deutsche, dass er sich ohnehin nicht hätte verbessern können. "Zwei Runden hintereinander funktionieren mit den Reifen nicht. Und die Batterie war down." Auch der Grip am Auto sei nicht mehr derselbe gewesen.
Entsprechend tief sitzt die Frustration bei dem 28-Jährigen, der noch immer auf sein erstes Formel-1-Podium wartet: "Es ist sehr ärgerlich, weil das Auto großes Potenzial hat und weiter vorn stehen sollte." Doch die Motivation, den Rückstand im Rennen möglichst schnell aufzuholen, ist hoch. Co-Teamchef Robert Fernley weiß, worauf es ankommt. "Das Wichtigste ist, dass wir sauber durch die ersten Kurven kommen und die richtige Strategie wählen, um uns dort zu platzieren, wo wir hingehören", sagt er selbstbewusst.
In Sachen Strategie hat Hülkenberg etwas mehr Spielraum. Er darf im Gegensatz zu Perez, der wegen eines Getriebewechsels fünf Plätze nach hinten versetzt wird, seine Reifen für den Start frei wählen. Ohnehin müsse man auf einer neuen Strecke bei der Strategie flexibel sein, findet Hülkenberg. "Wenn man schnell ist, ist das natürlicher einfacher." Diesbezüglich hat der Deutsche keine Bedenken: "Wir sind nicht nur auf der Geraden, sondern auch in den Kurven gut. Es ist die Kombination aus beidem, die uns hier stark macht", erklärt er.
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Auf einer Runde sei Force India an diesem Wochenende hinter Mercedes zweite oder dritte Kraft. Und auch die Longruns am Freitag lassen laut Hülkenberg hoffen. Dennoch weiß er: "Diese Strecke ist unberechenbar, es kann alles passieren." Auch Ex-Formel-1-Fahrer Timo Glock erwartet ein spannendes und turbulentes Rennen, sieht Force India in Baku weit vorn: "Wir werden Perez und Hülkenberg im Auge behalten müssen, weil die eine starke Performance haben. Die haben sehr gut ausgesehen."