Pirelli: Einstoppstrategie in Baku erste Wahl
Reifenhersteller Pirelli empfiehlt den Teams nur einen Baku-Boxenstopp - "Die Reifen waren an diesem Wochenende sehr robust", beobachtet Valtteri Bottas
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 gastiert erstmals auf dem neuen Stadtkurs in Baku, entsprechend begrenzt sind die vorhandenen Daten für die Ingenieure. Den Teams wird es somit deutlich schwerer fallen, die optimale Rennstrategie vorauszuberechnen. Reifenhersteller Pirelli empfiehlt den Rennställen eine Einstoppstrategie, solange ein sehr wahrscheinlicher Safety-Car-Einsatz diese Theorie nicht wieder auseinanderwirbelt.
Im dritten Freien Training testeten die Teams am Samstag neben den Soft- und Supersoft-Reifen auch die Medium-Mischung, welche in der späteren Qualifikation allerdings nicht mehr verwendet wurde. Am Sonntag wird diese "härtere" Gummimischung kaum Chancen auf einen Einsatz haben. Stattdessen steht laut Pirelli der Supersoft-Reifen hoch im Kurs. Diese Gummimischung war auch während der Qualifikation der eindeutige Favorit bei den Fahrern. Bis zu einer Sekunde schneller soll dieser Reifen auf dem Kurs in Baku sein, so Pirelli. Tatsächlich wählten alle Fahrer in den Top 10 diese Gummimischung.
Spitzenreiter Nico Rosberg fuhr wie auch der zweitplatzierte Sergio Perez mit frischen Supersoft-Reifen die Bestzeit ein. Daniel Ricciardo startet auf dem dritten Rang mit der gebrauchten Variante. Je nach Strategie in der Qualifikation, wäre laut Pirelli auch der Einsatz direkt zu Rennbeginn vorstellbar.
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts: Europa
Mittlerweile findet bereits der 23. Europa-Grand-Prix statt. Er wurde bereits in Brands Hatch (1983, 1985), Donington (1993), Jerez (1994, 1997), auf dem Nürburgring (1984, 1995, 1996 und von 1999 bis 2007) sowie in Valencia (2008 bis 2012) ausgetragen. Fotostrecke
Der Großteil des Feldes wird auf gebrauchten Supersoft-Reifen in das erste Europa-Rennen in Aserbaidschan starten. Pirelli empfiehlt um die 22. Runde auf die weiche Gummimischung zu wechseln und das Rennen im Optimalfall damit zu beenden. 51 Runden umfasst der Grand Prix insgesamt. Wenn auf dem Soft-Reifen gestartet wurde, sollte die Box in der 29. Runde angesteuert werden, um auf die Supersoft-Reifen zu wechseln.
Das Safety-Car könnte die Reifentheorien aus dem Gleichgewicht bringen. In den bisherigen Sessions berührten die Fahrer häufiger auf dem engen Stadtkurs die Streckenbegrenzungen. Zudem gibt es nur drei Kräne, die nicht alle Teile der Strecke bedienen können. Da auch Auslaufzonen Mangelware sind, gilt ein Eingriff des Safety-Cars als sehr wahrscheinlich - zur Freude der Reifentaktiker.