• 18. Juni 2016 · 13:05 Uhr

Formel 1 Baku 2016: Lewis Hamilton bleibt an der Spitze

Vor dem Qualifying in Aserbaidschan fuhr der Brite die Bestzeit vor Nico Rosberg und Nico Hülkenberg - Ferrari und Red Bull stärker, Sergio Perez crashte

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat im Abschlusstraining zum Europa-Grand-Prix in Baku am Samstagmittag auch die dritte Bestzeit des Premieren-Wochenendes in Aserbaidschan erzielt. Der Mercedes-Pilot setzte sich auf seiner letzten schnellen Runde knapp gegen Teamkollege Nico Rosberg (+0,258 Sekunden) durch. Da es bei sonnigen 28 Grad Celsius Lufttemperatur deutlich wärmer war als am Freitag, knackte Hamilton bei seiner Qualifying-Simulation aber nicht seinen eigenen Streckenrekord.

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Lewis Hamilton war auch am Samstaqvormittag der Schnellste Zoom Download

Das könnte auch daran gelegen haben, dass Hamilton zuvor mehrere Fahrfehler unterlaufen waren, darunter ein spektakulärer Quersteher im Vollgas-Knick Kurve 13. Bei der Jagd nach der Bestzeit blieb allerdings auch Rosberg nicht von Patzern verschont. Halb so wild in Baku: Wie deutlich wurde, lassen sich Pirellis Sueprsoft-Mischung mehrere Umläufe in vollem Tempo fahren. Auch zum Aufwärmen der Pneus brauchte es trotz sommerlichen Bedingungen mindestens zwei Runden.

Ärgster Verfolger der Silberpfeile war im Abschlusstraining wenig überraschend Nico Hülkenberg im Force India. Dem Emmericher fehlten allerdings 1,188 Sekunden auf die Spitze. Heißt: An der Dominanz des Mercedes-Teams hat sich über Nacht wenig verändert.

Besser in Form als am Freitag waren Red Bull und Ferrari, die beim Tempo auf den Longruns ihr Waterloo erlebten. Daniel Ricciardo (+1,268) und Sebastian Vettel (+1,278), der seine Zeit auf gebrauchten superweichen Reifen fuhr, auf den Plätzen vier und fünf. Sie meldeten Ansprüche zumindest auf die zweite Startreihe an. "Es war ein ermutigender Schritt im Vergleich zu gestern", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach einem Totalumbau des RB12. "Abgesehen von der Lackierung haben wir alles verändert. Die Ingenieure hatten eine lange Nacht, aber sie haben ein Setup gefunden, mit dem sich die Fahrer wohler fühlen."

Einen Angriff auf Hamilton und Rosberg will Horner aber nicht prognostizieren und hält sich mit Kampfansagen zurück: "Wenn es eine Strecke gibt, die für Mercedes gebaut ist, dann ist es diese", schwenkt der die weiße Fahne. "Die Länge der Geraden und die langsamen Kurven davor spielen ihnen in die Karten. Wir hängen uns rein, damit wir uns in den ersten drei Startreihen qualifizieren." Bei Ferrari könnte der neue Turbolader der Grund für die Verbesserung gewesen sein. Sollte das Team am Freitag alte Hybride verwendet haben, wäre er nicht Teil der Antriebsstränge gewesen.

Die Teamkollegen Max Verstappen (7./+1,549) und Kimi Räikkönen (10./+1,672) waren langsamer unterwegs. Allerdings kämpfte Räikkönen vorzeitig mit Technikproblemen: "Irgendetwas stimmt nicht, ich habe aus den Kurven heraus keine Leistung", meldete der Finne seinem Ingenieur, bevor er in langsamer Fahrt an die Box fuhr. Nach dem MGU-H-Schaden keine 24 Stunden zuvor traf es im Lager der Scuderia also erneut Räikkönen. Die genaue Ursache ist derzeit noch unklar.

Den heftigsten Abflug leistete sich allerdings Sergio Perez (6./+1,383) im Force India kurz vor Schluss, der mit einer Roten Flagge das Ende der Session bedeutete. Es war Kopie des gestrigen Ricciardo-Unfalls in Kurve 15, als der Mexikaner in zu schneller Fahrt die Mauer am Ausgang mit der Hinterachse erwischte. "Ich habe gesagt, dass es lieber am Ende des Trainings passiert als am Anfang. Und lieber als im Qualifying. Hoffentlich lernt er daraus", kommentiert Otmar Szafnauer.

Der Force-India-Sportdirektor nimmt seinen Piloten in Schutz: "Andere haben an dieser Stelle das Gleiche gemacht, es ist eine knifflige Kurve. Wir bereiten schon ein Ersatzheck vor", schielt er auf einen Qualifying-Einsatz des Autos. Wie stark Geheimfavorit Williams dann sein wird, blieb trotz der Zeit des in Baku formschwachen Felipe Massa (14./+2,158) ungeklärt. Valtteri Bottas setzte keine Zeit, nachdem ihm ein loser Gullydeckel am Ende der Boxenstraße direkt zu Beginn des Trainings ein Loch in den Seitenkasten gerissen hatte. Der FW38 wurde nicht mehr rechtzeitig fit.

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