Bittersüßes Qualifying: Getriebewechsel kostet Perez Reihe 1
Sergio Perez darf sich in Baku über Rang zwei und damit sein bestes Qualifying-Ergebnis in der Formel 1 freuen - Den Platz in Reihe eins darf er aber nicht behalten
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez lieferte in Baku das wohl stärkste Qualifying seiner Formel-1-Karriere ab und sicherte sich Rang zwei hinter Nico Rosberg. Einziger Haken: Der Mexikaner darf den zweiten Startplatz nicht behalten. Nach einem Crash am Ende des dritten Freien Trainings musste das Getriebe an seinem Force India gewechselt werden. In der knallharten Welt der Königsplätze bedeutet das fünf Strafplätze in der Startaufstellung und damit nur Startplatz sieben im Rennen am Sonntag.
© xpbimages.com
Sergio Perez legte im Qualifying eine seiner besten Runden überhaupt hin Zoom Download
Trotzdem freut sich der Mexikaner über sein starkes Qualifying und erklärt, dass sich Rang zwei für ihn "auf jeden Fall" wie eine Pole-Position anfühlt: "Ich muss dafür dem Team und vor allem meinen Jungs danken, dass sie das Auto rechtzeitig fertigbekommen haben. Ich ärgere mich immer noch über den Fehler von heute morgen. Aber jetzt freue ich mich, das sind heute gemischte Gefühle bei mir."
"In Q3 ist mir eine sehr starke Runde gelungen. Es war eine recht schwierige Session für mich, denn nach dem Unfall hatte ich natürlich etwas Selbstvertrauen verloren. Dann wieder so gut in den Rhythmus zu kommen, war großartig. Hoffentlich kommen wir morgen nach vorne und können um eine starke Position kämpfen. Durch die Strafe starte ich von Platz sieben, aber das Team hat auf jeden Fall mehr verdient", so Perez.
"Wir hatten zwar erwartet, dass wir hier stärker sind, aber nicht so gut", gesteht der Force-India-Pilot. Seine Runde in Q3 sei mehr oder weniger perfekt gewesen, mehr sei "auf keinen Fall" drin gewesen. "Ich habe jeden Bremspunkt getroffen und war so nah es ging an der Mauer dran", berichtet Perez und freut sich: "Ich denke, dass es definitiv eine meiner besten Runden war."
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Baku
Mit dem Europa-Grand-Prix in Aserbaidschan erobert die Formel 1 2016 Neuland: Das Rennen in der 9,5 Millionen Einwohner zählenden Ex-Sowjetrepublik am Kaspischen Meer ist das erste in der Region und dem Handel mit Rohöl zu verdanken, der das Land reich gemacht hat. Jetzt drängt es mit Großveranstaltungen auf die Weltbühne. Fotostrecke
"Ich denke, dass das Auto hier sehr gut funktioniert. Aus irgendeinem Grund sind wir sehr konkurrenzfähig", sagt der Mexikaner. Doch was ist am Sonntag drin? Die Strafe macht seine Aufgabe im Rennen definitiv nicht einfacher. "Es ist eine Strecke, auf der man überholen kann", merkt er allerdings an und ergänzt: "Ich denke, dass viel passieren wird. Es wird viele Safety-Car-Phasen geben."
Er hofft daher auf ein sauberes Rennen und einige Punkte. 'RTL'-Experte Timo Glock hat ihn auf jeden Fall auf der Rechnung und erklärt: "Das Rennen wird sehr interessant. Wir werden Sergio Perez und Nico Hülkenberg im Auge behalten müssen, weil die einer sehr starke Performance haben. Die haben sehr gut ausgesehen. Da muss man Force India als Team loben." Hülkenberg wird allerdings nur von Rang zwölf ins Rennen gehen.