• 17. Juni 2016 · 23:07 Uhr

Piloten schwärmen vom "Pobacken zusammenkneifen" in Baku

Nach den ersten Kilometern auf dem neuen Straßenkurs von Aserbaidschan vergessen die meisten Fahrer ihre Bedenken und geben sich ihrer Begeisterung hin

(Motorsport-Total.com) - Lange und schnelle Gerade, langsame und enge Kurven, nahe Mauern und gutbesuchte Auslaufzonen - Ist der Baku City Circuit der Traum eines jeden Grand-Prix-Fahrers? Nach der Trainingspremiere in Baku zieht sich jedenfalls ein positives Fazit durch das Fahrerlager der Königsklasse. Toro-Rosso-Jüngling Carlos Sainz spricht von einem Adrenalinrausch und selbst erfahrene Piloten wie Sebastian Vettel lassen sich von den 6.003 abwechslungsreichen Metern aus der Reserve locken.

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Hoch, runter, rechts, links: Die Piloten erforschten heute jeden Winkel Zoom Download

"Es ist keine einfache Strecke und es hat ein bisschen gedauert, bis man wusste wo es langgeht", gibt der Ferrari-Pilot zu. "Aber alles in allem macht es Spaß. Man kommt jedes Mal relativ schnell an und den richtigen Bremspunkt zu finden ist nicht so einfach. Der langsame Teil durch die Altstadt ist nicht so schlimm wie erwartet. Die schnellen Kurven sind dafür nicht so einfach, wie wir es erwartet haben. Um die Altstadt herum muss man da noch die Pobacken zusammenkneifen."

Um die atemberaubende Szenerie rund um die Strecke konnten sich die 22 Straßenkurs-Herausforderer am Freitag gar nicht kümmern. Zu beschäftigt waren sie, die bis zu 2,2 Kilometer langen Geraden entlang zu preschen und dabei bis zu 350 km/h zu erreichen - oder die engen Altstadt-Passagen zu erkunden und dabei die zum rangieren ungeeigneten Auslaufzonen zu vermeiden.


Fotos: Großer Preis von Europa


"Für uns als Fahrer ist der enge Abschnitt relativ langsam, von daher geht es", erklärt Nico Hülkenberg. "Kurve 13, den Berg hoch, ist blind. Dort wird das Auto leicht und die Kurve geht gerade so noch voll, man ist am Limit Das ist ziemlich spannend. Dann in Kurve 15 hineinbremsen, es geht den Berg hinunter und ist eine ziemliche Herausforderung. Die Kurven 18 und 19 gehen voll, dort geht es ganz schön zur Sache."

Das bringt auch seinen Force-India-Teamkollegen Sergio Perez ins Schwärmen: "Als ich die Strecke abgelaufen bin wusste ich schon, dass es viel Spaß machen würde zu fahren - und ich wurde nicht enttäuscht. Es ist ein atemberaubender Kurs: sehr herausfordernd, kein Platz für Fehler und ein echtes Vergnügen zu fahren."

Aber es gibt auch noch Kritiker. Schon bevor der erste Forrmel-1-Bolide durch die Hauptstadt von Aserbaidschan bretterte, wurden erste Sicherheitsbedenken geäußert. Die behielt Red Bulls Max Verstappen auch noch nach dem Trainingsauftakt: "Es macht generell Spaß die Strecke zu fahren", sagt er, "aber die Randsteine wurden lose, dass müsse wir noch einmal mit der FIA diskutieren. Die Ausfahrt aus der Boxengasse ist auch nicht ideal, vielleicht können sie die ein bisschen weiter öffnen. Die Strecke ist sehr rutschig und man kommt mit hohen Geschwindigkeiten an, das macht das Bremsen nicht einfach. Und manche Stellen sind so eng, dass man sich sehr konzentrieren muss. In den Auslaufzonen muss man vorsichtig sein, weil man sich schnell festfahren kann."


Baku: Die Strecke im spektakulärem 3D-Porträt

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Im Fahrermeeting wurden diese Themen mittlerweile angesprochen und es wurde auch bereits beschlossen einige Kleinigkeiten zu ändern, wie etwa die Boxeneinfahrt.

Weltmeister Lewis Hamilton hat aber ohnehin etwas gegen das Jammern seiner Kollegen. Er hat den Freitag nicht nur wegen seiner Bestzeiten genossen und beschreibt den Streckenverlauf mit einer Mischung aus Valencia und Sotschi: "Die Strecke ist nicht einfach. Nicht unbedingt, weil der Streckenverlauf besonders schwierig zu lernen ist, sondern vielmehr weil es sehr rutschig ist. Mit Blick auf die Bremsen und die Nähe zu den Mauern ist es ähnlich wie in Monaco. Aber wir erreichen viel höhere Geschwindigkeiten. Es ist eine richtige Herausforderung. Man muss hier sehr konzentriert sein - das gefällt mir."

Auch Haas-Pilot Romain Grosjean fühlt sich von den 20 Kurven bei der Ehre gepackt: "Die Mauern stehen nahe an der Strecke, das wissen wir. Hier ist das Tempo aber sehr hoch. Formel 1 ist ein Männersport. Gefahr gehört dazu. Natürlich wollen wir nicht, dass sich jemand verletzt."

Spaß scheinen sie alle gehabt zu haben, aber ihren Frieden haben noch längst nicht alle Piloten mit dem Straßenkurs geschlossen. Sollte es am Sonntag im Rennen nur halb so viele Ausflüge in die engen Auslaufzonen geben wie am Freitag, wird es ein langes Rennen.

"Für uns ist es ziemlich gut gelaufen", kann Mercedes-Motosportchef Toto Wolff berichten. "Das merkt man sofort, wenn man rausfährt und den Sweetspot trifft. Es kommt noch immer darauf an, die Reifen in das richtige Fenster zu bekommen - auch das hat bei uns gut funktioniert. Ich finde die Strecke sehr spannend und es wir definitiv eine Herausforderung im Rennen, was Virtuelle-Safety-Car- und Safety-Car-Phasen angeht. Die Strategie wird da wahrscheinlich eine wichtige Rolle spielen."

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