• 17. Juni 2016 · 19:41 Uhr

Mercedes dominiert in Baku: Eine Sekunde vor den Verfolgern

Die Silberpfeile sind am ersten Trainingstag in Baku der Konkurrenz einen deutlichen Schritt voraus - Lewis Hamilton klar Schnellster, Antriebsdefekt stoppt Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Premiere in Aserbaidschan war am ersten Trainingstag fest in der Hand von Mercedes. Im zweiten Freien Training am Freitag belegten fünf Autos mit Mercedes-Hybridantrieb die ersten fünf Plätze. Die über zwei Kilometer lange Zielgerade des schnellen Stadtkurses in Baku untermauerte einmal mehr die Qualität des komplexen Antriebs. An der Spitze dominierte das Mercedes-Werksteam. Lewis Hamilton stellte in beiden Freitagsessions die Bestzeit auf, Teamkollege Nico Rosberg war beide Male Zweiter.

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Lewis Hamilton gilt nach dem Freitag als klarer Favorit für die Pole und den Sieg Zoom Download

"Unser Hauptaugenmerk lag logischerweise darauf, das beste Setup zu finden", gibt Technikdirektor Paddy Lowe Auskunft. "Wir haben an beiden Autos eine gute Balance mit viel und wenig Sprit an Bord gefunden und die Reifen scheinen ebenfalls gut zu funktionieren. Nur so können wir sicherstellen, dass wir für das morgige Qualifying in Topform sind." Alles andere als eine silberne erste Startreihe wäre eine Überraschung.

Auf dem Papier dominierte Mercedes am Freitag die Konkurrenz mit großem Vorsprung, aber es gab am Nachmittag auch Sorgenfalten. 22 Minuten vor Ablauf der Zeit parkte Rosberg seinen F1 W07 am Ausgang von Kurve 18. Er meldete über Funk Probleme mit dem Antrieb, die Box wies den Deutschen an, sofort stehenzubleiben. "Leider verlor mein Auto im zweiten Training Leistung und ich musste anhalten. Die Ursache dafür untersuchen wir gerade noch", tappt Rosberg im Dunkeln.

Im Anschluss an das Training kannte Mercedes die Ursache des Problems noch nicht. Sorgen muss sich der WM-Führende aber nicht machen, denn es handelte sich um einen Antrieb, der schon viele Kilometer zurückgelegt hatte. Beim Kontingent der Antriebskomponenten ist Rosberg auf der sicheren Seite, denn von jedem Element war er erst beim zweiten Bauteil. Sollten für Samstag neue Komponenten eingebaut werden, so droht für den Rennsonntag keine Strafe.

Reihenfolge der Verfolger überrascht

Unter normalen Umständen sollte Mercedes an diesem Wochenende nicht zu schlagen sein. Vor allem Hamilton dominierte am Freitag das Geschehen. Am Nachmittag hatte er 0,690 Sekunden Vorsprung auf Rosberg. Der drittplatzierte Sergio Perez lag schon 1,1 Sekunden zurück. Ferrari und Red Bull fehlten fast zwei Sekunden. "Die Rangfolge hat mich heute etwas überrascht", meint Rosberg mit Blick auf das Ergebnis. "Force India lag direkt hinter uns. Ich weiß nicht, was wir an diesem Wochenende von Red Bull und Ferrari erwarten dürfen. Bislang waren sie unsere ärgsten Verfolger. Warten wir es ab."

Hamilton legte die Latte mit 1:44.233 Minuten für die Konkurrenz hoch. "Ein guter Tag und ein schöner Start in das Wochenende", strahlt der Weltmeister und gibt zu, dass die Strecke "nicht einfach" ist: "Es ist eine richtige Herausforderung. Ich glaube, dass alle ein hartes Wochenende erwartet", meint Hamilton. Fehler darf man sich keine erlauben, im Vormittagstraining war auch der Silberpfeil mit der Startnummer 44 mehrmals neben der Ideallinie zu finden. "Man muss hier sehr konzentriert sein - das gefällt mir. Mir hat es heute viel Spaß gemacht, hier zu fahren."

Hamilton hat Rosberg am Freitag im Griff

Der zweifache Saisonsieger gilt nach dem Freitag als Favorit. Auf einer schnellen Runde und im Longrun war er schneller als WM-Gegner Rosberg. Aber der Deutsche konnte wegen des Defekts nicht sein komplettes Programm absolvieren. "Die Pace auf einer Runde war für mich etwas knifflig, denn ich hatte nur einen Satz weicher Reifen zur Verfügung. Dafür fühlte sich mein Longrun mit dem superweichen Reifen gut an", ist Rosberg für das Rennen optimistisch.

Technikdirektor Lowe ist angesichts des Vorsprungs auf die Konkurrenz zufrieden, doch der Defekt bei Rosberg war natürlich nicht ideal. "Leider haben wir heute zwei Longruns verloren. Den ersten bei Lewis, als er einen Bremsplatten an seinen superweichen Reifen hatte. Den zweiten bei Nico, der auf der Start-/Zielgeraden stehenblieb. Die Ursache dafür untersuchen wir gerade noch. Es gibt heute Abend also noch viel zu tun für unsere Jungs in der Box und im Ingenieursraum."

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