• 17. Juni 2016 · 21:04 Uhr

Button skeptisch: "Vielleicht die schlechteste Strecke für uns"

Trotz langer Geraden liefern Jenson Button und Fernando Alonso in Baku passable Trainingsergebnisse - Dennoch großes Kopfzerbrechen bei McLaren

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Desaster-Grand-Prix von Montreal, den Jenson Button wegen eines Defekts vorzeitig und Fernando Alonso auf einem mageren elften Platz beendete, ließen die McLaren bei der Formel-1-Premiere in Baku wieder mehr von ihrem Potenzial aufblitzen. Nach Rang vier und sieben im ersten Freien Training standen am Ende des Tages immerhin Platz neun und elf zu Buche. Hätte ein technisches Problem Alonso nicht zu einer Kaffeepause gezwungen, wäre es vielleicht noch besser geworden.

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Einzug in Q3 und WM-Punkte: Fernando Alonso will mit McLaren in Baku angreifen Zoom Download

Der Spanier rollte nach der ersten Viertelstunde der zweiten Session ohne Antrieb in die Box. Offenbar lag ein Defekt an der Bezinpumpe vor, sodass Alonso erst nach einer knappen Stunde wieder zurück auf die Strecke konnte und das Training mit einer Bestzeit von 1:46.498 Minuten abschloss. "Ich denke, wir sind ein bisschen konkurrenzfähiger, als wir vielleicht dachten", kommentiert der 34-Jährige das Ergebnis bei 'Autosport'. Für beide Autos seien der Einzug in Q3 und Punkte im Rennen weiterhin das Ziel.

Sein Teamkollege Button gibt es jedoch weniger zuversichtlich: "Das ist vielleicht die schlechteste Strecke für uns im Kalender", sagt der Brite. "Wenn wir eine gute Runde hinbekommen, können wir vielleicht um Q3 kämpfen. Das Rennen aber könnte ein wenig knifflig werden für uns." Kopfzerbrechen bereite ihm vor allem die lange Gerade im letzten Sektor, hier habe McLaren auf Mercedes im ersten Training neun Zehntel und auf die anderen schnellen Teams sechs Zehntel verloren.

McLaren: Jenson Button bei Longruns Sechster

Bei den Longruns schaffte es Button dennoch in die Top 10. Er fuhr im Schnitt 1:49.5 und war damit zwar fast zwei Sekunden langsamer als Lewis Hamilton, dafür aber nicht weit weg vom schwächelden Sebastian Vettel im Ferrari (1:49.3) und knapp schneller als Valtteri Bottas im Williams (1:49.6). Dennoch will auch McLaren-Sportchef Eric Boullier für das Baku-Wochenende nicht zu viel versprechen: "Alles lief gut und wir haben das getan, was wir wollten. Ich möchte aber keine Erwartungen schüren."

Dabei hat er vor allem die direkte Konkurrenz im Blick. "Wir wissen, dass die meisten Motorenhersteller am Freitag ein wenig gedrosselt fahren, was wir aber nicht haben. Es wird später und morgen eine andere Geschichte", so Boullier. Alonso und Button gehen beim Großen Preis von Europa mit demselben Motor-Update ins Rennen wie vor einer Woche. Bei dem Briten musste aufgrund eines Öllecks in Montreal jedoch der Verbrennungsmotor getauscht werden. Für Button ist es bereits der vierte der Saison.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Europa


Für das Rennen am Sonntag schätzt Boullier vor allem den Benzinverbrauch des MP4-31 kritisch ein: "Weil jeder den gleichen Benzinfluss und die gleiche Kapazität hat, kommt es auf Effizienz an. Je weniger kraftvoll der Motor ist, desto höher ist der Verbrauch. Daher wird es für uns an diesem Wochenende ein Problem werden", erklärt er. "Wir wollen das beste Chassis haben und Honda will den besten Motor haben. Wir müssen noch hart daran arbeiten. Wir haben noch nicht den gewünschten Benzinverbrauch."

Eric Boullier rechnet mit vielen Fahrfehlern in Baku

Was die Entwicklung angeht, müsse man ohnehin zweigleisig fahren und nicht nur am aktuellen Auto arbeiten, sondern auch an 2017 mit seinen zahlreichen Regeländerungen denken. "Ich denke, das muss man kombinieren. Wir wollen nicht aufhören, unser Auto für dieses Jahr zu verbessern. Selbst wenn es einen großen Wandel geben wird, was das technische Reglement angeht, kann man dennoch einige Dinge der jetzigen Entwicklung auf das nächste Jahr übertragen", glaubt der Sportdirektor.


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Dabei komme es auch auf das Feedback seiner Fahrer an, die ihm jeweils Bericht erstatten - etwa über die Modifikation des Flügels: "Wir haben am Ende der Session einen Test gefahren, der bislang aber nicht positiv war. Wir werden sehen", will Boullier nicht zu viel verraten. Auf dem Baku City Circuit erwartet er vor allem eines: viele Fahrfehler. "Es wird interessant und wir müssen das einkalkulieren. Wir haben zwei erfahrene Piloten, und daraus müssen wir das Beste machen."

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