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Toro Rosso: Sainz diesmal mit offenen Augen in die Punkte
Nach seinem Crash vom Samstag konnte sich Carlos Sainz im Rennen rehabilitieren und ein gutes Ergebnis herausfahren - Daniil Kwjat hadert mit Verkehr und Reifen
(Motorsport-Total.com) - Manchmal benötigt man einfach ein glückliches Timing. Ebenjenes - gepaart mit einer starken Fahrt - hat Carlos Sainz gestern beim Großen Preis von Kanada von Rang 20 noch in die Punkte geführt. Der Spanier wurde Neunter, weil sein Team zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung traf. Bereits in Runde 13 holte Toro Rosso Sainz in die Box, um von Ultrasoft auf Soft zu wechseln, was sich als Schlüssel erwies.
Denn zu diesem Zeitpunkt konnte Sainz rund zwei bis drei Sekunden schneller fahren als die Konkurrenz, die ein paar Runden später wechselte. So konnte er die Zeit gutmachen, damit er nach deren Stopps in deren Umgebung fahren konnte - bei ähnlicher Taktik. "Das Reifenaufwärmen hat gut funktioniert, so konnte ich einen guten Undercut machen", sagt Sainz. "Ich habe quasi die Quali-Runden nachgeholt, die ich gestern verpasst habe."
Denn tags zuvor war er im Qualifying in die Wall of Champions gerast und musste nach einem Getriebewechsel von Rang 20 starten. Mit diesmal offenen Augen ging es am Sonntag viel besser, sodass am Ende ein optimales Ergebnis heraussprang. "Ich bin sehr glücklich, wie der Tag lief. Ich konnte die Enttäuschung von Samstag vergessen und ein starkes Resultat einfahren. Selbst ohne den Fehler wäre wohl nicht mehr möglich gewesen."
Kwjat von den Reifen im Stich gelassen
Maximal Nico Hülkenberg wäre wohl noch zu knacken gewesen, doch der Force-India-Pilot hatte einfach den Vorteil der guten Startposition. Und weil auch der Deutsche auf zwei Stopps mit einem Mittelstint auf Softs setzte, blieb Sainz zumindest der neunte Rang. Wenigstens konnte er dabei noch den zweiten Force India von Sergio Perez besiegen, der mit seiner antizyklischen Strategie nicht 100 Prozent auf die richtige Karte setzte.
Gegen jenen kämpfte Teamkollege Daniil Kwjat noch um den letzten Punkt, doch der Mexikaner erwies sich als schneller. Beim Russen war ursprünglich eine Einstoppstrategie angedacht, was eigentlich auch funktioniert hätte. "Der Soft sah gut aus, aber wir wären wohl eher Elfter als Zehnter geworden und haben gesagt, dass wir es versuchen und um Rang zehn kämpfen werden", berichtet Kwjat, warum man sich im Rennen umentschied und noch einmal 26 Runden auf Ultrasoft versuchte.
"Aber sie haben uns nicht das gegeben, was wir erwartet haben", seufzt der Toro-Rosso-Pilot. "Beim Kampf haben sie sich selbst zerstört und sind wirklich schnell eingebrochen. In den letzten Runden war nicht mehr viel drin." Schuld sei dabei aber nicht das Auto gewesen, was laut Kwjat ein gutes Grundsetup hatte. Stattdessen haben Kälte und Verkehr dafür gesorgt, dass keine Punkte für ihn zu holen waren. "Ich steckte am Anfang hinter Haas, dann hinter Force India in der Mitte und am Ende hinter Alonso fest. Die kalten Reifen sind einfach herumgerutscht", berichtet er.
Bremsen wieder im Griff
Zumindest konnte der Russe sein Gefühl mit den Bremsen zurückgewinnen. Am Freitag und Samstagmorgen fuhr man nämlich mit einem falschen Setting, was sich in der Fahrweise Kwjats bemerkbar machte und ihn für das Qualifying in eine schlechte Position gebracht hatte. "Es war frustrierend. Aber ich, das Team und die Ingenieure wissen Bescheid, und wir werden das in den Griff bekommen", sagt er. Weil als nächstes der Stadtkurs von Baku ansteht, dürfte das nicht unwichtig sein.
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Die Formel-1-WM 2016 ist wieder spannend: Lewis Hamilton kommt mit dem zweiten Saisonsieg bis auf neun Punkte an Nico Rosberg heran. Ferrari ist dank Turbo-Update wieder voll konkurrenzfähig. Und Valtteri Bottas steht in Montreal zum zweiten Mal hintereinander auf dem Podium. Fotostrecke
Dort rechnet sich Toro Rosso wieder ein wenig mehr aus, nachdem Montreal keine Strecke für den STR11 war. Dafür ist man allerdings mit einem ordentlichen Ergebnis heimgekehrt. "Wir haben nicht erwartet, dass wir hier so gut sein würden", sagt Sainz und hofft, dass sein Team auf schlechten Strecken weiter gut aussehen wird. "Die Updates funktionieren. In Australien waren wir Fünfter und Siebter in der Qualifikation, und schaut wo wir jetzt sind. Wir sind nicht weit zurückgefallen."