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"Can I stop?": Alonso klärt Verwirrung um Funkspruch auf
Fernando Alonso klärt auf, was er mit seinem Funkspruch in Wahrheit bezwecken wollte - Ursache für Motorschaden bei Jenson Button vermutlich geklärt
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team ging beim Grand Prix von Kanada in Montreal zum dritten Mal im siebten Rennen der Formel-1-Saison 2016 leer aus. Während Fernando Alonso als Elfter eine halbe Minute Rückstand auf einen WM-Punkt (Sergio Perez) hatte, schied Jenson Button schon nach neun von 70 Runden aus - und zwar wieder einmal mit einem kapitalen Motorschaden.
"Es hat plötzlich einen Knall gemacht. Als ich in den Rückspiegel schaute, sah ich nur noch Rauch und Funken und ein paar Teile, die hinten ausgespuckt wurden. Der Motor lief noch, aber ich stellte ihn dann ab. Game over", seufzt der Montreal-Sieger von 2011. Nach dem Ölleck am Freitagmorgen, das einen Motorwechsel nach sich gezogen hatte, war es für Button schon das zweite Honda-Problem an diesem Wochenende.
Im Gegensatz zu früheren Defekten war diesmal wohl einfach die Laufleistung überschritten: "Das war der Motor, den wir schon die letzten paar Rennen gefahren sind. Vielleicht haben wir den einfach zu weit ausgereizt", erklärt er. Theoretisch wäre auch der Motor vom Freitagmorgen noch intakt gewesen, der soll aber vor dem nächsten Einsatz gründlich durchgecheckt werden. Also baute man auf einen älteren Antrieb aus dem Gebrauchtkontingent zurück.
Button hatte dank DRS Benzin gespart
Laut Button gab es vorher keine Warnsignale, dass der Motor explodieren würde, und auch das Team sah den Ausfall nicht kommen: "Die Telemetriedaten von Jensons Auto zeigten keinerlei Probleme an", sagt Honda-Projektleiter Yusuke Hasegawa. "Schade", ärgert sich Button, "denn ich hatte hinter Fernando eine Menge Benzin gespart - ich konnte ja jede Runde DRS drücken. Heute hätten wir ein paar Punkte holen können."
Zum Zeitpunkt seines Ausfalls lag er an elfter Stelle, unmittelbar vor Perez, der am Ende Zehnter werden sollte - und im Windschatten von Teamkollege Alonso, der in den ersten Runden sogar Nico Rosberg kurzzeitig Paroli geboten hatte. Alonso fiel dann hinter Nico Hülkenberg und Rosberg zurück, stand beim verpatzten Boxenstopp 8,3 Sekunden und war plötzlich nur noch 14.
In der 43. Runde verbremste er sich in der Schikane vor Start und Ziel, und während er in jener Phase über 1:20 Minuten fuhr, zog Perez (1:18.4 Minuten) mit Siebenmeilenstiefeln davon - kein Wunder, denn die Reifen am Force India hatten neun Runden weniger drauf als jene von Alonso. Der sonderte daraufhin einen Funkspruch ab: "Can I stop now?" Was von diversen Kommentatoren als Wunsch, das Rennen aufgeben zu dürfen, fehlinterpretiert wurde.
55 Runden, drei Sekunden: Alonso flunkert bei den Fakten
"Wir lagen außerhalb der Punkte und meine Reifen hatten ungefähr 55 Runden drauf", erklärt Alonso (und nimmt's mit den Details nicht so genau, denn seine Pirellis schafften bis zur Zieldurchfahrt nur 52). "Es war sehr schwierig, das Auto überhaupt auf der Strecke zu halten. Die anderen, die Reifen gewechselt hatten, waren drei Sekunden schneller als ich. Da wäre es vielleicht möglich gewesen, einen Boxenstopp zu machen, ohne dass es Punkte kostet."
Warum? "Um die letzten Runden noch ein paar schnelle Zeiten zu setzen und ein bisschen Spaß zu haben", antwortet Alonso. "Aber es war riskant, weil noch die Chance auf einen Punkt bestand, falls jemand ausgefallen wäre. Und man hat ja bei Rosberg gesehen, dass immer etwas passieren kann." Der Mercedes-Star schlug bei seinem Highspeed-Dreher in der vorletzten Runde aber nicht an und brachte Platz fünf ins Ziel, sodass für Alonso nichts zu erben war.
"Es war ein einsames Rennen", sagt er. "Wir hatten kein Glück mit dem Safety-Car oder dem Regen - nichts, was uns zurück ins Rennen gebracht hätte. Aber unterm Strich waren wir einfach nicht schnell genug." Frust, der auch bei Teamkollege Button mitschwingt: "Es ist immer so, nicht wahr? Wenn du Benzin sparst und in einer guten Position bist, dann hält das Ding nicht." Auch Hondas Turbo-Update hat McLaren also nicht dramatisch näher an die Spitze gebracht...