• 12. Juni 2016 · 03:02 Uhr

Mercedes-Modus und Kälte: Ricciardo wittert Siegchancen

Der Red-Bull-Pilot erklärt, wieso er im Qualifying Kopf und Kragen riskierte und daran glaubt, den Silberpfeilen im Rennen ein Schnippchen zu schlagen

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo rechnet sich noch Chancen auf den Sieg beim Kanada-Grand-Prix am Sonntag aus. Der Red-Bull-Pilot, der in Montreal von Startplatz vier aus ins Rennen gehen wird, glaubt daran, dass Mercedes seinen Antrieb im Rennen drosseln müsste und seine Farben bei niedrigen Temperaturen im Vorteil wären. "Es wird knapp", prognostiziert Ricciardo, der im Qualifying knapp drei Zehntelsekunden zurücklag. "Hoffentlich können wir uns bei Mercedes und Ferrari einreihen."

Foto zur News: Mercedes-Modus und Kälte: Ricciardo wittert Siegchancen

Daniel Ricciardo blickt dem Rennen in Kanada mit Optimismus entgegen Zoom Download

Mut macht dem Australier, dass die Silberpfeile dafür bekannt sind, im Zeittraining gegenüber den Freien Trainings eine Schippe draufzupacken. "Mercedes hat einen Qualifying-Modus", wittert Ricciardo zusätzlich freigeschaltete PS bei Lewis Hamilton und Nico Rosberg, auf die sie sonntags verzichten müssen. "Wenn sie den Motor runterdrehen müssen, sind wir dichter dran." Hinzu kommt, dass die Temperaturen in Kanada fallen sollen, was Red Bull in die Karten spielen könnte.

"Kühlere Bedingungen helfen uns. Mit dem heißen Asphalt hatten wir unsere Probleme", erklärt er durchschnittliche Longrun-Zeiten am Freitag. Kurios, denn eigentlich gilt der RB12 als Auto, das die Pneus nur langsam auf Temperatur bekommt: "Wir haben eher geringen Reifenverschleiß. Umso weicher die Mischungen sind, umso schwieriger ist es, die Vorderreifen zum Arbeiten zu bringen."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Kanada


Doch das gilt wohl auch für die Konkurrenz, wie Ricciardo beobachtet hat. Er schielt auf Hamilton: "Lewis hatte in Monaco mit dem Aufwärmen der Reifen bei Restarts Probleme", sagt der Montreal-Sieger von 2014. Auf nasse Bedingungen müsse er sich nicht verlassen, um ein Wort um den Sieg mitzusprechen, ist er überzeugt. "Wenn es regnet, macht mir das nichts aus. Aber wir haben gezeigt, dass wir auch im Trockenen dicht dran sind." Pokern sei gar nicht nötig gewesen, meint Ricciardo: "Weil die Strecke so kühl war, geht das Setup ohnehin in eine Richtung, das dem bei Regen ähnelt."

Dennoch: Ricciardo scheint weiter weg von Mercedes und Ferrari zu sein, als es die Zeitenliste des Qualifyings ausdrückt. Denn er riskierte in der Schlussschikane, die zur "Wall of Champions" führt, Kopf und Kragen. "Ich wusste, dass es die letzte Runde war und noch 200 Meter vor mir lagen. Ich habe entscheiden, den Gasfuß durchzudrücken - und hoffte, dass das, was dem Auto geschehen, nicht auch mir widerfahren würde", erinnert er sich an die Szene, als er den Beton bereits streifte.

Ricciardo erklärt, wie man aus der Passage jedes Zeitspähnchen herausholt: "Wenn man auf den ersten Randstein auffährt, weiß man, wo man auf dem zweiten Randstein landet - da will man möglichst Gerade durchfahren. Im Qualifying war ich anfangs spät auf der Bremse, hatte aber noch Luft und habe das genutzt." Ricciardo lenkte also früh ein, hatte aber am ersten Scheitelpunkt nicht genügend Winkel im Auto, sodass er Gefahr lief, den zweiten Abweiser in zu spitzem Winkel zu treffen und nach außen katapultiert zu werden. Es ging gerade noch gut - wohl ohne Zeitverlust.

Kein Wunder, schließlich liebt er den Circuit Gilles Villeneuve. "Das ist ein Lieblingsort für mich. Diese Strecke macht mich glücklich. Man kann die Wand kratzen und ein bisschen Dampf ablassen - das ist cool!", schwärmt der WM-Dritte gut gelaunt. Das Dauerginsen ist auch deshalb in sein Gesichts zurückgekehrt, weil die Boxenstopp-Affäre von Monaco vergeben und verziehen ist. "as wird mich noch in Jahren grämen", räumt Ricciardo ein. "Nur das hilft weder mir noch dem Team, also habe ich vor dem Wochenende den Kopf freibekommen." Offenbar eine gute Entscheidung.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Foto zur News: Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams
Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams

Foto zur News: Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari
Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari

Foto zur News: Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke
Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke

Foto zur News: Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Foto zur News: Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)
Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)

Foto zur News: Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium
Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium

Foto zur News: Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Formel-1-Quiz

Auf welcher Strecke erzielte Michael Schumacher am 01.10.2006 seinen letzten Formel-1-Sieg?

 
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"