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Haas-Heimrennen: "Wir haben einfach keinen Grip"
Beim nordamerikanischen Heimrennen verpasst Haas das finale Qualifikationsdrittel deutlich - "Wir bekommen die Reifen nicht zum Arbeiten", beklagt Grosjean
(Motorsport-Total.com) - Das Kanada-Rennen ist für Haas eine Art "Heimrennen". Das US-Team fährt im Formel-1-Kalender 2016 erstmals auf nordamerikanischem Boden, sodass Montreal eine besondere Symbolkraft für das Newcomer-Team hat. Esteban Gutierrez und Roman Grosjean konnten diese Bühne aber nicht nutzen und verpassten in der Qualifikation das finale Drittel deutlich.
Am Ende des Tages erreichte das Haas-Team die Startplätze 14 und 15. Grosjean war dabei über zweieinhalb Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege: "Die Balance des Autos ist zwar nicht meilenweit entfernt, aber wir haben einfach keinen Grip", beklagt er sich. "Wir bekommen die Reifen nicht zum Arbeiten. Aus irgendeinem Grund gelang uns das zu Beginn des Jahres besser. Damit kannst du das Auto nicht richtig am Limit fahren. Unsere Pace bei den Longruns war im Freien Training gut. Daher sollte unsere Rennpace besser sein."
Die Lufttemperatur lag in Montreal bei frischen 15 Grad Celsius, sodass die Reifen nur schwer die Betriebstemperatur erreichten. Die Wetterexperten erwarten zum Rennen sogar noch niedrigere Werte, sodass das Problem auch am Sonntag nicht vom Tisch sein dürfte. Dabei könnte der vorausgesagte Regen als Gleichmacher der Formel 1 das Feld durcheinanderwürfeln, zur Freude der kleinen Teams.
Verzockt bei Reifenwahl?
Neben Renault verzichtet die Haas-Crew in Montreal komplett auf die mittlere Supersoft-Reifenmischung. Stattdessen stehen am Rennwochenende insgesamt zehnmal die Ultrasoft- und nur dreimal die Soft-Reifen zur Verfügung. Die Ultrasoft-Reifen hatten sich in Monaco als relativ haltbar erwiesen, sodass die extrem weiche Gummimischung sogar im Rennen eingesetzt wurde. Nico Rosberg fuhr damit stolze 51 Runden im engen Monaco-Stadtkurs.
Beide Haas-Fahrer starteten in die Kanada-Qualifikation zunächst auf den weichen Reifen, die in Montreal zugleich die härteste Pirelli-Gummimischung an der Rennstrecke ist. Als Gutierrez das dritte Mal angreifen wollte, vermiesten ihm die roten Flaggen anlässlich von Kevin Magnussens Mauerberührung die Laune. Kurz darauf setzte leichter Regen ein, was den Ablaufplan der Haas-Crew komplett durcheinanderbrachte.
"Durch die sich verändernden Streckenbedingungen war es knifflig für uns. Wir hatten während der Session ein bisschen Regen, sodass wir uns daran anpassen mussten. Das Wochenende war nicht einfach für uns. Ich fühle mich noch nicht ganz wohl im Auto, aber wir haben das Maximum herausgeholt. Die Rundenzeiten sind sehr knapp beieinander", analysiert Gutierrez.
Angeschlagener Gutierrez fuhr in Montreal schon auf Pole
Der 24-Jährige litt in den letzten Tagen unter Fieber, was das Wochenende nicht angenehmer machen dürfte: "Ich werde jetzt etwas Ruhe bekommen, um mich zu erholen, sodass ich fit für das Rennen bin." Der 4,3 Kilometer lange Kurs in Montreal ist dem jungen Rennfahrer aus seiner Formel-BMW-Zeit bekannt, wo Gutierrez sogar eine Pole einfahren konnte.
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Montreal
Die sogenannte "Europa-Saison" der Formel 1 ist im vollen Gange, da unternimmt die Königsklasse einen Abstecher nach Nordamerika. Der Kanada-Grand-Prix ist ein Klassiker im Kalender und für spektakuläre Rennen bekannt - die Strecke in Montreal für eine knallharte Zuverlässigkeitsprobe, grausames Fast Food und eine verhängnisvolle Mauer. Fotostrecke
Das anschließende Formelrennen beendete der Mexikaner auf dem zweiten Platz. "Die Strecke ist technisch sehr anspruchsvoll, vor allem die Kurven. Das brauchst du eine gute Traktion. Die Einfahrt in den Stadionabschnitt ist sehr cool", beschreibt der Rennfahrer den Kurs.