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Neuer Turbo: Hamilton fürchtet Ferrari mehr als Rosberg
Der Weltmeister glaubt an eklatante Fortschritte der Scuderia, während Nico Rosberg Red Bull auf der Rechnung hat - Häufige Ausritte im Training "normal"
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat sich von Ferraris neuem Turbolader, der beim Kanada-Grand-Prix an diesem Wochenende erstmals zum Einsatz kommt, beeindruckt gezeigt. Der Mercedes-Star glaubt nach Eindrücken aus dem Freien Training am Freitag, dass die Scuderia ihren Topspeed auf der Geraden verbessert hätte und staunt über das Tempo Sebastian Vettels sowie Kimi Räikkönens: "Die Ferrari sehen schnell aus", erklärt Hamilton, obwohl er die beiden um 0,257 respektive um 1,022 Sekunden distanzierte.
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Lewis Hamilton macht sich darauf gefasst, Ferrari im Rückspiegel zu sehen Zoom Download
Der Sache trauen will der Weltmeister aber nicht: "Ob sie ihren Antrieb aufgedreht haben, um zu testen - und ich nehme an, das ist der Fall -, werden wir am Samstag sehen." Mangelnde Reserven für das Qualifying waren schon zuletzt das größte Problem der Roten, weshalb Hamilton auch Red Bull mit zwei überarbeiteten Renault-Hybriden auf der Rechnung hat. "Bei Ferrari sieht es so aus, als wären sie so ziemlich auf Augenhöhe mit ihnen", schätzt Hamilton. "Hoffentlich liefern wir uns ein Rennen."
Nico Rosberg ist weniger von den Möglichkeiten der Ferrari überzeugt und bringt ins Spiel, dass Vettel abgetankt haben könnte und deshalb so weit vorne war. "Und man weiß auch nicht, wie viel Motorenpower sie tatsächlich genutzt haben. Red Bull hingegen hat den Motor in der zweiten Session komplett runtergedreht - also haben sie gar nichts gezeigt", rechnet der Deutsche mit Max Verstappen und Daniel Ricciardo, die sich von Silber am Freitag fast eine Sekunde einschenken ließen.
Hamiltons eigene Leistung nährt Hoffnung auf Spannung nicht: Zu überlegen wirkte der Monaco-Sieger bisher in Kanada, auch im teaminternen Vergleich mit Rosberg, der sich 0,526 Sekunden aufbrummen ließ. Dass er mehrmals die Auslaufzone besuchte, stört Hamilton nicht: "Wenn man nicht genug Druck macht und nicht von der Bahn kommt, kratzt man nie am Limit", zeigt er sich unbeeindruckt. "Mir ist es oft passiert, als ich die Grenzen austestete. Und ein paar Mal hing ich sogar fast in der Mauer."
Die Differenz zur Rosberg-Zeit bezeichnet Hamilton als "überraschend" und betont, noch Reserven zu besitzen. Eine um weitere 0,150 Sekunden schnellere Runde hätte er bereits auf der Pfanne gehabt, dann aber abgebrochen. "Ich weiß nicht, wo Nicos Probleme lagen, aber er hatte definitiv mehr Schwierigkeiten", schreibt Hamilton den Erzrivalen noch nicht ab. "Er kam heute nicht auf Touren, aber sein Longrun war in Ordnung. Aber Ferrari scheint mit dem Turbo etwas gefunden zu haben."