Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!
Hamilton: Durchschnittskost war genug, um Rosberg zu foppen
Der Mercedes-Star zeigt sich mit dem kleinen Abstand auf den Teamkollegen unzufrieden - Er warnt vor Ferraris Longruns - Rosberg ging in Q3 zu viel Risiko
(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal war es ein Duell auf des Messers Schneide, doch selten freute sich ein Sieger im Mercedes-Zweikampf um die Pole-Position so wenig wie beim Kanada-Grand-Prix am Samstag. Denn sowohl Lewis Hamilton als auch Nico Rosberg, die am Ende 0,062 Sekunden trennten, leisteten sich in Qualifying-Abschnitt drei in Montreal Fehler. Während dem Briten sein Tempo Rätsel aufgab, wusste der WM-Führende genau, wo er gepatzt hatte - ärgerte sich aber weniger.
© xpbimages.com
Lewis Hamilton und Nico Rosberg machten die Pole-Position in Kanada unter sich aus Zoom Download
Hamilton, dem auch Sebastian Vettel im Ferrari gefährlich nahe auf die Pelle rückte, zeigte sich unzufrieden mit beiden Versuchen im Shootout. "So toll waren die Runden nicht - ich weiß nicht, ob ich das überhaupt zugeben sollte", meint der Champion mit einem Grinsen auf dem Gesicht und fährt lachend fort: "Eigentlich sollte ich sagen: 'Sie waren großartig!'" Ursachen kannte Hamilton kurz nach dem Qualifying nicht. Mercedes hatte aber verglichen mit Freitag Hand angelegt.
Obwohl er noch im Freien Training haushoch überlegen war und über eine halbe Sekunde zwischen sich und Rosberg legte, erklärt Hamilton möglicherweise vor dem Hintergrund eines Regensetups für Sonntag: "Keine Ahnung, ob es an einer Veränderung der Abstimmung lag." Es kommt hinzu, dass auch sein deutscher Rivale zugelegt haben könnte: "Er hat etwas gutgemacht, ich habe etwas verloren. Es ist nicht die beste Pole-Position, die ich jemals erzielt habe", bilanziert Hamilton.
"Es spielt keine Rolle, wie weit man vorne ist - solange man vorne ist. Aber da steckte ganz klar noch Zeit drin", schließt er das Thema ab. Obwohl er es sich nicht anmerken ließ, dürfte Rosberg mehr an der Pleite im Zweikampf der Silberpfeile zu knabbern gehabt haben. Er war Startplatz eins beim abschließenden Versuch in Q3 mit einem dicken Verbremser weg. "Ich hatte gehofft, dass es nicht zu sehen gewesen wäre, aber offenbar flimmerte es sogar im Fernsehen", unkt Rosberg.
Offenbar war er übermotiviert als es darum ging, nach zwei sieglosen Rennen wieder von der Spitze zu grüßen. Er sei mit "voller Überzeugung" in die Runde gegangen, hätte um die "Megachance auf die Pole-Position" gewusst. "Dann wollte ich richtig einen raushauen, das hat aber nicht geklappt. Es war schon in Kurve 1 zu Ende, das Vorderrad hat blockiert - das war's!", so Rosberg. Mercedes-Sportchef Toto Wolff erkennt in solchen Duellen nicht das Risiko, nachher einem lachenden Dritten gratulieren zu müssen. "Das Gute im Team ist, dass die beiden sich gegenseitig antreiben."
Am Sonntag wollen sich sowohl Hamilton als auch Rosberg gegen Vettel wehren. "Ferrari ist mit den Upgrades deutlich schneller und diese Strecke eignet sich hervorragend dafür, den Topspeed zu testen. Wir werden uns mit ihnen ein Rennen liefern - ihre Longruns sahen sehr stark aus, wenn auch nicht unbedingt besser als unsere", orakelt Hamilton. Sicherer ist sich Rosberg seiner Sache, wiegt sich aber nicht in Sicherheit: "Wir haben gezeigt, dass wir auf dieser speziellen Strecke das beste Auto haben. Morgen ist aber alles möglich."