• 07. Juni 2016 · 13:06 Uhr

Haas in Montreal: Mit riskantem Reifenpoker zu Punkten?

Das Haas-Team setzt beim Kanada-Grand-Prix voll auf den Ultrasoft-Reifen von Pirelli - Kann Esteban Gutierrez seine ersten WM-Punkte 2016 holen?

(Motorsport-Total.com) - Das Haas-Team kommt mit 22 Punkten im Gepäck nach Kanada. Beim Grand Prix in Montreal möchten die US-Amerikaner an ihre frühe Hochform anknüpfen, von der in den vergangenen Rennen wenig zu sehen war. Weder in Monaco noch in Spanien konnte man punkten, schon in Russland und China hatte man Mühe. In Kanada soll sich das Blatt nun wieder zum Guten wenden.

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Kann Haas-Pilot Esteban Gutierrez seine Negativserie in Kanada stoppen? Zoom Download

Teamchef Günther Steiner erklärt, dass das Team bei den Testfahrten in Barcelona neues Selbstvertrauen gewonnen habe. "In China und Russland hatten wir Probleme, das richtige Arbeitsfenster für die Reifen zu finden. Wir sind jetzt dort zurück, wo wir am Beginn der Saison waren", glaubt der Südtiroler. In Monaco verpasste man mit den Plätzen elf und 13 die Punkteränge nur knapp.

In Montreal setzt das Team auf eine aggressive Reifenwahl. "Pirelli bringt den Ultrasoft, Supersoft und Soft. Wir werden nur den Ultrasoft und den Soft verwenden", verkündet Steiner. Auf den rot markierten Supersoft-Pneu verzichtet die Truppe von Gene Haas. "Es ist eine Herausforderung, das perfekte Arbeitsfenster für die Reifen zu finden. Wir sind in Kanada noch nie mit Ultrasoft gefahren, also müssen wir uns anschauen, wie dieser Reifen dort funktioniert."

Ob die Reifenwahl mit jeweils dreimal Soft und zehnmal Ultrasoft aufgehen wird? "Wir werden in Kanada sehen, ob wir die richtige Entscheidung getroffen haben", kommentiert Steiner. Bisher habe man das Saisonziel erreicht, merkt er an. Als man im Vorjahr noch als Zuseher nach Kanada gekommen war, hatte man sich zum Ziel gesetzt, ein Jahr später Punkte auf dem Konto zu haben: "Ich denke, wir haben unser Versprechen eingelöst. Wir haben uns Respekt verdient und haben ein paar Punkte geholt. Natürlich will man immer mehr, das ist eben Racing."

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Montreal 2012: Romain Grosjean holt sein zweites von zehn Formel-1-Podien Zoom Download

Romain Grosjean holte bisher alle 22 Zähler für das Team (Platz acht in der Team-Wertung), in Monaco vermasselte Ex-Teamkollege Kimi Räikkönen ein weiteres gutes Ergebnis. Dementsprechend motiviert kommt der Franzose auf den Circuit Gilles Villeneuve. Ein Erfolgserlebnis aus dem Jahr 2012 soll ihm bei seinem Vorhaben am Wochenende helfen. 2012 wurde Grosjean im Lotus Zweiter. Er erinnert sich: "Das war ein großartiges Rennen, ich bin von der siebten Position gestartet. Ich fuhr eine Einstoppstrategie, während alle anderen auf zwei Stopps gingen."

"Ich dachte, ich würde Fünfter oder Sechster werden, da ich hinter dem Mercedes von Rosberg festhing und nicht überholen konnte. Doch dann fuhren viele in die Box. Diejenigen, die auf der Strecke geblieben waren, hatten keinen Grip, also konnte ich sie überholen." Nachsatz: "Ich hatte nicht die Pace, um Lewis zu folgen und den Sieg einzufahren." Das wird wohl auch 2016 nicht möglich sein.

Bremsen werden in Kanada zum Thema

Grosjean weiß genau, auf was es in Montreal ankommt: "Es ist ein Straßenkurs, aber sehr anders im Vergleich zu Monaco. Man kann ein paar Dinge übernehmen, aber nicht viel." Vor allem die Bremsen werde auf der Ile Notre-Dame ein Thema: "Hoffentlich müssen wir die Bremsen nicht zu sehr managen. Man möchte immer ein stabiles Auto beim Bremsen, damit man Selbstvertrauen hat und später bremsen kann, man möchte keine instabiles Auto oder blockierende Räder in die Kurve haben."

Grundsätzlich habe sich das Auto verbessert, so der 30-Jährige. "Das Auto hat viel besser auf meinen Fahrstil reagiert. Wir gehen in eine gute Richtung. Wir sind zu üblichen Abstimmungen zurückgekehrt und haben von dort weitergearbeitet", resümiert er die Bestrebungen in Monaco. Teamkollege Esteban Gutierrez hatte eine schwierige erste Jahreshälfte: "Das war ein herausfordernder Start in die Saison, nun aber haben wir Konstanz gewonnen, darauf können wir aufbauen." Bereits beim Saisonauftakt in Australien war er in den Horrorunfall mit Fernando Alonso verwickelt.

"Ich werde weiter pushen, das Team macht einen großartigen Job, indem es mehr über das Auto lernt und effizienter in der Entwicklung der Abstimmung arbeitet. Wir sind auf dem richtigen Weg, um die Ergebnisse einzufahren, die wir wollen und so viele Punkte wie möglich zu sammeln", so der Mexikaner, der bisher als bestes Ergebnis einen 14. Rang in Montreal vorweisen kann. Er vergleicht die Strecke mit Monza, "mit den langen Geraden und wenig Abtrieb. Es ist wichtig, aus mechanischer Sicht ein gutes Auto zu haben."

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