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Eitel Wonne bei McLaren? "Waren nicht wirklich schnell"
Obwohl Fernando Alonso "eine Sekunde" mit dem Podest liebäugelte und man das beste Ergebnis der neuen McLaren-Honda-Ära egalisierte, ist die Freude getrübt
(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix von Ungarn 2015, als Fernando Alonso und Jenson Button ebenfalls die Plätze fünf und neun belegten, war Monaco das erfolgreichste Rennen in der Neuanflage von McLaren-Honda. Ursache waren die Umstände, denn mit dem Tempo ist man beim Traditionsteam nur bedingt zufrieden.
"Wenn es trocken geblieben wäre, dann hätten wir nicht so viele Punkte geholt", gibt Jenson Button zu. Und auf die Frage an Fernando Alonso, ob man nun auf Ferrari-Niveau sei, weil Sebastian Vettel nur einen Platz besser platziert war, antwortet der Asturier schulterzuckend: "Nein, ich denke, uns steht immer noch ein weiter Weg bevor. Im Training waren wir nicht wirklich schnell. Im Qualifying waren wir nur Zehnter. Deswegen schmeckt der fünfte Platz so gut."
Rennleiter Eric Boullier gibt seinen Fahrern recht: "Wir hatten uns bei unserer Ankunft im Fürstentum erhofft, konkurrenzfähiger zu sein." Vor allem Alonso bot an der Cote d'Azur eine starke Leistung und holte nach Platz sechs in Sotschi zum zweiten Mal in dieser Saison WM-Punkte.
Alonso liebäugelte mit Podest
Für einen Moment liebäugelte der zweimalige Weltmeister sogar mit einem Podestplatz: "Nach dem Boxenstopp war ich Fünfter, und es lagen noch 48 Runden vor mir, unter schwierigen Bedingungen. Ich habe mir gesagt: Wenn du auf der Strecke bleibst, müssen nur noch zwei ausfallen. Ich habe eine Sekunde daran gedacht, aber es war nicht möglich."
Obwohl Alonso zuletzt kaum Erfolgserlebnisse hatte, hielt sich der Spaß auch bei seiner starken Fahrt im Leitplankenkanal im Grenzen: "Ich würde sagen fifty-fifty. Es macht Spaß, weil es knifflig ist und man sich zu 100 Prozent auf das Auto konzentrieren muss. Aber wenn man in Monaco solche Bedingungen hat, dann kann man es nicht so sehr genießen wie auf anderen Strecken."
Fotostrecke: GP Monaco, Highlights 2016
Der Bann ist gebrochen: Lewis Hamilton gewinnt nach acht sieglosen Rennen wieder einen Grand Prix, seinen ersten in Monaco seit 2008. Daniel Ricciardo fühlt sich "gefickt", weil ihm Red Bull den zweiten Sieg hintereinander kostet. Und Sergio Perez strahlt: "Ich wusste, dass Monaco im Regen eine Gelegenheit ist, mein Talent zu zeigen." Fotostrecke
Die Herausforderung war laut dem ehemaligen Ferrari-Piloten enorm: "Zuerst fuhren wir zum ersten Mal an diesem Wochenende bei Nässe. Auf Slicks war es dann am schwierigsten. Wenn man nur einen Zentimeter von der trockenen Spur abkommt, kracht es, denn das hier ist Monaco. Die Strecke ist dann plötzlich nur mehr einen Meter breit. Und am Ende kam dann plötzlich auch noch ein bisschen Regen."
Button maßregelt Team: Nach Stopp mitten im Verkehr
Teamkollege Button kann sich über Platz neun nicht wirklich freuen. Der Brite, der als besonders starker Regenfahrer gilt, konnte die Gelegenheit nicht wirklich nutzen. Spaßverderber war Manor-Pilot Pascal Wehrlein, der seinen Stopp auf Trockenreifen hinauszögerte und Button aufhielt. "Was die Kommunikation zwischen mir und dem Team angeht, hätte wir diesmal besser sein müssen", kann sich Button leise Kritik an McLaren nicht verkneifen.
"Ich wusste nicht, dass wir in den Verkehr kommen würden. Wir hätten vor den Manor-Autos sein müssen, die man einfach nicht überholen kann", erklärt er sein Problem. "Der Unterschied in der Rundenzeit betrug vier Sekunden, aber es ist fast unmöglich, zu überholen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich zu einem anderen Zeitpunkt gestoppt. Das Team hat wohl damit gerechnet, dass Pascal an die Box kommt. Das war ein kleiner Fehler."
Der Fluch des Strategie-Asses: Alle machen Button nach...
Die Zweistoppstrategie war seiner Meinung nach richtig, doch auch diesbezüglich gibt es einen kleinen Wehrmutstropfen: "Beim Timing der Boxenstopps bin ich ziemlich gut, aber offenbar haben es mir alle ganz genau nachgemacht. Und auf so einer kurzen Runde holt man sich keinen Vorteil heraus. Das tut etwas weh."
Insgesamt zieht Button ein positives Fazit: "Ich fahre für das Team und auch für mich selbst. Für das Team war das Ergebnis gut, Fernando hat viele Punkte geholt, aber ich bin etwas enttäuscht. Ich hätte mir bei diesen Bedingungen mehr erhofft." Und Teamkollege Alonso sieht eine positive Tendenz, obwohl die Saison nach wie vor eine Geduldsprobe darstellt: "Wir machen gute Fortschritte, was man an den Ergebnissen ganz klar sehen kann. Wir kommen jetzt immerhin regelmäßig in Q3, und die Punkteränge acht oder neun sind für uns jetzt normal. Es geht in die richtige Richtung, aber wir wollen vorne um Podestplätze kämpfen."