Monaco: Wehrlein zahlt doppelt Lehrgeld
Pascal Wehrlein verdirbt sich durch zwei Strafen sein Monaco-Debüt - Dabei schien Manor mit Hamiltons Reifenstrategie auf die richtige Karte gesetzt zu haben
(Motorsport-Total.com) - Pascal Wehrlein war beim Monaco-Grand-Prix auf derselben Reifenstrategie wie Sieger Lewis Hamilton unterwegs und kam damit neben dem Weltmeister als Letzter im Feld zum Boxenstopp, wodurch der Manor-Pilot viele Plätze gut machte - bis zwei selbst verschuldete Strafen ihm das Monaco-Ergebnis verhagelten.
Nachdem der Deutsche im Regen auf der Heavy-Wet-Gummimischung startete, wechselte seine Manor-Crew spät auf Ultrasoft-Reifen, wie Wehrlein erklärt: "Schon früh im Rennen, als die Strecke ziemlich nass schien, entschieden wir uns, mit den Reifen weiter draußen zu bleiben. Da die anderen Autos früher in die Box auf Intermediate-Reifen wechselten, gewannen wir Positionen. Als wir dann gestoppt haben, konnten wir einige Autos überholen. Die Strategie lief also perfekt. Wir konnten die Haas bis zur Zielflagge hinter uns lassen."
Eine Unachtsamkeit während der virtuellen Safety-Car-Phase machte den Manor-Fahrer einen Strich durch die Rechnung: Wehrlein kassierte wegen überhöhter Geschwindigkeit eine Zehn-Sekunden-Strafe. Nur zwei Runden später prasselte eine weitere Bestrafung wegen Ignorierens der blauen Flaggen auf Wehrlein ein. Nach dem Rennen sprach die Rennleitung zudem jeweils zwei Strafpunkte gegen den 21-Jährigen aus. Wehrleins Stimmung war nach dem Rennen entsprechend getrübt: "Als dann die Strafen kamen, entglitt uns das Rennen, sodass wir hinten waren. Es war ein herausforderndes Wochenende, aber auch sehr aufregend zum ersten Mal in Monaco zu fahren."
Immerhin gewinnt Wehrlein mit dem 14. Platz das interne Teamduell gegen Rio Haryanto, der das Rennen einen Platz dahinter als Letzter im Feld abschließt. Der Indonesier fuhr auf einer Zweistoppstrategie und kam damit einmal mehr für die Intermediate-Gummimischung in die Box.
Fotostrecke: GP Monaco, Highlights 2016
Der Bann ist gebrochen: Lewis Hamilton gewinnt nach acht sieglosen Rennen wieder einen Grand Prix, seinen ersten in Monaco seit 2008. Daniel Ricciardo fühlt sich "gefickt", weil ihm Red Bull den zweiten Sieg hintereinander kostet. Und Sergio Perez strahlt: "Ich wusste, dass Monaco im Regen eine Gelegenheit ist, mein Talent zu zeigen." Fotostrecke
Eine Strategie, die für Haryanto nicht aufging: "Offensichtlich war der erste Teil unter den nassen Bedingungen für alle schwierig. Aber als das Rennen in Gang kam, war es in Ordnung. Die ersten beiden Stints liefen gut für mich. Richtung Ende war sehr viel Verkehr auf der Strecke und unter den blauen Flaggen musste ich kämpfen, die Reifen auf Temperatur zu behalten. Dadurch habe ich Zeit verloren."
Manor-Renndirektor Dave Ryan zieht dennoch ein positives Monaco-Fazit: "Für ein Wochenende, das so viele Vorfälle auf und abseits der Strecke gesehen hat, ist das Ergebnis mit Platz 14 und 15 nicht so schlecht. Es war ein sehr hartes Rennen mit dem nassen Start und der Herausforderung des Verkehrs in Monaco. Damit ist es sehr schwer, die Dynamik vom Start beizubehalten. Aber wir haben die Nasen sauber gehalten und die Zielflagge erreicht. Jetzt schauen wir nach Kanada. Das wird eine ganz andere Herausforderung, wo wir hoffentlich unsere Vorteile besser ausspielen können."