Hamilton schießt gegen Ultrasoft: "Monaco wird langweilig"
Warum Lewis Hamilton dem brandneuen Ultrasoft-Reifen bereits vor seiner Rennpremiere ein vernichtendes Zeugnis ausstellt und was die anderen Fahrer sagen
(Motorsport-Total.com) - In Monaco wird der brandneue Ultrasoft-Reifen seine Premiere feiern. Damit trägt die FIA dem Wunsch der Fahrer Rechnung, weichere Pneus zum Einsatz zu bringen. Doch Weltmeister Lewis Hamilton geht das nicht weit genug. Der Mercedes-Star beklagt sich bereits vor dem ersten Training: "Das war keine großartige Entscheidung, denn der Ultrasoft-Reifen ist nicht weich. Wir bräuchten einen 'Ultra-ultra-ultra-ultra-Soft'. Der müsste viermal weicher sein, damit öfter gestoppt wird."
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Hamilton schimpft wieder über die Reifen: Auch der Ultrasoft-Pneu sei keine Lösung Zoom Download
Hamilton befürchtet in Monaco ein Einstopprennen, was es "zum Langweiler überhaupt macht", weil man im engen Leitplankenkanal zudem kaum überholen kann. Positionsverschiebungen sind dadurch nur schwer möglich. "Jeder weiß, dass man mit der Pole-Positon wahrscheinlich gewinnt", unkt Hamilton, der das Rennen trotz seiner Tradition für nicht sonderlich attraktiv hält, obwohl dieses Jahr wegen der Ultrasoft-Reifen mit um zwei Sekunden schnelleren Rundenzeiten gerechnet wird.
"Ich habe gerade mit einem Freund Nachrichten ausgetauscht", erzählt er. "Er sagt, dass er nicht mehr nach Monaco kommt, weil es da nur eine Prozession gibt." Dabei würde sich die Strecke seiner Meinung nach auch für ein Nachtrennen eignen, weil sie "so cool aussieht. Warum machen wir nicht zwei Rennen hier? Wir brauchen nur mehr Boxtenstopps."
Obwohl die Pirelli-Entscheidungsträger meinen, dass der Unterschied nicht besonders groß sei, "fühlt sich der Reifen für mich ganz anders an", findet der Routinier, der für seine reifenschonende Fahrweise bekannt ist. "Vor allem ist er konstanter als wir alle erwartet hatten."
Die beiden Sauber-Piloten halten es ebenfalls für die richtige Entscheidung Pirellis, in Monaco weichere Reifen zu liefern. "Ich finde, dass der Soft-Reifen ein wenig zu hart für diesen Kurs war", sagt Felipe Nasr. "Einen Schritt weiter runterzugehen und den Grip auf einem Straßenkurs zu erhöhen, ist deshalb nicht schlecht."
Und Marcus Ericsson erhofft sich durch den Ultrasoft-Reifen mehr Grip an der Vorderachse. "Ich erinnere mich, dass das eines der Probleme im vergangenen Jahr war. Wir haben es nicht hinbekommen, dass die Front richtig beißt", blickt er zurück. "Mit dem Ultrasoft wird das hoffentlich besser. Das wird dann auch generell ein besseres Gefühl für das Fahren hier geben."