Sauber harrt aus: Updates frühestens in Österreich geplant
Das gebeutelte Sauber-Team hofft beim Monaco-Grand-Prix auf den Zufall - Marcus Ericsson und Felipe Nasr müssen noch mindestens bis Spielberg auf Updates warten
(Motorsport-Total.com) - Es gibt so etwas wie einen Hoffnungsschimmer am Sauber-Horizont: Angefangen von endlich bezahlten Gehältern, über stets vorhandene Möglichkeiten beim anstehenden Monaco-Grand-Prix bis hin zu geplanten Updates, die ein erstes Erscheinungsdatum bekommen haben. In Monte Carlo müssen Marcus Ericsson und Felipe Nasr noch mit altem Gerät antreten, genau wie in Montreal und Baku. Aber in Spielberg könnte sich endlich etwas in der Schweizer Garage tun - da sind sich zumindest die Piloten sicher.
© xpbimages.com
Sauber muss noch auf äußere Einflüssen hoffen, um in Punktenähe zu kommen Zoom Download
"Wir hätten natürlich gerne ein paar neue Flügel oder so etwas am Auto", betont Ericsson. "Das bräuchten wir auch, um Fortschritte zu machen. Es ist bereits etwas in der Schleife und das bekommen wir hoffentlich früher als später ans Auto. Soweit ich weiß, gibt es da keine weiteren Probleme."
Sauber steckt nicht erst seit gestern in der Krise. Teamchefin Monisha Kaltenborn muss sich ständig für die finanzielle Situation des Teams rechtfertigen, zog sich in den vergangenen Wochen sogar aus der Öffentlichkeit und von den Rennwochenenden zurück und ist vorsichtig mit ihren Zukunftsprognosen. Nasr verrät jedoch nebenbei, dass für "round nine" etwas geplant sei, das wäre der Österreich-Grand-Prix. Bis dahin werden die sportlichen Auswirkungen aber immer offensichtlicher.
So fehlten die Blau-Gelben zum Beispiel auch bei den zweitägigen Tests, die vergangene Woche nach dem Rennen in Barcelona stattfanden. "Ich bin nicht wirklich enttäuscht deswegen", verteidigt Ericsson jedoch die Entscheidung. "In unserer Situation war es das Richtige. Wir haben ja keine Upgrades, also auch nicht viel zu testen. Mit den Umständen im Team war das eine weise Entscheidung."
Für signifikante Fortschritte muss das schwedisch-brasilianische Duo also noch Geduld haben. Dafür stehen ihnen am Wochenende alle Monaco-Möglichkeiten offen. Denn in den engen Gassen des Fürstentums können sich die Kräfteverhältnisse schnell verschieben, die Favoriten schnell in Schwierigkeiten geraten und Underdogs schnell zu Helden werden.
Sauber-Vorschau auf den Grand Prix von Monaco
Felipe Nasr und Marcus Ericsson erklären, warum sie Monaco so lieben und was die Herausforderung im Fürstentum ausmacht Weitere Formel-1-Videos
"Man weiß nie, was im Rennen passiert", weiß auch Nasr. "Wir wissen noch nicht, wie die Bedingungen am Sonntag sein werden. Ein Safety-Car kann hier alles ändern. Wo immer du dann bist, du hast eine Chance. Monaco hat immer auch ein bisschen was von einer Lotterie. Ich persönlich mag diese Strecke sehr und freue mich darauf."
Auch Ericsson geht das sechste Rennwochenende der Saison vorsichtig optimistisch an: "Das könnte sicherlich unsere beste Chance werden. Ich denke, wir werden an diesem Wochenende wieder dort stehen, wo wir auch zuletzt standen: hoffentlich vor Manor und im Kampf mit Renault, vielleicht auch mit Haas. Wir müssen einfach das tun, was wir sonst auch immer tun: Das Maximum aus dem Paket herausholen und keine Fehler machen."
Mit Felipe Nasr durch die Gassen von Monaco
Felipe Nasr fährt zum Fußballmatch der Nazionali Piloti, die am Dienstagabend gegen die All Stars unter Claudio Ranieri gespielt und gewonnen haben Weitere Formel-1-Videos
Nur wird wahrscheinlich auch die Konkurrenz nicht schlafen und von hinten droht mit den Mercedes-betriebenen Manor eine echte Herausforderung. "Vom Topspeed her sind sie sehr stark, aber das macht hier keinen Unterschied", macht sich Nasr jedoch wenig Sorgen. "Wir sollten uns auf die anderen vor uns konzentrieren und schauen, ob wir sie einholen können. Wir wissen nicht, was mit Renault an diesem Wochenende sein wird - ob sie vielleicht noch mehr Fortschritte machen können. Wir müssen einfach tun, was wir können. Wenn wir eine Chance bekommen, dann hier."
Und dennoch bleiben der finanzielle und damit auch der sportliche Nachteil und die begrenzenden Möglichkeiten. "Wir haben in den letzten Rennen so ziemlich alles herausgeholt, was im Auto steckt", räumt Nasr ein. "Der einzige neue Faktor hier ist der neue Reifen. Wir müssen sehen, wie wir und die anderen damit umgehen. Das kann positiv ausgehen oder eben nicht. Ich freue mich schon sehr darauf, wenn das Upgrade kommt und wir die Lücke zu den Autos vor uns schließen können. Aber im Moment zeigen wir alles, was wir haben"