• 15. Mai 2016 · 17:49 Uhr

McLaren: Alonso bleibt auf Anweisung hinter Button

Fernando Alonso fällt vor heimischem Publikum in Barcelona mit Defekt aus, Jenson Button in den Top 10 - In der WM überholt Force India das stolze McLaren-Team

(Motorsport-Total.com) - Bei McLaren-Honda waren beim Grand Prix von Spanien kleine Fortschritte zu sehen, aber das Rennen endete mit einem gemischten Resultat. Während Jenson Button als Neunter zwei WM-Punkte sammelte, schied Fernando Alonso vor heimischem Publikum mit Defekt aus. Auch wenn es an Buttons MP4-31 einen neuen, filigranen Frontflügel gab, machte Force India mit dem eigenen Update-Paket einen größeren Schritt nach vorne. Sergio Perez kam als Siebter ins Ziel. Damit fiel McLaren in der Konstrukteurswertung wieder hinter den indischen Rennstall auf Platz acht zurück.

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McLaren kämpfte im Mittelfeld rund um Platz zehn um die letzten WM-Punkte Zoom Download

"Es war kein einfaches Rennen", sagt Button anschließend im Parc Ferme. Auch ihm ist nicht entgangen, dass an der Spitze Geschichte geschrieben wurde. "Ich habe gehört, dass es an der Spitze einen aufregenden Kampf gab. Gratulation an Max! Es ist auch schön, dass vier Autos vorne miteinander kämpfen. Sie waren am Ende aber nicht sehr schnell. Das machte es für mich schwierig, denn ich hatte einen Gegner hinter mir mit frischen weichen Reifen."

Trotzdem konnte sich Button in der Schlussphase vor Daniil Kwjat halten, der mit frischeren Pirelli-Pneus heranstürmte. "Als die Spitze gekommen ist, hatte ich genug Pace, um vorne zu bleiben. Andernfalls hätte mich Kwjat überholt", verweist Button auf die letztendlich drei Sekunden Vorsprung auf den Toro-Rosso-Piloten. Trotzdem steht McLaren weiterhin vor viel Arbeit, denn auf einem aerodynamisch anspruchsvollen Kurs überrundet zu werden, sagt viel über das Gesamtpaket.

Alonso: Schlechter Start, viel Verkehr

Auch Alonso war nach seinem Ausfall nicht besonders glücklich. Der beste Spanier war Carlos Sainz, der sich mit dem Toro Rosso als Sechster in Szene setzte. "Leider konnten wir heute aus einem guten Wochenende kein Kapital schlagen", seufzt Alonso, der nun seit genau drei Jahren auf einen Sieg wartet. "Wenn beide Mercedes draußen sind, dann ist es normalerweise eine gute Gelegenheit, Punkte zu holen. Leider hat es heute nicht geklappt. Am Start habe ich viel verloren. Dann steckte ich das gesamte Rennen im Verkehr und konnte nicht die wahre Pace zeigen. Ich war etwas schneller, aber sie sagten mir, ich soll dahinter bleiben."

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Den schnelleren Williams von Felipe Massa konnte McLaren nicht halten Zoom Download

Beim Start verlor Alonso einige Plätze und fiel hinter seinen Teamkollegen zurück. "Gestern am Abend entdeckten wir ein Kupplungsproblem, weshalb ich beim Start nicht gut wegkam. Das Auto fühlte sich sonst okay an. Wie gesagt, nach dem schlechten Start bin ich Jenson 50 Runden lang nachgefahren." Button kam besser weg und es entwickelte sich mit Perez, dem Williams von Felipe Massa und Kwjat ein Strategiepoker.

Alles drehte sich um die Reifen. Button absolvierte seinen zweiten Stopp deutlich früher als Alonso, der erst in Runde 39 hereinkam und dadurch einen Platz an Massa verlor. Beide McLaren setzten im Rennen auf weich, medium und medium. "Das Rennen war schwierig, weil es überhaupt keinen Grip gab. Fernando und ich haben unterschiedliche Dinge probiert. Er hat zu Beginn eines Stints die Reifen geschont und am Ende gepusht. Ich machte es umgekehrt. Trotzdem hatten wir beide keinen Grip", sagt Button. Massa und Kwjat machten drei Boxenstopps. Massa kam an McLaren vorbei, Kwjat nicht.

Keine Leistung: Alonso rollt aus

In Runde 45 war das Heimrennen schließlich für Alonso vorbei. Der McLaren rollte pikanterweise genau an jener Stelle aus, an der der Spanier beim Wintertest 2015 seinen mysteriösen Unfall hatte. "Ich bin dort stehengeblieben, weil es dort eine Öffnung in der Streckenbegrenzung gab", wischt Alonso alle Verschwörungstheorien vom Tisch. "Sonst wäre ich woanders stehengeblieben." Den genauen Grund für den Ausfall wusste er unmittelbar nach dem Rennen nicht: "Die Leistung hat nachgelassen. Wir müssen noch analysieren, was schiefgegangen ist."

Der Ausfall kam aber nicht überraschend: "Einige Runden zuvor fielen einige Sensoren aus und ich bekam Funksprüche vom Team. Wir haben das Problem kompensieren können, aber dann war es nicht mehr möglich." Somit musste der zweifache Weltmeister seinen zweiten Saisonausfall verbuchen. Button fuhr zum zweiten Mal in die Punkteränge. "Wir haben heute Punkte geholt, es geht in die richtige Richtung", sieht er etwas Positives und fügt den negativen Aspekt hinzu: "Schade, dass Fernando ausgefallen ist, denn wir hatten einen schönen Zweikampf. Alle geben alles, weil wir so schnell wie möglich Fortschritte sehen wollen. Dadurch kann die Zuverlässigkeit leiden."

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