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"Inakzeptabel": Lauda macht Hamilton für Crash verantwortlich
Nico Rosberg und Lewis Hamilton kollidieren in der ersten Runde in Spanien - Bei Mercedes folgt eine Krisensitzung - Niki Lauda macht Hamilton verantwortlich
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2016 hat den ersten ganz großen Aufreger: Beim Großen Preis von Spanien kam es in der ersten Runde zur Kollision zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg. In Kurve 1 überholte der Deutsche Pole-Setter Hamilton mit einem tollen Manöver auf der Außenbahn. In der Anfahrt auf Kurve 4 wollte der Champion innen kontern, doch Rosberg machte die Tür zu und Hamilton musste ins Gras ausweichen. Der Brite drehte sich, räumte Rosberg ab, und das Rennen war für beide beendet.
"Für mich inakzeptabel", wütet Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams, nach dem Crash bei 'Sky' und erklärt: "Es kann nicht sein, dass sich die beiden Mercedes in der zweiten Kurve gegenseitig von der Piste rempeln - genau das ist passiert. Da muss man zuerst einmal mit Lewis reden, denn der hat versucht, dort vorzufahren. Nico hat seine Position verteidigt, er war in Führung."
"Ihn trifft weniger Schuld. Aber für das ganze Team ist das inakzeptabel, wie hier heute gefahren wurde", ärgert sich der Österreicher, der den Angriff von Hamilton als "vollkommen sinnlos" und den folgenden Doppelausfall als "Schande" für das gesamte Team bezeichnet. Bei 'RTL' spricht er sogar von einem "Super-GAU" und erklärt: "Lewis hätte es dort nie probieren dürfen."
Surer kritisiert Rosberg
Besonders bitter: Das ganze passierte unter den Augen des anwesenden Daimler-Chefs Dieter Zetsche. "Wir lassen sie frei gegeneinander fahren. Das ist das einzige, was wir meiden müssen", ärgert sich Zetsche im Gespräch mit 'RTL' und erklärt: "Jetzt werden wir uns das in Ruhe anschauen, was passiert ist und dann werden wir darüber reden."
Die Schuld liegt Laudas Meinung nach ganz klar beim Champion. "Ja, weil er mit einem Kraftakt versucht vorzufahren. Warum Kraftakt? Das Rennen ist ewig lang. Da kann man immer gut vorfahren - ohne ein Risiko einzugehen", so Lauda, der wenig Verständnis zeigt. Doch die Meinungen zu dem Vorfall gehen auseinander. "Das war Rosberg", urteilt beispielsweise 'Sky'-Experte Marc Surer.
Bei Mercedes kam es unmittelbar nach dem Vorfall zu einer Krisensitzung mit beiden Piloten, Lauda, Technikchef Paddy Lowe, Teamchef Toto Wolff und Entwicklungsvorstand Thomas Weber. Vor dem Rennen gab es übrigens keine Anweisungen an die beiden Piloten. "Nein, wir hatten kein Meeting, weil wir seit Spa (2014; Anm. d. Red.) nie mehr eins gebraucht haben", erklärt Lauda. Damals waren Rosberg und Hamilton ebenfalls kollidiert. Die Schuld für den Vorfall erhielt damals der Deutsche.
Wolff spricht von "Rennunfall"
"Wir haben mit beiden Fahrern gesprochen", erklärt Wolff im Anschluss an die Krisensitzung und verrät: "Sie sind natürlich verärgert über die Situation, und auch für uns als Team ist es unheimlich schwierig. Wir haben 43 Punkte verloren. Wir haben in den vergangenen Wochen hart gearbeitet, um unsere Fehler zu analysieren. 1.300 Leute hatten da einen riesigen Aufwand - und dann schmeißen wir das in der ersten Runde weg."
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"Fakt ist aber, dass man nicht einem Fahrer die alleinige Schuld zuschieben kann", urteilt Wolff und erklärt im Hinblick auf Laudas Schuldzuweisung: "Niki hat natürlich seine Meinung als Fahrer und ist da sehr instinktgetrieben. Das ist auch richtig so, als Fahrer hast du sicher eine Schwarz-und-weiß-Sicht. Aber als Team muss man sich die Daten anschauen und das Fernsehbild - Und das Fernsehbild ist nicht ganz klar."
"Meiner Meinung nach gibt es keine Strafe, es war ein Rennunfall", so der Österreicher. Zu einem direkten Aufeinandertreffen der beiden Piloten kam es übrigens unmittelbar nach dem Rennen zunächst einmal nicht. Die Mercedes-Chefs sprachen nacheinander mit Rosberg und Hamilton. Auch davor oder danach kam es nicht zu einer Aussprache. "Nein, noch nicht", verrät Wolff.