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Hamiltons frühe Attacke: Instinkt oder "völlig unnötig"?
Während Toto Wolff die Entscheidung aufgrund der Kurscharakteristik in Barcelona verteidigt, schäumt Niki Lauda wegen so viel Ungeduld: "Warum in Kurve zwei?"
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat Verständnis für den frühen Angriff Lewis Hamiltons auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg, der beim Spanien-Grand-Prix am Sonntag zur Kollision der Piloten führte - Team-Aufsichtsratsboss Niki Lauda nicht. Wolff macht die Strecke für die Entscheidung mitverantwortlich: "Wenn man in Barcelona ein gleichwertiges Auto überholen will, ist Runde eins die beste Chance", denkt er an die Schwierigkeit, auf dem Circuit de Catalunya an den Vordermann heranzufahren.
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Lewis Hamiltons Eile hat nichts mit seinem Selbstvertrauen zu tun - sagt Wolff Zoom Download
Hinzu sei der Fakt gekommen, dass Hamilton wegen Rosbergs falschem Antriebsmodus viel mehr Schwung gehabt hätte. "Er war schneller und hat sich so entschieden", argumentiert Wolff. "Als Rennfahrer legt man sich in Bruchteilen einer Sekunde fest - und es ist richtig oder falsch." Dass der amtierende Weltmeister nicht zurücksteckte und drei Runden bis zur Freigabe von DRS wartete, sei nicht auf die mangelnde Überzeugung zurückzuführen, der Schnellere der beiden zu sein.
"Er hat alles Selbstvertrauen", wiegelt Wolff ab. Ganz anderer Meinung ist Niki Lauda, der in seiner Funktion als TV-Experte bei 'RTL' poltert: "Der Vorwurf, den ich ihm mache: Wieso in der zweiten Kurve? Bei einem Grand Prix, der so lang geht, ist das vollkommen unnötig." Hamilton hätte es in Kauf genommen, dass es zum Unfall kommt. "Er muss damit rechnen, dass der vorne keinen Platz macht. Für mein Schwarz-Weiß-Denken hat Lewis das herausgefordert";, schüttelt Lauda den Kopf.
Fotostrecke: Der Mercedes-Crash in Barcelona
Katastrophe für Mercedes in Barcelona: Nur vier Kurven dauert es, bis die beiden führenden Silberpfeile im Kies stehen. Es ist die erste verheerende Kollision zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton seit Spa 2014. Fotostrecke
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve bestätigt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', dass die Bahn in Barcelona für Manöver ohne Brechstange denkbar ungeeignet sei: "Sie haben die Strecke zerstört", regt sich der Kanadier über den Umbau der Schlusskurve vor einigen Jahren auf. Sie ist mittelschnell, aerodynamisch anspruchsvoll und macht die Autos anfällig für Luftverwirbelungen.
Somit wird es schwierig, auf der langen Geraden in den Windschatten zu gelangen. Selbst mit DRS und einem schnelleren Boliden reichte am Sonntag auch für viele andere Piloten nicht, beim Anbremsen in Schlagdistanz zu sein: "Und warum? Die Kurve war doch nicht einmal gefährlich, das Konzept verstehe ich nicht. Vielleicht wollten sie die Autos abbremsen, damit sie besser zu filmen sind?", hadert Villeneuve, dem der gesamte letzte Sektor in Katalonien nicht schmeckt.