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Red Bull überzeugt mit Verstappens Einstand
Verstappen und Ricciardo bieten sich ein packendes Duell um Platz drei - doch dem Niederländer verlassen im entscheidenden Moment die Nerven
(Motorsport-Total.com) - Die roten Bullen sind zurück und sichern sich bei der Formel 1 2016 in Spanien die zweite Startreihe hinter Mercedes, aber deutlich vor Ferrari. Besonders Neuzugang Max Verstappen machte einen guten Job und bot Daniel Ricciardo während der Qualifikation Paroli.
Der Niederländer mischt bei Red Bull vom ersten Tag an mit: Ricciardo beginnt das erste Drittel auf Platz vier und hat damit fast zwei Zehntel Rückstand auf den Niederländer. Auch in Q2 ist Verstappen über eine halbe Sekunde schneller als Ricciardo. Damit sind die Red-Bull-Piloten mit einer Sekunde Rückstand stärkste Kraft hinter den beiden Mercedes-Piloten.
Es beginnt ein Kampf um die zweite Startreihe gegen Ferrari. Nachdem Verstappen in den ersten beiden Dritteln vor Ricciardo eine gute Figur macht, verlassen ihn im entscheidenden Q3 die Nerven. Der erfahrene Australier kann mit etwa vier Zehntel Vorsprung an ihm vorbeizuziehen.
Verstappen: "Haben uns gegenseitig gepusht
Enttäuscht, dass es in Q3 dann doch nicht für Platz drei gereicht hat, ist der Niederländer aber nicht: "Nein absolut nicht! Ich bin sehr froh mit meiner ersten Qualifikation und konnte es genießen. Wir haben uns gegenseitig gepusht und das ist gut für das Team! Im letzten Moment war ich nicht in der Lage, die perfekte Runde zu fahren", gibt er dann doch zu. Im Direktvergleich zu Toro Rosso fühlte er sich auch subjektiv in seinem neuen Dienstwagen schneller.
Die im Vorfeld befürchteten Probleme der Bedienbarkeit des neuen Fahrzeugs blieben aus, was Experte Gerhard Berger nicht überrascht: "Man hat einen neuen Sitz machen müssen, das ist alles! Lenkrad ist Lenkrad, Gas ist Gas. Max ist ein Fahrer mit so viel Leidenschaft, der hat auch schon bei Toro Rosso die Lenkradknöpfe von Red Bull gekannt."
Die Streckencharakteristik des Circuit de Catalunya mit den vielen Kurven und einer langen Geraden kommt der Aerodynamik des Red-Bull-Chassis entgegen - so konnte sich das Team auch gegen die eigentlich in Bezug auf den Motor stärkeren Ferraris durchsetzen. Das neue Red-Bull-Motorupdate von Renault soll voraussichtlich erst in Kanada verfügbar sein.
Nur ein Reifensatz im entscheidenden Drittel
Der kurzfristige Fahrerwechsel scheint sich umso mehr auszuzahlen, wie Experte Berger meint: "Sport ist generell hart, Formel 1 ist super hart! Da muss man solche Maßnahmen ergreifen, wenn man mehr Erfolgschancen sieht. Mit Ricciardo ist man gerüstet, um Ferrari anzugreifen und sie aus der Balance zu bringen. So, wie man das heute gesehen hat, kann das gelingen."
Im entscheiden Qualifying-Drittel konnte das Team nur auf einen Pirelli-Reifensatz zurückgreifen, da man Reifen für das Rennen sparen wollte. Daher musste die Runde von Ricciardo am Ende sitzen, wie der Red-Bull-Pilot analysiert: "Wir taten uns bis dahin schwer. Aber Q3 ist das, was zählt! Daher bin ich froh. Max hat es wirklich gut gemacht! Wir sind beide in der zweiten Startreihe, das ist unglaublich."
Teamchef Christian Horner zeigt sich nach der starken Leistung seines neuen Fahrer-Dreamteams entsprechend zufrieden: "Ich dachte, wir würden nah an Kimi herankommen, nun sind wir sogar knapp vor beiden Ferraris, die vielleicht ein kleines Problem hatten. Ich weiß nicht, ob Daniel nur geblufft hat oder nicht, aber wenn, dann hat er das ziemlich cool gespielt. Seine letzte Runde war gewaltig!"
Dem Team ist es damit gelungen, die persönlich beste Rundenzeit des bisherigen Wochenendes zu fahren. Im Freien Training legte Red Bull am Freitag bereits gute Longruns hin, was Hoffnung für das Rennen macht. Verstappen ist sich daher schon sicher: "Wir sind noch nicht am Limit!".