Force India: Perez im Qualifying wieder vor Hülkenberg
Sergio Perez fährt in Barcelona mit dem runderneuerten Force India ins Q3 und rechnet sich viele WM-Punkte aus - Nico Hülkenberg verpasst hauchdünn die Top 10
(Motorsport-Total.com) - Force India hatte für den Europa-Auftakt in Spanien die wohl längste Liste an Updates im Gepäck. Es gibt einen neuen Front- und Heckflügel, neue Bremsbelüftungen, eine enger geschnittene Verkleidung im Heckbereich und neue Bargeboards. In der Theorie soll dieses Paket eine halbe Sekunde bringen und das Qualifying war der Prüfstein dafür, allerdings war der Rückstand auf die Spitze groß. Sergio Perez schaffte den Sprung ins Q3 und holte mit 1,7 Sekunden Rückstand Startplatz neun heraus. Damit führt er im Qualifyingduell gegen seinen Teamkollegen schon 4:1.
Nico Hülkenberg blieb in Q2 hängen. Es war aber knapp, nur elf Tausendstel fehlten auf den McLaren von Fernando Alonso. Perez war in Q2 aber um zwei Zehntelsekunden schneller. Somit verpasste der Deutsche mit Startplatz elf knapp seine Ziele. Warum? "Dieses Wochenende fühle ich mich noch nicht so wohl im Auto. Ich glaube, wir brauchen noch ein bisschen mehr Arbeit, ein bisschen mehr Zeit, damit ich mich wohl fühle", schätzt Hülkenberg nach dem Qualifying. "Ich bin noch nicht ganz so auf einer Linie mit dem Auto, mit der Balance."
Deshalb gelang dem 28-Jährigen auch keine perfekte Runde. "Im Q2 hat mich die Balance wieder ziemlich überrascht. Die hat sich von einem auf den anderen Run ziemlich verändert, was ein bisschen seltsam ist. Da ist mit Sicherheit noch Luft nach oben und Verbesserungspotenzial." Dagegen konnte es Perez optimal umsetzen. In Q2 war der Mexikaner hinter den Topteams Mercedes, Red Bull und Ferrari der erste Verfolger - noch vor Williams!
Hülkenberg hofft auf bessere Bedingungen
In Q3 klappte es dann nicht ganz mit Startplatz sieben, aber Perez ist mit seinem neunten Rang zufrieden: "Diese Strecke ist für uns traditionell immer schwierig. Es fühlt sich gut an, dass wir es mit unserem Update-Paket ins Q3 geschafft haben. Ich denke, ich hätte in meiner Q3-Runde noch etwas schneller fahren können, aber ich bin trotzdem mit meinem Ergebnis zufrieden." Im Grand Prix werden wahrscheinlich Williams und Force India um die Verfolgerplätze hinter den drei großen Teams kämpfen und somit um die letzten WM-Punkte.
Allerdings wird das für Hülkenberg kein leichtes Unterfangen, denn sein Setup ist nicht optimal. Es wird aber auch viel auf die Streckentemperatur und den Wind ankommen. "Aber heute sind die Bedingungen so. Der Wind hat wieder zugenommen, was uns generell nicht so liegt. Morgen kann das wieder anders aussehen", hat der Deutsche die Hoffnungen auf ein starkes Rennen nicht aufgegeben. "Insgesamt hat dieses Update gut gefruchtet - ohne das wären wir schon im Q1 weg gewesen. Von daher gibt es gute Aussichten für morgen und wir können, denke ich, um Punkte kämpfen."
Da es am Sonntag aller Wahrscheinlichkeit nach ein klassisches Zweistopp-Rennen wird, gibt es über die Strategie nicht viele Möglichkeiten. Ein guter Start und eine gute Position auf der Strecke werden entscheidend sein. "Ich erwarte ein starkes Rennen von uns", sagt Perez mit breiter Brust. "Im ersten Stint starten die Autos außerhalb der Top 10 mit frischen Reifen, sie werden eine Gefahr darstellen. Die Strategie und das Reifenmanagement werden wichtig sein. Wenn man in einen Zweikampf verwickelt wird, können die Reifen rasch am Ende sein. Wenn wir WM-Punkte schaffen, dann wäre es eine schöne Belohnung für die harte Arbeit des Teams."