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Renault: Magnussen nörgelt, Reifenschäden beunruhigen
Bei Jolyon Palmer und Esteban Ocon sind im Training in Barcelona wieder zwei Reifen geplatzt - Kevin Magnussen nörgelt: Updates in Wahrheit keine Updates
(Motorsport-Total.com) - Das Renault-Team hatte sich wegen einiger neuer Teile für den Grand Prix von Spanien in Barcelona (Formel 1 2016 live im Ticker) eigentlich gute Chancen ausgerechnet, doch nach dem ersten Trainingstag stehen wieder nur die Positionen 15 (Kevin Magnussen), 17 (Jolyon Palmer) und 23 (Esteban Ocon) auf dem Datenblatt.
"Wir haben erwartet, hier etwas konkurrenzfähiger zu sein, und bisher sieht es auch danach aus", findet Palmer - und meint damit wohl, dass Magnussen über weite Strecken in den Top 10 zu finden war. "Wir haben einige Updates, die uns auf den Geraden helfen, und wir haben mehr Anpressdruck durch den neuen Heckflügel. Das funktioniert ganz gut." Aber: "Es ist nur eine High-Downforce-Konfiguration, nicht wirklich ein Upgrade", nörgelt Magnussen über den neuen Front- und Heckflügel.
"Wir kennen das: Im Training sehen wir ein bisschen besser aus, aber im Qualifying können andere den Motor noch aufdrehen. Das können wir nicht", seufzt der Däne. "Wir sind optimistisch, aber die Erwartungen wachsen nicht in den Himmel." Positiv: "Ganz egal, was du mit dem Auto anstellst - du kannst das Setup total umkrempeln -, es fühlt sich immer einigermaßen gut an." Negativ: "Wir müssen schauen, dass wir mehr Tempo finden."
Magnussen raunzt: Auto nicht neu, Updates nicht echt
Das ist freilich mit einem Auto, das "nicht neu" ist (Magnussen), sondern "kaum anders als der 2015er-Lotus", eine schwierige Aufgabe. "Wir hoffen, dass wir bald neue Teile bekommen", erklärt der ehemalige McLaren-Fahrer. Aber er schöpft Mut aus der Tatsache: "Im Vorjahr hatte das Team überhaupt kein Geld. Sie sind trotzdem auf das Podium gefahren und haben die Konstrukteurs-WM als Sechster beendet."
Palmer war für heute eigentlich guter Dinge, doch die Miene verzog sich schon am Morgen, als er vom Kommandostand aus zusehen musste, wie Freitagstester Esteban Ocon mit Reifenschaden rechts hinten an die Box kam. Der Mercedes-Junior konnte danach nicht mehr fahren, weil die Batterie hinüber war. "Das ist aber kein Problem, das sich auf das weitere Wochenende auswirkt", gibt Technikchef Nick Chester Entwarnung.
Nur einer von zwei Reifenschäden geklärt
Und der Reifenschaden? "Das war ein Schnitt von einem kleinen Wrackteil auf der Strecke, das die Lauffläche durchdrungen hat", klärt Chester auf. Aber die Pirelli-Reifen bleiben für Renault ein beklemmendes Thema: Nachdem Magnussen schon in Schanghai ein Pneu geplatzt ist (wegen einer Fehlkonstruktion der Radaufhängung), erwischte es heute nicht nur Ocon, sondern auch Palmer - und das bei voller Geschwindigkeit auf der Start- und Zielgerade!
"Es war merkwürdig. Alles fühlte sich gut an, dann platzte auf einmal der Reifen, mitten auf der Geraden", schildert der Brite, der nach längerer Reparatur (Reifenfetzen hatten den Unterboden beschädigt) immerhin noch elf Runden drehen konnte ("Wichtig, um ein Gefühl für das Auto zu bekommen"). Palmer rätselt: "Ich war nicht neben der Strecke oder so. Das müssen wir uns genau anschauen."
Ein Aufhängungsproblem wie in Schanghai schließt er aus, und die Paddock-Theorie, dass die Renault-Fahrer zu viel attackieren, um die Defizite des Autos wettzumachen, und dabei zu hart über die Randsteine fahren, ist natürlich völliger Unsinn. "Nach dem ersten Training dachte ich: 'Sehr gut, das Pech haben wir für heute abgehakt!' Aber vielleicht haben wir es jetzt wenigstens hinter uns", meint Palmer und ergänzt: "Sonst fühle ich mich nicht so schlecht im Auto."