• 13. Mai 2016 · 11:32 Uhr

Formel 1 Barcelona 2016: Vettel Schnellster mit weichen Reifen

Auftakt in Spanien: Ferrari am schnellsten, aber Mercedes bleibt Favorit - und Max Verstappen überzeugt im ersten Freien Training für sein neues Team Red Bull...

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training zum Grand Prix von Spanien in Barcelona (Formel 1 2016 live im Ticker). Der Ferrari-Pilot wurde auf den weicheren Soft-Pirelli-Reifen in 1:23.951 Minuten gestoppt und war damit um fast drei Sekunden schneller als die FT1-Bestzeit im vergangenen Jahr, aber um gut eine Sekunde langsamer als Teamkollege Kimi Räikkönen bei den Wintertests vor einigen Monaten.

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Sebastian Vettel erzielte im ersten Freien Training in Barcelona die Bestzeit Zoom Download

Im Grunde genommen waren aber alle Augen auf die beiden Red-Bull-Teams gerichtet, wo sich Max Verstappen (Red Bull) und Daniil Kwjat (Toro Rosso) nach dem Cockpit-Tausch an ihre neuen Autos gewöhnen mussten. Dabei zeigte sich ziemlich deutlich, wie die Prioritäten verteilt sind, denn Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko scherte sich herzlich wenig um Kwjat, während er Verstappens Session direkt am Auto genau beobachtete.

"Verstappen wird das Händchen gehalten", beobachtete Formel-1-Experte Marc Surer live in der Boxengasse. Und er lobt: "Wenn du gleich rausgehst und dir fehlen zwei Zehntel auf den Teamkollegen, der wie Ricciardo eine Nummer ist, dann ist das schon stark. Bei Kwjat hat erst der Sitz nicht gepasst, er ist später rausgefahren, da gibt es am Nachmittag noch einiges zu tun. Aber ich bin sicher, dass Kwjat auch auf gute Zeiten kommen wird."

Konkret belegte Verstappen mit nur 0,169 Sekunden Rückstand auf Daniel Ricciardo (5./+1,465) den sechsten Platz, während Kwjat Zwölfter wurde und etwa eine halbe Sekunde auf Carlos Sainz (8./+2,127) einbüßte. Verstappen verbremste sich einmal in der ersten Kurve, klagte ein andermal über Probleme beim Beschleunigen - konnte aber in jener Situation in seiner elften Runde trotzdem weiterfahren anstatt an die Box abzubiegen.

Seitens Red Bull gibt es erst malnur Lob für Verstappen: "Ich finde, er hat sich bemerkenswert gut geschlagen", erklärt Teamchef Christian Horner. "Seine erste fliegende Runde im Auto war sehr beeindruckend. Er hat sich gut eingewöhnt. Das zeigt, wie gut die Simulatoren heute sind, denn die Jungs kommen unglaublich gut vorbereitet hier an. Es ist toll, dass er so einen guten Start erwischt hat."

Hinter der Ferrari-Doppelspitze reihten sich die beiden Mercedes-Stars ein, mit 0,503 (Nico Rosberg) beziehungsweise 0,660 Sekunden Rückstand (Lewis Hamilton). Rosberg untermauerte von der ersten Runde an, dass Barcelona eine Strecke ist, die ihm besser liegt als seinem Teamkollegen. Der Zeitrückstand von Mercedes ist rasch erklärt: Während Ferrari die Bestzeiten auf Soft-Pirellis aufstellte, begnügte sich Mercedes mit den härteren Mediums.

"Es lief ganz gut", sagt Mercedes-Technikchef Paddy Lowe. "Wir sind überrascht, dass Ferrari zwei Sätze Soft verwendet hat. Heute Nachmittag werden auch wir Soft testen, aber der Medium ist hier sicher der Hauptreifen." Und er erklärt, warum Rosberg einen neuen Frontflügel hatte, Hamilton aber noch einen alten: "Wir haben zwei neue Frontflügel dabei und sind heute Morgen Vergleichstests gefahren."

Vettel erlebte dann im Finish eine unangenehme Situation, als er von Ferrari zu knapp auf die Strecke geschickt wurde, im Augenwinkel noch die rote Ampel sehen konnte und daher von den Mechanikern zurückgeschoben wurde. "Das ist ein Witz", ärgerte er sich am Boxenfunk. Auch Hamiltons Session verlief nicht reibungslos: Der Weltmeister lotete in der ersten Kurve die Limits aus und landete dort zweimal neben der Strecke.

Hinter Mercedes, Ferrari und Red Bull scheint Williams zunächst vierte Kraft in Barcelona zu sein; dass Lokalmatador Fernando Alonso (McLaren-Honda/+2,292) gerade noch in den Top 10 auftauchte, darf als kleine Überraschung gewertet werden. Kevin Magnussen (Renault/+2,625) wurde Elfter; sein (Freitags-)Teamkollege Esteban Ocon konnte wegen technischer Probleme nur sechs Runden drehen, blieb aber als einziger Fahrer ohne Rundenzeit.

Immer weiter abzudriften droht indes das am Saisonbeginn so beeindruckende Haas-Team: "Das Auto ist in langsamen Kurven eine Katastrophe", schimpft Romain Grosjean (16./+3,307). Damit landete er hinter beiden Force Indias: Nico Hülkenberg (13./+2,987) erlebte eine wenig ereignisreiche Session, Sergio Perez (14./3,113) rollte nach wenigen Minuten mit einem Öl-Leck aus, konnte aber am Ende noch die eine oder andere Runde drehen.

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