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Kimi Räikkönen in Sotschi: "Uns fehlte der Speed"
Nach dem Pech von Sebastian Vettel betreibt Kimi Räikkönen in Sotschi Schadensbegrenzung - "Für Mercedes einfach nicht schnell genug"
(Motorsport-Total.com) - Der erste Sieg der Scuderia Ferrari in der Formel-1-Saison 2016 lässt weiter auf sich warten: Beim Großen Preis von Russland spielten die Roten hinter Mercedes wieder die zweite Geige - und brachten einmal mehr nur ein Auto ins Ziel. Nachdem Sebastian Vettel in Runde eins nach zwei heftigen Remplern von Daniil Kwjat unverschuldet ausfiel, musste Kimi Räikkönen Schadensbegrenzung betreiben. Mehr als Platz drei hinter Sotschi-Sieger Nico Rosberg und Lewis Hamilton war jedoch nicht drin.
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Kimi Räikkönen holte für Ferrari in Sotschi das 700. Podium der Scuderia Zoom Download
"Es ist nicht ganz das, was wir wollten. Wir wollen natürlich Rennen gewinnen und möglichst beide Autos weit nach vorn bringen", gibt Räikkönen auf dem Podium selbstkritisch zu. Der Finne war von Startposition drei aus ins Rennen gegangen und konnte nach einem guten Start in Kurve zwei Williams-Pilot Valtteri Bottas ausbremsen und sich hinter Rosberg auf Rang zwei setzen. Doch der Restart hinter dem Safety-Car, das nach der Startkollision von Kwjat und Vettel unterwegs war, misslang.
"Nach dem Restart - im letzten Jahr hat man es schon gesehen - fehlte dann so ein bisschen der Speed", erklärt Räikkönen. Bereits beim Russland-Grand-Prix des Vorjahres hatte der 36-Jährige den Restart verpatzt - und das gleich zweimal: In der vierten Runde musste er Bottas passieren lassen, in der 17. Runde verlor er eine Position an Teamkollege Vettel. Diesmal war es abermals sein Landsmann Bottas, der sich im Williams an ihm vorbei presste: "Auf der langen Geraden hat Williams mich einfach abgeschleppt. Ich konnte nichts tun."
Ferrari auch in Sotschi gegen Mercedes chancenlos
Danach versuchte Räikkönen, Bottas noch einmal Paroli zu bieten. Doch ein kleiner Fehler erwies sich als Einladung für Hamilton, der direkt hinter ihm lauerte: "In einer Kurve habe ich mich verbremst, Lewis war hinter mir und hat das ausgenutzt", analysiert der Finne. Weil er länger draußen blieb als seine direkten Konkurrenten, konnte er zwar etwas Zeit gut machen, hatte gegen Mercedes jedoch abermals keine Chance. Allein Bottas konnte Räikkönen nach seinem Wechsel von Supersoft auf Soft in der 20. Runde hinter sich halten.
"Ich denke, dass Auto war angenehm zu fahren. Wir mussten allerdings etwas Sprit sparen, deshalb konnte ich bei den Rundenzeiten nicht alles rausholen", gibt der Ferrari-Pilot zu, "aber es war ein gutes Rennen." Zwar kam Räikkönen noch einmal näher an Hamilton heran, auf dem Zielstrich trennten die beiden jedoch knapp sieben Sekunden. Auf Sieger Rosberg betrug der Abstand sogar mehr als eine halbe Minute. "Die Williams haben wir schnappen können, für Mercedes waren wir nicht schnell genug", so die nüchterne Analyse.
Dennoch zeigte sich Räikkönen mit seinem dritten Platz, der zugleich das 700. Podium für Ferrari bedeutete, zufrieden. Vor allem, weil er zuvor das ganze Wochenende über Probleme gehabt habe: "Wir hatten zu kämpfen, mit dem Setup und den Reifen", sagt der 36-Jährige über die Trainingssessions und das Qualifying. Doch im Rennen habe sein SF16-H getan, was er sollte: "Das ist gut, aber wir sind immer noch nicht da, wo wir hinwollen." In Zahlen heißt das: 57 Punkte Rückstand auf WM-Leader Rosberg.
Fotostrecke: GP Russland, Highlights 2016
Unaufhaltsam: Nico Rosberg gewinnt in Sotschi sein siebtes Formel-1-Rennen hintereinander. Das haben vor ihm nur Ascari, Schumacher und Vettel geschafft. Und noch niemand, der die ersten vier Saison-Grands-Prix gewonnen hat, wurde später nicht Weltmeister. Aber: "Lewis wird zurückschlagen", warnt er vor dem Teamkollegen. Fotostrecke
Bei Teamkollege Vettel sind es nach vier Rennen und zwei Ausfällen sogar 67 Punkte. Der WM-Titel scheint für die Scuderia in immer weitere Ferne zu rücken - und das, obwohl man in Sotschi mit dem Motoren-Update voll angreifen wollte. Und es könnte noch mehr Ungemach drohen, denn was an Vettels Auto alles kaputt ist, weiß man noch nicht. "Der Unfall war ziemlich hart, ganz besonders hinten am Auto, und auch der Einschlag in die Barriere", so Teamchef Maurizio Arrivabene. "Wir werden alles überprüfen."