• 01. Mai 2016 · 21:13 Uhr

Haas mit Grosjean zurück in den Punkten, Gutierrez crasht

Drei Rennen in den Punkten: In Sotschi schreibt Formel-1-Debütant Haas dank Grosjean Geschichte - Gutierrez nach Crash mit Hülkenberg reumütig

(Motorsport-Total.com) - Nach der Null-Punkte-Runde in China hat Haas beim Großen Preis von Russland 2016 wieder in seine alte Spur zurückgefunden: Mit einem achten Platz von Romain Grosjean sicherte sich der US-Rennstall in seinem vierten Rennen abermals WM-Punkte. Einzig Esteban Gutierrez' Startunfall trübte die Statistik: Der Mexikaner hatte sich in Kurve zwei verbremst und dabei Force-India-Pilot Nico Hülkenberg abgeräumt. In der Folge wurden auch Rio Haryanto (Manor) und Marcus Ericsson (Sauber) in den Crash verwickelt.

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Romain Grosjean holte in seinem vierten Rennen für Haas das dritte Mal Punkte Zoom Download

Einzig Gutierrez und Ericsson konnten ihr Rennen fortsetzen. Der Haas-Pilot holte sich noch in Runde eins eine neue Nase und wechselte von Soft- auf Medium-Reifen, musste jedoch wenig später als Unfallverursacher für eine Durchfahrtsstraße erneut durch die Boxengasse. Zwei Strafpunkte und Rang 17 waren die bittere Bilanz seines Rennwochenendes in Sotschi. "Ich fühle mich sehr schlecht", sagt der 24-Jährige mit Blick auf seinen Unfall gegenüber 'Autosport'. "Ganz offensichtlich habe ich viele Rennen vor mir ruiniert."

Als Grund für seinen Verbremser nannte Gutierrez, der von Position 16 aus ins Rennen gegangen war, blockierende Vorderräder: "Ich kam in der ersten Kurve mit reichlich Platz vor mir an. Dann habe ich gebremst, aber unglücklicherweise konnte ich das Auto nicht stoppen und bin auf Nico aufgefahren", erklärt der Mexikaner. Es sei nicht nur für ihn, sondern auch für die anderen eine Schande, so Gutierrez reumütig. Er wolle sich bei Hülkenberg und Haryanto auf jeden Fall entschuldigen.

Gutierrez nach Sotschi-Unfall trotzdem im Ziel

Teamchef Günther Steiner nimmt seinen Fahrer indes in Schutz: "Esteban hatte einen schlechten Start und viel Wheelspin. Dann hat er einfach zu spät gebremst, denke ich. Aber ihn bekommen wir auch noch in die Punkte. Es ist eben einfach schwierig, wenn du da hinten auf dich allein gestellt bist." Für Gutierrez war es das zweite Rennen der Saison, das er zu Ende fahren konnte. Zumindest das nimmt der 24-Jährige als positives Zeichen mit: "Ich habe mein Bestes gegeben, um das Rennen zu retten."


Fotostrecke: GP Russland, Highlights 2016

Zum dritten Mal in den Punkten landete hingegen sein Teamkollege Grosjean. Bereits nach wenigen gefahrenen Kilometern hatte sich der Franzose von 15 auf acht vorgekämpft: "Es war eine gute erste Runde. Ich konnte mich aus allen Vorfällen in der Startphase heraushalten", sagt er selbst. Für ihn wäre sogar ein siebter Platz möglich gewesen, hätte Renault-Pilot Kevin Magnussen nicht eine Runde früher gestoppt und Grosjean mit einem Undercut so eine Position abgeluchst.

"Wir hätten die Lücke zu ihm am Anfang größer halten müssen", gibt Haas-Teamchef Steiner rückblickend zu, "doch so etwas ist schwierig, zu managen. Dafür konnten wir Perez hinter uns halten." Der Force-India-Pilot setzte Grosjean phaseweise mächtig unter Druck, doch Haas behielt die Nase vorn - zur Freude von Steiner, der weiß: "Force India ist normalerweise schneller als wir." Umso überraschter zeigte sich der 50-Jährige vom finalen Ergebnis, denn mit Rang acht hatte er nicht gerechnet.

Grosjean sicher: "Haas wird noch stärker werden"

"Es ist ein fantastisches Resultat", schwärmt Steiner. "China war schwierig. Auch hier war es nicht leicht. Wir haben von Session zu Session dazu gelernt. Das Rennen auf acht zu beenden, ist toll." Damit ist Haas das einzige Formel-1-Team in der 2000er Jahren, das in mehr als zwei Rennen seiner Debütsaison Punkte erzielen konnte. Sowohl Jaguar (2000) als auch Toyota (2002) punkteten nur in zwei Rennen einer kompletten Saison. Dabei hat Haas, aktuell WM-Fünfter in der Konstrukteurswertung, noch 17 Rennen vor sich.

Grosjean glaubt, dass noch einige Punkte folgen werden: "Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Ich denke, beim nächsten Rennen wird es noch besser werden." Teamchef Steiner ist schon jetzt voll des Lobes für den Franzosen: "Er war in einer guten Position und hat, wie man es von ihm gewohnt ist, unter diesen Voraussetzungen auch gut performt. Er hat die Erfahrung und den Speed, um dort zu bleiben, macht keine Fehler." Ob Grosjean allerdings auch ohne Gutierrez' Unfall Achter geworden wäre, wagt Steiner nicht zu sagen.

"Vielleicht wäre Romain dann nicht so weit vorn gelandet", mutmaßt der Teamchef. "Bei einem Rennen wie in China wäre er nicht Achter geworden. Das wissen wir. Hier war es eben so: Einer gewinnt, einer verliert." Noch schätzt er die Chancen, beide Autos in einem Rennen in die Punkte zu bringen, offenbar als gering ein. Doch kommt Zeit, kommt Rat. "Ich erinnere noch einmal daran: Das war erst unser viertes Rennen", hebt Steiner den Faktor Erfahrung hervor. Mit dem will Haas sukzessive noch stärker werden.

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