Verstappen wegen Übersteuern ratlos: "Houston, wir haben..."
Während bei Carlos Sainz alles glatt läuft, leidet Max Verstappen unter heftigem Übersteuern: Findet Toro Rosso keine Lösung, kann das Talent das Rennen abhaken
(Motorsport-Total.com) - Völlig verpatzter erster Trainingstag für Supertalent Max Verstappen. Der 18-Jährige war nach dem Freitag-Training in Sotschi, das er mit 1,918 Sekunden Rückstand auf Lewis Hamilton auf dem zwölften Platz beendete (zum Trainings-Gesamtergebnis), völlig ratlos. "Houston, wir haben ein Problem", probiert es Verstappen, dem bloß 0,065 Sekunden auf seinen Teamkollegen Carlos Sainz fehlten, mit Galgenhumor. Doch das enorme Übersteuern trat nur an seinem Boliden auf, nicht beim Spanier.
"Alle haben ähnliche Probleme", verweist Verstappen auf den geringen Grip, den der Sochi International Circuit bietet. "Aber bei mir war es extrem. Wir hatten so viele Schwierigkeiten, wussten nicht, in welche Richtung wir gehen sollten.Wir müssen herausfinden, was schiefgelaufen ist, wo wir uns verrannt haben."
Der Youngster rechnet daher am Samstag mit dem schwierigsten Qualifying des Jahres, sollte man nicht doch noch eine Lösung finden. Auch im Rennen hätte das ungünstige Setup schlimme Auswirkungen, glaubt Verstappen: "Das Renntempo sah an Carlos' Auto recht vielversprechend aus, aber mit meinen Problemen ist der Abbau der Reifen sehr hoch. Dieses Problem ist nur bei meinem Auto aufgetreten."
Beide Toro-Rosso-Piloten rechnen damit, dass es eng wird mit einem Platz in Q3. "McLaren sieht gut aus und dürfte in unserem Bereich sein", glaubt Verstappen. Und Sainz pflichtet ihm bei: "Ich schätze, wir werden gegen Force India und McLaren um die letzten Q3-Plätze kämpfen."
Fotostrecke: Formel-1-Strecken 2016: Sotschi
Wladimir Putins Gigantomanie begrüßt die Formel 1: Was am Fernsehbildschirm den Charme eines Industriegebiets versprüht, zählt architektonisch zu den spektakulärsten Stecken im Rennkalender. Trotzdem hat im russischen Sotschi möglicherweise nicht jeder Pilot Spaß, sollte das drohende Einstopp-Rennen zum Langeweiler verkommen. Fotostrecke
Für den Sohn der Rallyelegende kommt dies nicht überraschend: "Wir sind hier einfach ein bisschen zu langsam, aber das wussten wir schon im Vorfeld." Mit dem Trainingstag zeigt er sich im Gegensatz zu seinem Teamkollegen zufrieden: "Wir haben unser gesamtes Programm ohne Probleme absolviert. Ich bin auch mit dem Auto zufrieden. Es wird aber nicht einfach, da das Mittelfeld so eng beisammen liegt."
Chefrenningenieur Phil Charles ist bewusst, dass in seinem Rennstall dieses Wochenende Licht und Schatten herrscht: "Carlos war heute zufriedener, denn er hat bei seinem Longrun auf Soft-Reifen eine gute Balance gefunden. Bei den kürzeren Versuchen hatte er einfach keine saubere Runde. Bei Max war die Sache ganz anders, und wir haben heute Nacht viel Arbeit vor uns, denn es hat heute einfach nicht gepasst. Jetzt werden wir versuchen, ihn wieder dorthin zu bringen, wo er normalerweise steht."