Ferrari: Geheimniskrämerei um neuen Motor und Frontflügel
Ferrari kommt mit einem überarbeiteten Motor und einem neuen Frontflügel nach Russland - Sebastian Vettel lässt sich allerdings kaum Informationen entlocken
(Motorsport-Total.com) - Startet Ferrari in Russland den Großangriff auf Mercedes? Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen bekommen in Sotschi einen neuen Motor und einen überarbeiteten Frontflügel spendiert. Die große Frage lautet nun, ob die Scuderia Mercedes mit den Upgrades wirklich auf die Pelle rücken kann. Vettel gibt sich vor dem vierten Saisonrennen jedenfalls ziemlich geheimnisvoll. "Ihr wisst ja schon alles, da muss man nichts mehr sagen", juxt er bei seiner obligatorischen Medienrunde am Donnerstag.
"Ich glaube, es ist ganz normal, dass man zu einem Rennen neue Sachen bringt. In der Vergangenheit gab es eher diese klassischen Termine, zu denen man dann ein ganzes Paket gebracht hat. Ich glaube, heutzutage hat man von Rennen zu Rennen immer etwas kleines dabei. Mal sieht man es, mal nicht. Wenn man etwas bringt, dann geht man immer davon aus, dass es besser ist", so der Deutsche.
"Sonst würde man es nicht mitbringen, und es würde daheim in der Tonne liegen", ergänzt Vettel mit einem Lachen. Wie viel Zeit der neue Frontflügel letztendlich bringen soll, das kann oder will der viermalige Weltmeister aber nicht verraten. "Schwer zu sagen", grübelt Vettel und erklärt, der von seinem Team berechnete Fortschritt sei ohnehin nur "irgendeine Zahl, die der Computer ausspuckt."
"Letztendlich zählt es auch sehr viel, was man als Fahrer fühlt - Ob man sich wohler fühlt, ob man einen Fortschritt spürt", erklärt Vettel, der allerdings keine genaue Zahl nennen will. Mit einem Lachen erklärt er lediglich: "Am liebsten würde ich sagen 'über eine Sekunde', das würde unser Leben einfacher machen, aber das ist es dann glaube ich nicht." Auch im Hinblick auf den neuen Motor hält sich Vettel bedeckt.
"Es war schon immer der Plan, hier mit einem neuen Motor an den Start zu gehen", verrät der Deutsche lediglich. Die Upgrades am Antriebsstrang der Scuderia sollen also nicht im Zusammenhang mit den Zuverlässigkeitsproblemen vom Saisonbeginn stehen. 'Auto Bild motorsport' berichtete zuletzt, dass Ferrari für das Update drei Token geopfert hat. Doch auch hier gibt sich Vettel wortkarg.
"Dazu kann ich nichts sagen - weiß ich ehrlich gesagt auch gar nicht. Ich weiß nicht, ob wir einen neuen Motor haben. Ich stell mich jetzt ein bisschen blöd, machen wir es einfach so", druckst der Deutsche auch bei dieser Frage herum. Teamkollege Räikkönen spricht im Hinblick auf den neuen Motor von einem "normalen Fortschritt" und erklärt: "Hoffentlich kann er einen Unterschied machen."
Echte Antworten wird Ferrari also erst auf der Strecke geben, denn im Entwicklungsrennen gegen Mercedes ist es durchaus nachvollziehbar, dass die Scuderia sich nur ungern in die Karten schauen lassen möchte. Fakt ist allerdings, dass Vettel in Russland bereits seinen dritten Motor einsetzen wird - im gerade einmal vierten Rennen. Bei lediglich fünf erlaubten Einheiten pro Jahr muss die Scuderia aktuell damit rechnen, dass es in der zweiten Saisonhälfte Strafen geben wird.