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Nach Lichtblicken: McLaren will Nägel mit Köpfen machen
McLaren hadert damit, die Trainingslichtblicke nicht in WM-Punkte umsetzen zu können: Ausgerechnet auf der Power-Strecke in Russland soll das anders werden
(Motorsport-Total.com) - Zwei WM-Punkte gelangen dem McLaren-Team im Vorjahr. Grund genug, um zuversichtlich in die diesjährige dritte Ausgabe des Grand Prix von Russland zu gehen. "Wir haben dort 2015 eine unserer besseren Performances geliefert", findet Teamchef Eric Boullier. "Das wollen wir am kommenden Wochenende wiederholen."
Und das, obwohl der Sotschi International Circuit gemeinhin als Power-Strecke gilt - und Leistung nicht gerade die Stärke der Antriebseinheit von Honda darstellt. Das weiß auch Fernando Alonso. "Die langen, schnellen Geraden bringen eigentlich die Schwächen unseres Auto an die Oberfläche, aber es hat eine sehr gute Balance", glaubt der Spanier an die Chancen seines Teams.
Potenzial muss umgesetzt werden
Der zweimalige Weltmeister sieht McLaren im Aufwind: "Das Auto fühlt sich sehr positiv an, und die Fortschritte sind ermutigend. Hoffentlich können wir unser am Sonntag, wenn es zählt, unser Potenzial zeigen." Außerdem möchte Alonso die Gelegenheit nutzen und den MP4-31 mit dem MP4-30 vergleichen, denn dieser war zum Zeitpunkt des Vorjahresrennens - also vor sieben Monaten - bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium.
Die Rippenbrüche, die er bei seinem Melbourne-Unfall erlitt, hat Alonso schon fast überwunden: "Ich fühle mich jeden Tag stärker." Auch Teamkollege Jenson Button fühlt sich gut, doch wie bei Alonso stehen null WM-Punkte auf dem Konto des Briten. Auf die Dauer kein akzeptabler Zustand für einen Weltmeister.
"Die vergangenen Rennen waren für uns ein bisschen wie ein Würfelspiel", meint Button. "Das perfekte Wochenende ist uns noch nicht gelungen. Am Freitag und Samstag hatten wir immer wieder ermutigende Ergebnisse, aber am Sonntag hatten wir Schwierigkeiten, das Tempo zu halten." Der McLaren-Star verlangt von seinem Team Fortschritte, denn er weiß: "Es ist einfach, zu sagen, dass wir in den ersten drei Rennen mehr verdient hätten, aber es muss an drei Tagen alles zusammenpassen, damit wir um Punkte kämpfen können."
Honda trotz langer Geraden zuversichtlich
Boullier bestätigt, dass McLaren noch lange nicht dort ist, wo man gerne wäre: "Wir lernen jedes Rennwochenende viel über die Stärken und Grenzen unseres Pakets. Wir wissen, dass der MP4-31 viel Potenzial hat, aber wir und Honda haben noch Arbeit vor uns, um dieses freizumachen. Das ist uns noch nicht gelungen."
Für Honda wird das Wochenende in Russland eine große Herausforderung. "Sotschi wird uns fordern, denn die langen Geraden und die Stop-Start-Charakteristik bedeuten, dass das Energie-Management in den Trainings sehr gut balanciert werden muss", erklärt Honda-Sportchef Yasuke Hasegawa. "Da der Spritverbrauch hoch ist, wird es außerdem wichtig sein, beim Bremsen so viel Energie wie möglich zu gewinnen."
Der Japaner traut McLaren-Honda trotzdem einiges zu: "Wir sind der Ansicht, dass unsere Antriebseinheit fast dort ist, wo sie eingehört, also hoffen wir auf ein weiteres solides Wochenende und Punkte am Sonntag."