• 17. April 2016 · 13:26 Uhr

Toro Rosso: Wie Verstappen beinahe den Weltmeister bezwang

Den Grand Prix von China beendet Toro Rosso auf den Plätzen acht und neun - Max Verstappen wittert in Schanghai aber weltmeisterliche Morgenluft

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Weltmeisterschaft mag vielleicht unter Mercedes und Ferrari ausgemacht werden - im Kampf um die Krone des Überhol-Weltmeister heißt das Duell aber Lewis Hamilton gegen Max Verstappen. Während der amtierende Champion vom letzten Startplatz in Schanghai aus auf Rang sieben vorfahren konnte, steckte der Toro-Rosso-Teenager nach frühen Rückschlägen mindestens genauso viele Rivalen in die Tasche. Am Ende sprang für ihn dabei Rang acht heraus, weil das Rennen nur 56 Runden hatte...

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Max Verstappen tat in China wieder das, was er am besten kann: Überholen Zoom Download

"Ich hätte nur noch eine Runde gebraucht, dann hätte ich die Chance bekommen", trauert Verstappen nach dem Rennen der verpassten Möglichkeit nach, am Silberpfeil vorbeizuziehen." Der Niederländer kam 1,038 Sekunden hinter Hamilton ins Ziel. Davor durchlebten er und sein Teamkollege Carlos Sainz, der Neunter wurde, ein ereignisreiches Rennen.

"Es war sehr interessant", so Verstappen. "Beim Start konnte ich gut reagieren, aber dann war ich im falschen Power-Modus. Ich hatte nur die Pace einer Ausfahrtrunde, also nicht viel Power. Bevor ich den Schalter umlegen konnte, hatte ich schon drei oder vier Positionen verloren. Von da an wurde es schwierig."

Der 18-Jährige war von Startplatz neun aus ins Rennen gegangen - hinter Sainz. Im Qualifying hatte er noch über ein Lenkproblem geklagt, das seinen STR11 nach links ziehen ließ. Seine Strategie, von supersoften Reifen auf softe, auf Medium und am Ende wieder auf softe zu gehen, ermöglichte ihm in der Schlussphase des Rennens die Aufholjagd, die ihn bis an das Heck des Weltmeister herankommen ließ.


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"Mit dem Safety-Car haben wir noch mehr an Boden verloren, weil wir uns für einen doppelten Boxenstopp entschieden haben", erklärt Verstappen weiter. "Ich bin deswegen genau ins Gedränge geraten. Aber ich bin ruhig geblieben und habe die Rivalen einer nach dem anderen überholt. Zu Beginn des Rennens habe ich nicht gedacht, dass ich es noch auf Platz acht schaffe. Schlussendlich haben wir das toll hinbekommen. Viele Leute vor uns hatten echte Probleme und ich konnte immer noch ein paar Runden mehr pushen."

Verstappen konnte auch seinem Teamkollegen erneut ein Schnippchen schlagen. Sainz kam 4,859 Sekunden hinter ihm ins Ziel. Auch der Spanier hatte im Safety-Car-Boxenstopp-Chaos Zeit verloren. Er steckte hinter dem abbremsenden Nico Hülkenberg fest, der Sebastian Vettel dazu verleitet hatte, in der Boxengassen-Einfahrt zu überholen. Dann musste er noch auf den zweiten Force India warten, um nach dem Reifenwechsel wieder losfahren zu können. Am Ende fuhr er - anders als Verstappen - auf Medium-Reifen, und konnte daher nicht mehr so angreifen wie sein jüngerer Kollege.

"Wir hätten vielleicht besser abschneiden können, aber wir haben viel Zeit in der Boxengasse hinter Force India verloren", so Sainz. "Es hat heute aber Spaß gemacht. Wir konnten viel überholen und unsere Pace war in Ordnung."

Mit den sechs Punkten aus dem China-Grand-Prix ist Toro Rosso nun bis auf einen WM-Zähler an Neueinsteiger Haas in der Gesamtwertung herangerückt und liegt unter den Konstrukteuren momentan auf Rang sechs. "Wir haben heute gesehen, wie eng das Mittelfeld beieinander liegt", mahnt Teamchef Franz Tost. "Es ist ein Kampf zwischen Williams, Force India, Haas uns selbst und auch McLaren, die nun auch aufschließen. Wir müssen uns in den kommenden Rennen daher umso mehr konzentrieren."

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