McLaren: Fernando Alonsos Comeback doppelt schmerzhaft
Zwickende Rippen und ein Auto, das für WM-Punkte nicht schnell genug war: Der Spanier freut sich nur über Fahrpraxis - Strategiechaos beutelt Jenson Button
(Motorsport-Total.com) - McLaren scheint im Kampf um die Vorherrschaft im Mittelfeld einen Rückschritt verzeichnet zu haben: Beim China-Grand-Prix am Sonntag landeten Fernando Alonso und Jenson Button auf den Rängen zwölf und 13, obwohl sie sich in der Anfangsphase in den Punkterängen befanden und der Spanier an einem Podestplatz schnupperte - allerdings nur aufgrund der Strategie des Teams, dich sich später als Reinfall herausstellte. "Keine Ahnung, was da passiert ist", beschwert sich Button.
Alonso war froh, überhaupt eine Renndistanz abgespult zu haben - und das ohne gesundheitliche Probleme. "Im Winter sind wir nie 15 Runden am Stück gefahren, in Australien war mein Rennen nach einem Unfall vorbei und in Bahrain war ich gar nicht am Start", schildert der Ex-Champion. "Da ist das erste beendete Rennen sicher hilfreich." Jedoch machten sich Nachwehen der beim Melbourne-Unfall erlittenen Rippenbrüche in Schanghai kurz bemerkbar, wie Alonso schildert.
"Ich fühlte mich etwas schlechter", erklärt er über die Vorstartphase und seinen lädierten Körper. "Die Fahrt in die Startaufstellung hat mehr geschmerzt als in den vergangenen Tagen und ich habe mir schon etwas Sorgen gemacht. Aber als das Adrenalin des Wettbewerbs in mich schoss, habe ich alles vergessen." Möglicherweise auch deshalb, weil er später einen anderen Grund hatte, in sein Lenkrad zu beißen. Der MP4-31 lahmte mal wieder, auch weil es Honda weiter an Power für lange Geraden wie die in China fehlt. "Uns hat es am Tempo für WM-Punkte gemangelt", bilanziert er.
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Hinzu kam eine Portion Rennpech: McLaren wollte im ersten Stint länger auf Soft fahren und machte in der ersten Safety-Car-Phase keinen Stopp. Die meisten Konkurrenten holten sich frische Pneus ab, schlossen wieder auf und kassierten Alonso auf der Strecke. "Als die ersten an die Box gegangen waren, haben sie aber nicht die üblichen 25 Sekunden verloren", verdeutlicht er das Problem und geht mit dem Tempo des Autos schonungslos ins Gericht: "Ich bin nicht zufrieden."
Auch Button, der zu Beginn auf Supersoft konkurrenzfähig war, ist die Leistung ein Rätsel: "Ich wurde einfach zurückgereicht", schüttelt er den Kopf, wenn es um seine zwei Stints auf dem Medium-Pneu geht. Ein Fahrerkollege hat sich bei ihm keine Bonuspunkte verdient: "Ich lag vorher in den Punkten und hatte auf mehr gehofft, aber in der Boxengasse tobte das pure Chaos - als Hülkenberg alle aufgehalten hat, weil sein Teamkollege an der Box war. Alle haben gebremst." Im Gegensatz zu Alonso glaubt der Brite, dass die Strategie der Grund für die Pleite gewesen sein könnte: "Unsere Strategie mit Supersoft am Ende ist aber nicht aufgegangen. Wenn das nicht der richtige Reifen war, haben wir eine Chance auf WM-Punkte vergeben", hadert Button.