Lenkrad verzogen, Flügel kaputt: Vettels wilder Ritt in China
Sebastian Vettel musste mit einem krummen Lenkrad und einem beschädigten Flügel zurechtkommen, doch zumindest eines davon hatte er nicht einmal bemerkt
(Motorsport-Total.com) - Der Zwischenfall mit Daniil Kwjat in der ersten Runde des Formel-1-Rennens von China hatte für Ferrari weitreichende Konsequenzen. Weil Sebastian Vettel mit einem Ausweichmanöver in Teamkollege Kimi Räikkönen fuhr, waren beide SF16-H beschädigt. Während der Finne noch in der ersten Runde zum Service kam, wechselte der Heppenheimer erst unter dem Safety-Car nach fünf Runden seinen demolierten Frontflügel. Doch was nicht sichtbar war: An seinem Boliden war noch mehr kaputt.
"Das Lenkrad war nicht mehr ganz gerade", berichtet der Deutsche im Anschluss an das Rennen. Doch weil sich das nicht reparieren ließ, musste Vettel damit so zurechtkommen. "In Linkskurven war es schwieriger als in Rechtskurven. Glücklicherweise gibt es hier mehr Rechtskurven, sonst wäre es härter geworden", meint Vettel.
Wenig später fing sich der Heppenheimer noch einen weiteren Schaden an seinem Boliden ein, als ein Teil seines Frontflügels im Zweikampf mit Valtteri Bottas (Williams) wegflog. Doch auch beim nächsten Boxenstopps wechselte Ferrari die Nase nicht. "Es ist zwar nicht ideal, wenn ein paar Teile fehlen, aber so schlimm war es gar nicht, um ehrlich zu sein." Durch die Schäden aus der ersten Runde konnte er die Bedeutung ohnehin nicht genau einschätzen.
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"Aber weil die Zahlen in Ordnung waren, hat das Team entschieden, die Nase dran zu lassen", erklärt der Deutsche, wieso sich Ferrari gegen einen Wechsel entschied. Er selbst hatte ohnehin erst später von dem Problem erfahren: "Ich dachte, es sei alles in Ordnung und war überrascht, als Kai (Ebel; Anm. d. Red.) auf dem Podium erwähnt hat, dass mein Frontflügel beschädigt gewesen sei. Ich habe runter geschaut und war selbst erstaunt." Und wenn am Ende Rang zwei herausspringt, kann so viel nicht falsch gewesen sein.