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Williams zerknirscht: Von Ferrari endgültig abgehängt
Gemischte Gefühle bei den Briten: Vallteri Bottas holte das Maximum aus dem FW38 heraus, Felipe Massa patzte in Q2 erst und hatte dann Pech - Ferrari scheint enteilt
(Motorsport-Total.com) - Der eine zufrieden, der andere frustriert: Das Qualifying zum China-Grand-Prix am Samstag sorgte bei den Williams-Piloten für gemischte Reaktionen. Während Valtteri Bottas mit seinem sechsten Rang bestens leben konnte, hatte Felipe Massa nach seinem Ausscheiden im zweiten Abschnitt und Platz elf die Nase gestrichen voll. "Bei der roten Flagge hatte ich Pech", hadert der Brasilianer mit dem vorzeitigen Ende des Q2 wegen des losen Rades bei Nico Hülkenberg, das ihm seine schnelle Runde kostete.
© LAT
Valtteri Bottas befürchtet, dass er Ferrari so schnell nicht das Heck zeigen wird Zoom Download
Massa räumt jedoch ein, dass er sich schon vorher unter die Top 10 hätte schieben müssen: "Bei meiner ersten Runde hatte ich einen gewaltigen Schnitzer und musste vom Gas - da habe ich auf der Gegengeraden richtig Geschwindigkeit verloren", zeigt er sich selbstkritisch. Bottas münzte den Speed des FW38 hingegen sofort um. Jubelsprünge vollführte der Finne aber nicht: "Das war mehr oder weniger das, was wir uns erwartet haben. Alles fühlte sich gut an, wir haben das Maximum erreicht."
Grund für die gedämpfte Euphorie: Das Podium ist für Williams derzeit nicht in Reichweite - sogar auf einer Powerstrecke wie der in Schanghai. "Wir sind klar hinter Ferrari. Dazu ist Toro Rosso auf Augenhöhe und auch Red Bull", bestätigt Bottas die Eindrücke der ersten beiden Grands Prix und beklagt sich einmal mehr über die mit (zu) hohen Mindestdrücken versehenen Pirelli-Pneus. "Weil wir nicht die gesamte Oberfläche nutzen, sondern nur einen mittleren Streifen. Wie bei einem Ballon", schüttelt er den Kopf. "Da muss man das Beste herausholen. Es sind für uns noch ordentlich Punkte drin."
Massa fordert flexiblere Strategien bei Williams
Fraglich ist bezüglich der Supersoft-Reifen allen voran, ob und wann sie anfangen, zu körnen. Bei Williams war das im Gegensatz zur Konkurrenz seltener der Fall, bei den Erkundungen im Freien Training beobachten die Ingenieure jedoch unterschiedliche Phänomene. Im Rennen seien zehn Runden das Maximum, betont Bottas, der auch ohne einen neuen Frontflügel unterwegs war - das einzige nach China gelieferte Bauteil war am Freitag zu Bruch gegangen.
Weiteres Problem: der Wind in China. "In Kurve eins und zwei wurde ich durchgerüttelt, weil mich eine Windböe erwischt hat. Das ist pures Glück. Hinter Mercedes und Ferrari ist das Feld so dicht. Wenn du da keine gute Runde fährst...", betont Bottas, dass 2016 Kleinigkeiten über viele Plätzen entscheiden würden. Massa hofft, dass die Pneus im Rennen noch zu einem Williams-Joker werden: "Morgen hängt alles an den Reifen, da kann alles passieren. Die Frage ist, ob ich das aufholen kann, was ich durch das Verpassen von Q3 verloren habe."
Sein Vorteil: Er hat freie Reifenwahl und kann auf Soft an die grüne Ampel rollen. "Ich habe noch zwei neue Sätze Supersoft und zwei neue Sätze Soft. Von den Pneus her stimmt es, jetzt brauchen wir noch die passende Strategie. Es ist wichtig, dass wir die Strategie anpassen, wenn wir sie anpassen müssen - dann wären wir schon in Bahrain weiter vorne gewesen."