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"Monsterrunde" und Pole: Und dennoch fehlt Rosberg etwas...
Nico Rosberg hat mit einer "Monsterrunde" die Pole-Position von China eingefahren, ist aber dennoch nicht ganz glücklich: Ihm fehlte der Kampf mit Teamkollege Hamilton
(Motorsport-Total.com) - Am Ende schien Nico Rosberg keinen Gegner mehr zu haben. Souverän fuhr der Mercedes-Pilot heute beim Qualifying zum Großen Preis von China zur Pole-Position und zur besten Ausgangsposition für das morgige Formel-1-Rennen in Schanghai. Die Konkurrenz deklassierte der Deutsche um mehr als eine halbe Sekunde. "Es freut mich. Das ganze Wochenende ist glattgelaufen und auch heute habe ich am Ende wieder eine gute Runde erwischt", sagt Rosberg im Anschluss.
Allerdings war nicht erwartet worden, dass sich der Silberpfeil-Pilot mit derartigem Vorsprung würde durchsetzen können. Doch weil die rote Konkurrenz von Ferrari auf ihren Runden patzte und Teamkollege Lewis Hamilton mit einem ERS-Problem überhaupt nicht eingreifen konnte, war der Erfolg in Q3 schließlich ungefährdet. "Der große Kampf hat nicht stattgefunden, weil Lewis Pech hatte und nicht dabei war - deswegen bin ich auch nicht so euphorisch", muss Rosberg zugeben.
Doch ganz so leicht, wie es aussah, war es für den Vizeweltmeister nicht, wie er sagt: "Der Druck war schon da, denn Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) ist zu Beginn von Q3 eine gute Runde gelungen. Er hat aber einen Fehler gemacht, ansonsten wäre es viel, viel enger geworden", so Rosberg, der sich nach dem ersten Schlagabtausch im finalen Abschnitt noch hinter dem "Iceman" befunden hatte - doch dann schlug er mit seiner Zeit von 1:35.402 Minuten zurück.
"Das war eine Monsterrunde", lobt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'Sky'. "Die Leistung war genau auf den Punkt. Die letzte Runde war wirklich eine starke Runde, die davor nicht." Doch am Ende zählt es, und dort war Rosberg eindeutig der Schnellste. "Nico hat einen unglaublichen Job gemacht", muss daher auch der Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda bei 'RTL' feststellen.
Drei Trümpfe für Rosberg
Für morgen hat der Mercedes-Pilot gleich mehrere Trümpfe im Ärmel. Zum einen ist Hauptkonkurrent Lewis Hamilton durch sein Problem erst einmal aus dem Spiel, zum anderen steht mit Daniel Ricciardo (Red Bull) ein Überraschungskandidat vor den Ferraris von Räikkönen und Sebastian Vettel. Und dann wäre da ja noch der taktische Kniff mit den Reifen: Weil er in Q2 mit Soft durchkam, darf Rosberg morgen auch am Start die etwas härtere Mischung als bei der direkten Konkurrenz aufziehen.
Bleibt er am Start vorne, dann hat der Silberpfeil einen Vorteil, weil er dann länger auf der Strecke bleiben kann. "Ich würde denken, dass es gut ist, wenn wir auf dem Reifen starten", meint Rosberg mit der Betonung, sich noch nicht eingehend mit der Strategie beschäftigt zu haben, doch Toto Wolff ist davon überzeugt: "Der Supersoft hat nur fünf oder sechs Runden gehalten. Dann hatte er einen massiven Zeitverlust", weiß der Österreicher.
Geht der Start gut?
Doch zunächst muss Rosberg morgen den Start überstehen, der zuletzt die Achillesferse der Silberpfeile war. In Australien verloren er und Hamilton massiv an Boden, in Bahrain konnte Bottas auf Hamilton aufschließen, wodurch es zur Berührung kam. "Wir haben bei den Starts bisher ziemlich viele Schwankungen gesehen", sagt Wolff bei 'Sky Sports F1'. "Die vier schnellsten Starter in Melbourne waren in Bahrain die vier langsamsten. Die Regeln haben ihren Zweck also erfüllt. Schauen wir mal, wie es läuft."
"Wenn alle vier am Start so wegkommen, wie sie stehen, hoffe ich, dass sich Ricciardo ganz breit macht, damit keiner vorbeikommt", rechnet der Motorsportchef schon lächelnd. Denn dann muss Ferrari erst einmal am Australier vorbei, will man sich auf die Jagd nach dem Sieg begeben. Zuzutrauen ist dies den Roten allemal, weiß man: "Der Ferrari ist stark, die sind da", sagt Wolff. Und die wittern nach dem verpatzten Qualifying ihre Chance.