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Bodenwelle sorgt für Angst: War die lange Pause notwendig?
Weil eine Bodenwelle in Verbindung mit einer Pfütze zur Gefahr wurde, sorgt die Formel 1 in China für Leerlauf - Lewis Hamiltons GPDA-Kritik wird sichtbar
(Motorsport-Total.com) - Eine Pfütze, eine Bodenwelle, Slicks und ein tropfendes Dach ergeben für einen Formel-1-Piloten anscheinend keine gesunde Mischung. Beim Qualifying zum Großen Preis von China wurde diese unübliche Kombination einem Fahrer zum Verhängnis, viele weitere wären beinahe ebenso Opfer gewesen. Nun wird von vielen Seiten über etwas diskutiert, das Weltmeister Lewis Hamilton schon vor einiger Zeit zum Austritt aus der Fahrervereinigung GPDA bewog.
"Die Stelle ist gefährlich, aber das Problem ist die Bodenwelle, die es schon so lange gibt, aber nie verändert wurde", erklärt Williams-Pilot Felipe Massa. Pascal Wehrlein wurde auf ihr ausgehoben und in die Mauer befördert, wo sein Qualifying beendet war. Laut dem Deutschen habe man bereits in der Fahrerbesprechung zuvor über diese Stelle gesprochen. "Für nächstes Jahr war es vorgesehen, diese Bodenwelle zu entfernen", sagt er.
Damit spielt sich in China genau das ab, was Hamilton zuletzt kritisierte: Der Brite beschwerte sich darüber, dass immer wieder über sinnlose Themen diskutiert werde, wie etwa Bodenwellen auf einer sonst ebenen Strecke zu entfernen. "Wenn du auf einer Bodenwelle bremsen musst oder kurz davor einlenken, das macht doch den Spaß des Rennfahrens aus", hatte er gemeint. Und mit dieser Meinung steht er auch jetzt trotz der Vorfälle nicht alleine da.
"Als Fahrer möchte man natürlich die Herausforderung, weil man denkt, dass man besser als die anderen damit zurechtkommt", sagt etwa Force Indias Sergio Perez, der wenig später ebenfalls an der angesprochenen Stelle Probleme bekam und beinahe abgeflogen wäre. Aus diesem Grund kann er verstehen, wieso die Qualifikation zunächst für einige Minuten unterbrochen werden musste. "Es war ein Sicherheitsproblem. Jemand hatte schon einen Unfall, und in Q3 kam mein Zwischenfall hinzu, bei dem man auch einen großen Unfall hätte haben können."
"In 20 Minuten nichts verändert"
Die Rennleitung ließ die Fans warten, um die Stelle zu entschärfen. Das Problem war, dass es von einer verglasten Brücke über dem Schanghai International Circuit heruntertropfte, was zu einer tückischen Pfütze führte. "Das war definitiv die richtige Entscheidung. Da stand das Wasser richtig. Wenn es nur nass ist, dann wäre das ja in Ordnung, aber nicht so", meint etwa Pascal Wehrlein, für den diese Pause ohnehin keine Auswirkungen mehr hatte.
Doch wirklich etwas bewegen konnte man mit dieser Aktion nicht, weswegen andere die nutzlose Pause hinterfragen: "In den 20 Minuten hat sich ja nichts verändert", kritisiert Jenson Button. "Offensichtlich ist vom Dach Wasser heruntergelaufen. Das ändert sich nicht dadurch, dass die Leute dort hin und her laufen." Denn hinterher sei die Stelle weiterhin richtig tückisch gewesen, weswegen sich einige Piloten auch nicht trauten, DRS an dieser Stelle einzusetzen.
Vorsicht geboten: Piloten handeln selbst
"Nach dem Wehrlein-Crash war erst einmal jeder etwas vorsichtiger", sagt Red Bulls Daniil Kwjat, der erst gegen Ende des Qualifyings wieder auf DRS an dieser Stelle zurückgriff. Das gleiche Szenario war bei Felipe Massa: "Ich habe beim ersten Vorbeifahren das DRS erst nach der Stelle geöffnet, um zu sehen, wie sich das Auto verhält. Aber danach wusste ich, dass ich mit geöffnetem DRS durchfahren muss", so der Brasilianer.
Pole-Mann Nico Rosberg hingegen musste nicht einmal DRS an dieser Stelle benutzen, um souverän zur Pole-Position zu fahren: "Selbst auf der letzten Runde habe ich DRS nicht verwendet, um auf der sicheren Seite zu sein", verrät der WM-Führende und zeigt, dass die Piloten selbst ihre Fahrweise anpassen können. Für morgen sollte diese Stelle kein Problem sein, denn Regen ist wohl nicht zu erwarten. Und wenn man die Diskussionen kennt, dann könnte auch die Bodenwelle im kommenden Jahr Geschichte sein...