Top-10-Zeiten: Toro Rosso wehrt sich gegen Motorenschwäche
Beim Trainingsauftakt des Gand Prix von China ist vom schlechtesten Motor des Felds bei Toro Rosso noch nichts zu merken
(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso muss sich beeilen. Wegen ihres Vorjahres-Ferrari-Motors müssen Max Verstappen und Carlos Sainz die erste Saisonhälfte optimal ausnutzen, um den Entwicklungsnachteil zum Ende des Jahres ausgleichen zu können. In den ersten beiden Rennen konnten auch bereits die ersten Punkte gesammelt werden. Der Trainingsauftakt zum Grand Prix von China macht jetzt Hoffnung auf noch mehr.
"Es bereitet mit etwas Sorgen, dass so etwas behauptet wird", meint Sainz zu der Motorenleistung-Enthüllung, die vergangene Woche aus dem Mercedes-Lager kam. "Aber auch wenn es momentan noch nicht wirklich der Wahrheit entspricht, könnte es Mitte der Saison so weit kommen. Honda und Renault haben die notwendigen Fortschritte gemacht. Ich denke daher schon, dass wir am Ende des Jahres hinter ihnen liegen werden."
Bis dahin muss jede Möglichkeit ergriffen werden. Das bedeutet auch, interne Fehden wie beim Verstappen-Ausraster in Melbourne zu vermeiden. Kollisionen, wie sie Sainz in Bahrain erlebte, sollte aus dem Weg gegangen werden. Verstappen hatte aber auch in Schanghai schon wieder etwas auszusetzen.
"Der Morgen eignete sich gut, um sich an die Strecke zu gewöhnen und ein erstes Gefühl fürs Auto zu entwickeln", so der Teenager. "Ansonsten war es eine schwierige Session, wegen der vielen roten Flaggen." Im gelang mit einer Zeit von 1:40.232 dennoch der zehnte Rang am Morgen. Mit seiner 1:38.268-Runde am Nachmittag konnte er sich sogar als Sechstschnellster auszeichnen.
Teamkollege Sainz fuhr im ersten Freien Training eine Zeit von 1:39.676 Minuten (Rang sieben), am Nachmittag setzte er eine 1:38.542-Runde (8.). "Wir hatten an diesem Freitag keine Probleme mit dem Auto und konnten daher unser kompletter Programm abspulen", zeigt sich der Spanier mit der Leistung zufrieden. "Es wird für jeden ein herausfordernder Grand Prix werden und ich freue mich auf den Rest des Wochenendes - vor allem auf das Qualifying im alten Format."
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Die Abstände zur Spitzengruppe betragen noch über eine Sekunde. Dem Red Bull von Daniel Ricciardo konnten die Toro-Rosso-Jungs im Freitaggesamtergebnis aber schon auf 0,125 Sekunden auf die Pelle rücken. "In diesem Jahr sind die Unterschiede zwischen dem besten und dem schlechtesten Motor nicht mehr so groß", verteidigt Sainz weiterhin den vermeintlichen Nachteil. "Im Vergangenen Jahr waren es vielleicht noch 14 bis 15 km/h, in diesem nur noch sechs bis sieben."
Für die Rookies aus dem vergangenen Jahr heißt es aber so oder so: volle Konzentration! Denn die Strecke in Schanghai erfordert ihr ganzes Können, wie der leitender Renningenieur, Phil Charles, erklärt: "China ist immer eine echte Herausforderung. Es ist nicht leicht für die Reifen und wir müssen stets darauf achten, wie sehr der linke Vorderreifen abbaut. Es ist auch für die Fahrer schwierig, weil sie einen großen Einfluss darauf haben, wie sich die Reifen verhalten. Wir haben zwischen den drei Reifen-Mischungen interessante Verhaltensmuster beobachten können."
Fotostrecke: FIA-Fast-Facts China
Der Große Preis von China wird zum 13. Mal ausgetragen. Das Rennen fand 2004 zum ersten Mal statt und stand seitdem immer im Kalender. Fotostrecke
Von der superweichen Reifenmischung verspricht man sich dabei vor allem ein gutes Qualifying-Ergebnis. "Der Supersoft ist gar nicht so schlecht, wie er wirkt", erklärt Sainz. "Aber im Rennen wird es ein schwieriger Reifen werden. Es wird nicht einfach, aber es eröffnet auch viele Strategie-Möglichkeiten."
Der Spanier erwartet auch morgen eine Top-10-Platzierrung, begünstigt durch die Rückkehr zum alten Samstags-Format, dass wieder zehn Fahrer in den letzten Qualifying-Abschnitt rutschen lässt: "Q3 ist definitiv realistisch. Wenn es nur acht gewesen wären, wäre es ein bisschen schwieriger geworden."