• 04. April 2016 · 00:07 Uhr

Williams schießt sich mit falscher Strategie erneut Eigentor

Williams im Strategiechaos: Wegen der falschen Reifen wurde Felipe Massa von Platz zwei auf acht durchgereicht, Valtteri Bottas rettete nach Hamilton-Kollision Platz neun

(Motorsport-Total.com) - Katzenjammer bei Williams nach dem Grand Prix von Bahrain: Obwohl Valtteri Bottas und Felipe Massa nach Traumstarts auf den Plätzen drei und vier in die erste Kurve stachen, musste man sich am Ende mit den Plätzen acht (Massa) und neun (Bottas) und einer Runde Rückstand begnügen. "Das war ein harter Tag", klagt Chefingenieur Rob Smedley. "Wir sind nicht einmal annähernd dort, wo wir sein sollten."

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Keine Chance: Felipe Massa konnte sich mit den harten Reifen nicht wehren Zoom Download

Bottas war in der ersten Kurve mit Hamilton kollidiert und hatte dabei nicht nur seinen Frontflügel in Mitleidenschaft gezogen, sondern sich auch noch eine Durchfahrtsstrafe eingehandelt. Davon profitierte allerdings sein Teamkollege Massa, der erstmals mit der neuen Williams-Kurznase unterwegs war und auf den zweiten Platz nach vorne gespült wurde.

Chronische Strategieschwäche kostet gutes Ergebnis

Dann begann allerdings die Talfahrt. Und wie schon so oft vergriff sich das Williams-Team bei der Strategie. "Ich hatte so einen tollen Start und kam vom siebten auf den zweiten Platz nach vorne, aber leider hat die die Zweistopp-Strategie nicht wie erwartet funktioniert und unser Tempo auf dem Medium-Reifen war nicht sehr gut. So sind andere Fahrer mit der Soft-Mischung an mir vorbeigekommen und dort geblieben."

Williams hatte schon nach dem Qualifying keine frischen Soft-Reifen mehr zur Verfügung, bloß je einen benutzten Satz. Bei Massa verzichtete man komplett darauf und ließ in den Runden sieben und 29 zweimal die härtesten Pneus aufziehen, während Romain Grosjean im Haas-Boliden mit Supersoft-Reifen für Furore sorgt. "Hoffentlich lernen wir aus diesem Wochenende", klagt der Brasilianer.

"Felipes Tempo im zweiten Stint auf Medium-Reifen war nicht berühmt", findet auch Smedley. "Unser Renntempo hat einfach nicht gepasst." Dabei hatte man nach dem Qualifying noch mehrmals die tollen Longruns vom Freitag gelobt und darauf gehofft, im Rennen zuschlagen zu können.

Bottas sieht Schwächen beim Williams-Boliden

Bei Bottas hatte man ursprünglich die gleiche Strategie wie bei Massa geplant, stellte dann aber während des Rennens um. "Wir sind letztlich einmal Medium und einmal Weich gefahren", erklärt der Finne, dessen Rennen durch Crash und Strafe in Mitleidenschaft gezogen wurde. Doch was war bei der Kollision mit Hamilton passiert? "Ich bremste spät und sah 50 Meter vor der Kurve etwas Platz auf der Innenseite, und den wollte ich nutzen. Lewis hat mich dort aber wohl nicht erwartet, also haben wir uns berührt."


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Wie viel in die Beschädigung gekostet hat, kann er nicht sagen: "Ich hatte den Frontflügel ja das ganze Rennen lang, also habe ich keine Referenz." Der Finne, der immerhin im Schlussstint mit der Soft-Mischung ausgestattet wurde, sieht nicht die Strategie als Hauptgrund für die Misere, sondern das mangelnde Tempo des Autos.

"Der Soft-Reifen, den ich am Ende drauf hatte, war nur angefahren, er war also im Grunde brandneu", erklärt Bottas. "Wir müssen unsere Abläufe bei der Strategie analysieren, aber ich denke nicht, dass uns das heute geschadet hat. Das Hauptthema ist, dass wir das Auto schneller machen müssen."

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