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Nico Hülkenberg toller Achter: "Q3-Einzug hier kein Nachteil"
Force-India-Ass Nico Hülkenberg erklärt, wieso Platz acht und damit die vorgegebene Reifenwahl in Bahrain kein Nachteil ist, während Perez als 18. seine Wunden leckt
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg überraschte sich in Bahrain selbst: Der Emmericher schaffte es mit seinem Force India ins Q3 des Knock-out-Qualifyings und startet somit als Achter in den Grand Prix. "Das ist auf jeden Fall eine schöne Überraschung", freut sich der Le-Mans-Sieger des Vorjahres, der mit einer Rundenzeit von 1:31.620 Minuten 2,127 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Lewis Hamilton hatte. Zum Vergleich: Teamkollege Sergio Perez (1:32.911 Min.) wurde wegen eines Strategiefehlers nur 18.
© xpbimages.com
Nico Hülkenberg glänzt beim Nacht-Qualifying in Bahrain mit Platz acht Zoom Download
Doch ist Hülkenbergs Q3-Einzug im Rennen vielleicht sogar ein Nachteil? Im Gegenzug zu den Piloten, die in Q2 ausgeschieden sind, hat der Force-India-Pilot nun keine freie Reifenwahl und muss mit den Supersoft-Pneus - der weichsten Mischung - in den Grand Prix gehen. "Ich glaube, er wäre lieber Neunter", vermutet Formel-1-Experte Marc Surer Doch Hülkenberg verneint gegenüber 'RTL': "Je weiter vorne man steht, desto besser ist es hier."
Hülkenberg: Q3 im Gegensatz zu Australien kein Nachteil
"In Australien war Platz zehn ein strategischer Vorteil, hier dieses Wochenende aber nicht so", erklärt er. " Das hat mit den Reifen zu tun, die hier nicht so schnell abbauen und mit der Strategie, die man fährt. Melbourne war ein klares Einstopprennen." In Manama rechnet man hingegen mit zwei oder mehr Stopps. Dennoch rechnet er mit einem harten Grand Prix von Bahrain.
Das liegt daran, dass die Boliden, die er im Qualifying hinter sich gelassen hat, im Rennen ihre Stärken haben: "Wir werden morgen viel Druck von hinten bekommen, weil wir heute einige Autos geschlagen haben, die im Longrun schneller als wir sind. Generell müssen wir uns aber nicht verstecken."
Dass es sich beim Grand Prix von Bahrain um ein Nachtrennen handelt, sieht er als Vorteil: "Das Auto hat bei abnehmender Temperatur immer besser funktioniert. Die Temperaturunterschiede haben einen riesigen Einfluss auf Auto und Reifen." Im Rennen peilt Hülkenberg Punkte an und hofft, dass es nicht wie in Melbourne einen Rennabbruch geben wird, der seine Strategie zerstören könnte.
Perez als Opfer der Force-India-Strategie
Enttäuschung auf der anderen Seite der Garage. Perez wurde eines der ersten Opfer der "Reise nach Jerusalem". "Wir haben uns verkalkuliert", gibt er zu. "Es war ein Fehler, eine zusätzliche gezeitete Runde bei meinem ersten Q1-Versuch zu fahren, denn so ging mir bei meinem zweiten Versuch die Zeit aus, auch wenn die Runde locker für den Aufstieg gereicht hätte. Das wird morgen mein Rennen in Mitleidenschaft ziehen."
"Wir müssen uns das noch einmal gründlich für die Zukunft ansehen", nimmt er auch sein Team in die Pflicht. Dabei hatte der VJM09 laut dem Mexikaner heute das Potenzial für eine Top-10-Platzierung. Im Rennen peilt er "ein paar Punkte" an, "obwohl es "durch den Verkehr ein schwieriges Rennen wird".
Auch Hülkenberg hat Mitleid mit seinem Teamkollegen: "Dieses Format ist beinhart, wenn die erste Runde nicht richtig sitzt. Bei mir war das in Q2 auch so. Wäre meine erste Runde ein halbes Zehntel langsamer gewesen, wäre ich Zwölfter und damit draußen gewesen."
Der stellvertretende Teamchef Richard Fernley sieht das heutige Qualifying als "zwiespältige Angelegenheit. Wir fragen uns, was hätte sein können." Das frühe Ausscheiden von Perez nimmt er auf seine Kappe: "Das war unser Fehler, Sergio kann nichts dafür. Das Auto läuft hier aber gut, und Bahrain bietet viele Überholmöglichkeiten, also glauben wir nach wie vor daran, dass beide Fahrer morgen ein gutes Ergebnis einfahren können."