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Surer: Mercedes wird Reifenwahl in Bahrain bereuen
Formel-1-Experte Marc Surer rechnet vor: Ferrari geht im Gegensatz zu Australien mit einem Reifenvorteil in das Grand-Prix-Wochenende von Bahrain
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Qualifying-Desaster und dem Funkverbot-Durcheinander hat eine Regeländerung für die Formel-1-Saison 2016 großen Lob einstreichen können: Die neue Reifenreglementierung, bei der pro Rennwochenende drei verschiedene Pirelli-Mischungen zur Auswahl stehen, hat in Melbourne die gewünschten zusätzliche Taktik-Dramatik erbringen können. Auch das kommende Rennen Bahrain könnte durch die Reifenwahl wieder aufgemischt werden. Formel-1-Experte Marc Surer hat interessante Unterschiede in der Spitzengruppe entdeckt.
"Mercedes hat in Bahrain nur einen Satz der Medium-Reifen zur Verfügung", bemerkt er. "Das werden sie jetzt bereuen. Das ist die Mischung, mit der sie in Melbourne zum Sieg gefahren sind. Ferrari hat drei Medium-Sätze im Gepäck." Was beim Auftakt also noch zum Vorteil der Silberpfeile reichte, könnte das Blatt in Bahrain zugunsten der Scuderia drehen.
Das amtierende Weltmeister-Team hat aber nicht etwa nach dem Grand Prix von Australien womöglich falsch taktiert, sondern schon Wochen vorher. Die Teams müssen ihrer Reifenbestellung, die für beide Fahrer einer Mannschaft auch unterschiedlich ausfallen kann, bereits lange im Vorfeld aufgeben. Daraus ergibt sich das Spannung erzeugende Fazit: Sie konnten es nicht besser wissen.
"Man konnte nicht abwarten, was in Australien passiert, um erst dann zu entscheiden", erklärt Surer und betont noch einmal den Vorteil, den die rote Konkurrenz nun daraus ziehen kann: "Während Ferrari jetzt die Medium-Mischung im Training testen kann, muss Silber mit nur einem einzigen Satz pokern."
Beim Spitzengruppen-Reifenduell müssen jedoch auch andere Faktoren bedacht werden. So ist es beispielsweise schwer vorherzusagen, welche Rolle die mittelharte Reifenmischung auf dem Bahrain International Circuit überhaupt spielen wird. Die Wüstenstrecke bietet bei dem Nachtrennen ganz andere Bedingungen als der Straßenkurs im Albert Park. Mercedes hat außerdem bereits reichlich Medium-Erfahrung bei den Testfahrten vor der Saison sammeln können.