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Debüt ohne Vorbereitungszeit: Welche Chance hat Vandoorne?
Wegen Fernando Alonsos Zwangspause kommt Stoffel Vandoorne überraschend zum McLaren-Debüt: Jenson Button und Kevin Magnussen analysieren dessen Chancen
(Motorsport-Total.com) - Völlig kurzfristig kommt Stoffel Vandoorne in Bahrain zu seinem Formel-1-Debüt bei McLaren, weil Fernando Alonso nach seinem Horrorunfall in Australien keine Freigabe von der FIA bekam. Doch ist der amtierende GP2-Meister überhaupt in der Lage, bei diesem Blitzeinsatz sein wahres Potenzial zu zeigen? Sein Teamkollege Jenson Button hat daran überhaupt keinen Zweifel. "Es stimmt, dass die Nachricht für ihn sehr spät kommt", sagt der Brite, der in der Vergangenheit sogar am Management Vandoornes beteiligt war. "Er kennt aber die Strecke und das Team gut und ist ein sehr erfahrener Mann." Eine Anspielung auf die Tests, die der Belgier bereits für das McLaren-Team absolviert hat.
© xpbimages.com
Warten auf die Chance: Vandoornes Premiere kommt schneller als erwartet Zoom Download
Außerdem hat der 24-Jährige viel Erfahrung im Simulator in Woking gesammelt. An den Kurs in Manama hat Vandoorne außerdem gute Erinnerungen, schließlich gewann er dort in den vergangenen zwei Jahren die GP2-Hauptrennen.
"Er muss natürlich ein paar Dinge lernen, aber da geht es um die Steuerung in Qualifying und Rennen", spielt Button darauf an, dass Vandoorne die in der Formel 1 üblichen Abläufe noch nicht aus der Praxis kennt. "Ich bin sicher, dass es ihm gutgehen wird und er gutes Feedback geben wird, denn das ist es, was wir brauchen." Und auch Alonso bietet seinem Ersatzmann Unterstützung an: "Ich werde in Bahrain bleiben, um Stoffel zu helfen. Es ist eine tolle Chance für ihn."
Ex-Rivale Magnussen: Vandoorne wird sich gut schlagen
Doch wie schätzt Vandoornes Ex-Rivale Kevin Magnussen die Möglichkeiten des Rookies ein? "Er ist gut genug für die Formel 1, also bin ich sicher, dass er ein gutes Rennen haben wird", sagt der ehemalige McLaren-Pilot, der sich im Nachwuchsprogramm des Traditionsteams einst mit Vandoorne um die Gunst von Boss Ron Dennis balgte und seinen McLaren-Nachfolger 2013 im Titelkampf der Renault-World-Series sogar besiegte.
"Er verdient diese Chance", sagt der nunmehrige Renault-Pilot. "Deswegen freue ich mich für ihn. Das ist eine riesige Gelegenheit." Magnussen, der eine Saison lang Buttons Teamkollege war und nach einem starken Auftakt etwas ins Hintertreffen geriet, glaubt, dass Vandoorne das Niveau des Briten auf Anhieb erreichen kann: "Ich denke, dass er das drauf hat."
Funkeinschränkungen ein Nachteil für Vandoorne?
Das führt er unter anderem auf den "guten Simulator" zurück. Außerdem kam auch er bei der Formel-1-Premiere in Melbourne 2014 als sensationeller Zweiter vor Button ins Ziel. Einzig die massiven Funkeinschränkungen und die mangelnde Perspektive könnten laut Magnussen eine Herausforderung darstellen: "Er muss sich vielleicht mehr merken und das im Griff haben, aber wenn es darum geht, das Auto zu fahren und schnell zu sein, dann wird er sicher kein Problem haben."
Button hat hingegen Zweifel, dass die Funkeinschränkungen für den Debütanten zum Problem werden könnten: "Er fuhr nie in dieser Formel 1, als wir jede noch so kleine Information erhalten haben. Das Funkverbot wird also für ihn kein Schock sein. Es gibt ein paar knifflige Dinge, die wir uns am Freitag und am Samstag ansehen werden, und dann wird das schon passen, denke ich."
Auch die Tatsache, dass Vandoorne den MP4-31 nicht kennt, spielt Magnussen herunter und verweist auf das Vorjahr, als er wegen Alonsos Testunfall in Australien dessen Cockpit für ein Rennen übernahm: "Ich hatte damals 20 Runden in Barcelona absolviert und bin dann nach Australien gegangen mit einem Auto, in das ich nie wirklich involviert gewesen bin."