• 21. März 2016 · 10:09 Uhr

Gelungene Premiere: Mehr Spannung durch neue Reifenregeln

Die im Vorfeld stark kritisierten neuen Reifenregeln erwiesen sich in Melbourne als Goldgriff: Wie sie im Rennen für Abwechslung sorgten und was sie bewirken

(Motorsport-Total.com) - Viel zu kompliziert und ohne jegliche Wirkung - die neuen Reifenregeln wurden bereits vor der Saison von vielen als Reinfall bezeichnet. Doch beim Saisonauftakt in Melbourne sorgte die erweiterte Reifenwahl - 2016 stehen den Teams drei statt zwei Mischungen pro Wochenende zur Verfügung - für ein aufregendes Rennen.

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Daniel Ricciardo kämpft sich an Massa vorbei - auch wegen des Reifenreglements Zoom Download

"Das war wirklich eine gute Werbung für die Formel 1. Es war spannend, es gab gute Kämpfe im ganzen Feld, großartigen Rennsport - vor vollen Rängen. Formel 1 at its best!", findet auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Und er nennt das neue Reifenreglement als einen ausschlaggebenden Grund: "Das Reifenszenario hat es von der Strategie her interessanter gemacht, weil man verschiedene Strategien fahren konnte."

Ricciardo und Grosjean: Reifen sorgen für tolle Rennen

Wie sonst hätte Daniel Ricciardo, der am Ende als einziger die Supersoft-Reifen aufziehen ließ und die mit Abstand schnellste Rennrunde hinknallte (siehe Übersicht der schnellsten Rennrunden), während einige Konkurrenten auf der Medium-Mischung unterwegs waren, noch Vierter werden können?

Und auch Romain Grosjeans heldenhafte Haas-Premiere ist auf die Reifenstrategie zurückzuführen: Der Franzose, der auf der Soft-Mischung startete, wechselte überhaupt nur beim Abbruch auf die Medium-Reifen und wurde so auf den sechsten Rang noch vorne gespült.


Pirelli: So funktionieren die neuen Reifenregeln

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Ab der Saison 2016 hat die Formel 1 neue Reifenregeln. Pirelli führt mit dem Ultrasoft eine fünfte Mischung ein, außerdem ändert sich die Auswahl Weitere Formel-1-Videos

Und wenn plötzlich ein Pilot mit Medium-Reifen gegen einen mit Supersoft-Pneus kämpft, dann sind Überholmanöver zu erwarten, weil der Tempo-Unterschied durch die Gummis enorm ist.

Gefahr: Die Teams könnten sich auf neue Regeln einstellen

"Es gibt jetzt drei verschiedene Reifenmischungen, die wir verwenden dürfen - daher können die Fahrer mehr pokern", erklärt Mercedes-Pilot Nico Rosberg den Vorteil. "Dadurch sind mehr Varianten möglich. Und Abwechslung ist in diesem Fall gut für die Spannung."

Außerdem spielen die unterschiedlichen Charakteristiken der Boliden eine Rolle: Der Ferrari kommt zum Beispiel mit den härteren Mischungen nicht so gut zurecht, weshalb sich die Scuderia in der Unterbrechung nicht an die Medium-Mischung heranwagte. Beim Mercedes-Team ist dies anders, weshalb man schließlich den Grand Prix für sich entschied.

Die Premiere für die neuen Reifenregeln ist also geglückt. Jetzt bleibt allerdings die Frage, ob die Pneus auch in der verbleibenden Saison für Aufregung sorgen werden. Horner hat leichte Bedenken: "Bei den zukünftigen Rennen werden sich gewisse Muster ergeben, aber zumindest zunächst sorgen die Reifennominierungen und die Grundmischungen für Abwechslung."

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