• 20. März 2016 · 12:37 Uhr

Williams in Melbourne: Schadensbegrenzung & viele Punkte

Das Williams-Team holt beim Grand Prix von Australien 2016 mit Felipe Massa (5.) und Valtteri Bottas (8.) gute Punkte - Kampf mit Red Bull und Toro Rosso

(Motorsport-Total.com) - Williams beginnt die Saison dort, wo man im Vorjahr aufgehört hat: Solide Punkte im Mittelfeld, aber keine Chance nach vorne. Mit einer konservativen Einstoppstrategie haben es Felipe Massa auf den fünften und Valtteri Bottas auf den achten Platz geschafft. Mehr war für das Traditionsteam jedoch nicht zu holen, der Abstand zur Spitze war zu groß. Von hinten kam Red Bull gefährlich nahe, Daniel Ricciardo konnte sich vor Massa auf einem starken vierten Platz behaupten.

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Finnische Aufholjagd: Valtteri Bottas fährt von Platz 16 noch auf den achten Rang Zoom Download

Der Brasilianer kam bereits in der elften Runde zu seinem Stopp in die Box, um von den gebrauchten Supersofts aus dem Qualifying auf einen neuen Soft-Reifensatz zu wechseln. Bereits zu Beginn verliert er eine Position gegenüber Daniel Ricciardo. "Die rote Flagge hat uns geholfen", schildert er nach dem Rennen. In Runde 18 wurde das Rennen nach dem schweren Unfall von Fernando Alonso und Esteban Gutierrez unterbrochen. Alle Fahrer fuhren in die Boxengasse, dort zog der Brasilianer neue Medium-Reifen auf.

Ein weiterer Vorteil für Massa war, dass die starken Toro-Rosso-Piloten im Verkehr hängen geblieben sind und nach der roten Flagge auf Soft wechselten, wodurch sie einen zusätzlichen Boxenstopp machen mussten. "Ich bin glücklich. Ich denke, das war ein gutes Rennen. Zwar sehr schwierig und wir hatten die rote Flagge, aber die hat uns geholfen, auf einem Stopp durchzufahren", resümiert der 34-Jährige.

Starke Konkurrenz von Red Bull und Toro Rosso

Außerdem ist er zufrieden, dass Williams in der Team-Wertung mit 14 Punkten nun auf dem dritten Platz liegt. "Wir sind Dritter in der Tabelle, und kämpfen gegen einige gute Autos, wie Red Bull und Toro Rosso. Wir konnten mehr Punkte holen, als die anderen. Das ist gut. Wir müssen aber weiterhin pushen." Dass er die Position gegen Daniel Ricciardo verloren hat, führt er auf ein besseres Reifenmanagement des Red Bulls zurück.

Teamkollege Valtteri Bottas ereilte schon vor dem Rennstart eine Hiobsbotschaft. Das Getriebe an seinem FW38 musste getauscht werden, fünf Startplätze rückte der Finne aufgrund der Strafe nach hinten. Von Platz 16 aus konnte er aber immerhin noch auf den achten Rang vorfahren.

"Ich bin hinter dem Force India und dem Haas steckengeblieben, das ist schade", gibt sich der 26-Jährige enttäuscht. Er hat sich noch am Samstag eine Chance auf gute Punkte ausgerechnet, da er als Elfter freie Reifenwahl hatte. Er startete auf dem Soft, wechselte in Runde 17 - nur eine Runde vor der Rotphase - auf den Medium und zog während der Unterbrechung noch einmal neue Medium-Reifen auf.

Bottas: "Mehr Punkte wären möglich gewesen"

"Wir hätten mehr Pace gehabt, mehr Punkte wären also möglich gewesen, aber so ist das nun einmal." Er habe das Beste aus seiner Situation gemacht. "Der achte Platz ist nicht gerade zufriedenstellend. Wir müssen das besser machen. Wir sind nicht wirklich glücklich damit, wo wir stehen - zumindest auf dieser Strecke."

Bottas hofft auf neue Teile am FW38 in Bahrain. Dort wird die neue Nase und Frontpartie des Williams voraussichtlich zum Einsatz kommen. Grundsätzlich meint er zur Ausgangsposition von Williams in dieser Saison: "Es wird enger sein, als wir gedacht haben. Aber nach dem ersten Rennen sollten wir nicht zu viele Rückschlüsse ziehen. Schauen wir mal, wie es in Bahrain wird. Das ist eher eine normalere Rennstrecke. Aber wir müssen in der Entwicklung Schritt halten, hoffentlich bekommen wir bald neue Teile."


Fotos: Williams, Großer Preis von Australien


Williams-Technikchef Pat Symonds hat Probleme, das Ergebnis des Australien-Rennens zu deuten: "Es ist schwierig, die Leistungen einzuschätzen. Ich möchte Haas keinesfalls schlechtreden, aber wäre der Force India auch auf einer anderen Strecke so lange hinter ihm geblieben? Wahrscheinlich nicht." Auch Bottas ist hinter Romain Grosjean und Nico Hülkenberg hängen geblieben.

Smedley: Richtige Strategie & schnelle Boxenstopps

Grundsätzlich habe man sich mehr auf die härteren Reifenmischungen konzentriert, so der Brite. Die Strategie des Teams habe gut funktioniert. Generell ortete er seine Mannschaft derzeit im Mittelfeld neben Toro Rosso, Force India und Red Bull ein. Wobei er auch betont, dass er Toro Rosso derzeit als die größere Gefahr einschätzt als die Bullen.

Chefingenieur Rob Smedley ist ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis am Sonntag. Er lobt die richtige strategische Entscheidung während des Rennabbruchs: "Wir haben die richtige Entscheidung getroffen in der Box unter der roten Flagge und haben die Medium-Reifen aufgezogen, mit denen wir bis zum Ende gefahren sind. Wir haben unsere Köpfe zusammengesteckt und einen guten Job gemacht."

Die kommenden Upgrades seien vielversprechend, betont der Brite. Außerdem lobt er die Boxenmannschaft von Williams. Beide regulären Stopps der Piloten waren unter den schnellsten Zeiten zu finden: "Die Jungs in der Box haben einen tollen Job gemacht." Ein Grund dafür: "Wir haben die Radmuttern und Achsen neu designt, und die Crew an sich hat einen tollen Job gemacht." (Hier die Boxenstopp-Zeiten einsehen!)

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