• 19. März 2016 · 15:54 Uhr

Renault-Qualifying: Jolyon Palmer ärgert Kevin Magnussen

Von Platz 14 und 15 aus sollen Jolyon Palmer und Kevin Magnussen beim Großen Preis von Australien in die Punkte fahren - Qualifying lief besser als erwartet

(Motorsport-Total.com) - Man hatte keine Wunder erwartet. Und so landete Renault in seiner Comeback-Saison nach dem ersten Qualifying der Formel 1 2016 im Mittelfeld. Dennoch war das Team selbst von seiner Performance ein Stück weit überrascht: "Wir dachten, wir würden schon in Q1 rausfliegen, aber es lief besser als erwartet", gesteht Alan Permane, Einsatzleiter bei Renault. Angesichts des neuen Modus hatte man sich eine Strategie überlegt, um die eigene Leistung bestmöglich auf die Strecke zu bringen - mit Erfolg.

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Renault will beim Großen Preis von Australien in die Punkte fahren Zoom Download

Denn während andere Teams wie Haas und Sauber den Kürzeren zogen, schafften es Kevin Magnussen und Jolyon Palmer geschlossen in den zweiten Qualifying-Abschnitt. Dabei platzierte sich der Rookie überraschend, wenn auch knapp vor seinem erfahreneren Teamkollegen: Palmer qualifizierte sich mit 1:27.601 Minuten auf Platz 14, Magnussen mit 1:27.742 Minuten direkt dahinter. Der Abstand zur Spitze liegt bei knapp zwei Sekunden. (Die Qualifying-Ergebnisse im Überblick hier!)

Dabei hatte Palmer in den letzten Sekunden von Q1 noch auf dem Schleudersitz gesessen. Ihm kam zugute, dass er seine Runde unter karierter Flagge noch zu Ende fahren konnte - für den Briten offenbar eine zusätzliche Motivation: "Es macht Spaß. Du musst eben zusehen, dass du dich über Wasser hältst", kommentiert er das neue Qualifying gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Mit jedem Mal verbessert man sich, weil die Strecke besser wird. Natürlich verbessern sich auch deine Konkurrenten. Aber das ist ja gerade die Herausforderung."

Kevin Magnussen: "Ich vermisse das alte System!"

Von Einsatzleiter Permane heimste Palmer entsprechend viel Lob ein: "Er hat es wirklich genossen, hier zu fahren, das hat man gesehen. Bisher hat er einen tollen Job gemacht, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sein erstes Grand-Prix-Wochenende ist." In der vergangenen Woche habe der Rookie wichtige Zeit im Simulator verbracht, um die für ihn neue Strecke kennenzulernen, das zahle sich nun aus. Trotz des chaotischen Qualifyings setzte er sich sogar gegen Magnussen durch.

Dem schmeckte nicht nur der neue Qualifying-Modus nicht: "Ich vermisse das alte System!" Der 23-jährige Däne haderte damit, dass sein eigener Teamkollege schneller war: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass er besser ist als ich. Aber es war kein brillantes Qualifying von mir. Deshalb kann ich mit der Position, die ich jetzt habe, noch zufrieden sein. Es hätte viel schlimmer kommen können", urteilt er. Auf seinem dritten Run in Q1 warf ihn nach einem Verbremser ein demolierter Reifen zurück, in Q2 geriet der Däne in den Verkehr.

"Jolyon hat drei Runs gebraucht, um in Q2 einzuziehen, ich nur zwei. Wenn ich keinen dritten Run gemacht und mir die Reifen ruiniert hätte, wäre in Q2 auch gegen McLaren sicher noch mehr drin gewesen", glaubt Magnussen. Fernando Alonso und Jenson Button landeten mit einem deutlichen Vorsprung von über anderthalb Sekunden vor den Renault-Piloten. "Ich wünschte, wir wären näher an ihnen dran", gesteht Palmer, "sie haben mehr Performance aufgeholt, als wir dachten. Vielleicht haben sie während der Tests etwas zurückgehalten."

Renault beim Formel-1-Comeback direkt in die Punkte?

Für das Rennen macht sich der 25-Jährige keine Illusionen: "Es wird harte Arbeit. Was die Pace angeht, sind wir nicht da, wo wir sein wollen. Vor uns müsste schon etwas passieren, damit es uns nach vorn spült. Aber wenn wir ins Ziel kommen und vielleicht ein, zwei Punkte einfahren, wäre das schon ein Erfolg." Dabei nimmt Palmer vor allem die Teams hinter sich in den Blick: "Haas hat eine gute Pace. Sauber ist auch sehr nah. Es wird sicher ein langes Rennen", so der Brite.

Magnussen will sein Augenmerk auf den Start und die erste Runde legen, denn beides sei in Melbourne entscheidend. "Hier ist es schwierig, zu überholen", erklärt er, "aber mit ein bisschen Glück schaffe ich es gleich in die Punkte und kann die Position halten." Auch Einsatzleiter Permane rechnet mit Punkten für Renault. Da seine Piloten aus dem Mittelfeld starten, sei die Chance darauf groß: "Wenn wir das bei unserem Debüt schaffen, insbesondere nach dem harten Winter, wäre das fantastisch für das Team."

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