Qualifying: Warum Pascal Wehrlein an Paydriver scheiterte
Bitteres erstes Qualifying für Manor-Hoffnung Pascal Wehrlein: Warum der DTM-Champion für sein Scheitern am Paydriver-Teamkollegen nur bedingt schuld ist
(Motorsport-Total.com) - Enttäuschung für Deutschlands Formel-1-Debütanten Pascal Wehrlein: Der Manor-Pilot musste sich in seinem ersten Qualifying seinem Teamkollegen Rio Haryanto geschlagen geben. Der DTM-Champion war um 15 Tausendstel langsamer als der mäßig stark eingeschätzte indonesische Paydriver, der im Vorjahr in der GP2-Serie Gesamt-Vierter wurde. Und Haryanto meint sogar: "Die Runde war nicht perfekt und ich hätte schneller fahren können."
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Kurzes Vergnügen: Pascal Wehrlein konnte nur eine schnelle Runde drehen Zoom Download
Sportdirektor Dave Ryan gibt nun zu, dass es dafür auch technische Gründe gibt. "Wir haben Pascal nicht das richtige Material gegeben, denn wir haben an seinem Auto ein paar Probleme, die wir nicht verstehen", erklärt der neuseeländische Ex-McLaren-Mann. Das liegt auch daran, dass man bei Wehrlein auf andere "Abstimmungswerkzeuge" setzt. "Das haben wir bei Pascal nicht hinbekommen, was aber Rios Leistung nicht schmälern soll." Laut Ryan haben sich beide Piloten "unabhängig voneinander" für ihre Herangehensweise entscheiden.
Wehrlein, der durch die Rückversetzung Haryantos nach der Boxengassen-Kollision im dritten Freien Training mit Romain Grosjean als Vorletzter starten darf, ist nach der Niederlage enttäuscht und nennt die Reifen als Hauptgrund.
Manor scheitert an Supersoft-Reifen und Sauber-Blockade
"Die Runde war zwar okay, aber auch nicht supergut. Ich hatte jedenfalls keinen groben Fehler drin", stellt er klar. Als das Manor-Duo dann noch eine zweite schnelle Runde anhängen wollte, wurden beide von den Sauber-Piloten aufgehalten. "Das war ziemlich schlimm", wirft Ryan ein.
Die Manor-Piloten traf dies doppelt hart, denn im Gegensatz zum Test in Barcelona hat man in Melbourne Probleme, die Supersoft-Reifenmischung auf Anhieb auf die richtige Temperatur zu bringen. "Im dritten Freien Training habe ich mich in meiner zweiten Runde um über eine Sekunde verbessert", verrät Wehrlein. Eine ähnliche Verbesserung hatte er auch im Qualifying in seinem zweiten schnellen Umlauf erwartet, doch dazu kam es nicht mehr.
Ryan verspricht: Wehrleins Problem wird gelöst
Daher hofft er nun auf ein starkes Rennen: "Morgen sieht die ganze Sache wieder anders aus. Klar ist es von da hinten nicht einfach, nach vorne zu fahren, aber ich werde versuchen, ein paar Plätze gutzumachen." Trotz der Enttäuschung ist Wehrlein "so relaxt wie vor dem Wochenende. Je weiter hinten man steht, desto relaxter wird man, denn es kann nur nach vorne gehen. Ich hoffe, dass wir im Rennen mit den anderen kämpfen können."
Auch Ryan ist zuversichtlich: "Unser Longrun-Tempo war vielversprechend, und wir haben beim Versuch, die Lücke nach vorne zu schließen, einen großen Schritt gemacht. Hoffentlich erfahren wir morgen, wie groß der Schritt ist." Und an Wehrlein gibt das McLaren-Urgestein ein Versprechen ab: "Wir werden sein Problem vor dem nächsten Rennen in den Griff kriegen, und dann wird er viel besser vorbereitet sein."