Toro Rosso in Australien: Winkt der beste Auftakt aller Zeiten?
Wenn Toro Rosso in Australien aufschlägt, steigen die Erwartungen im Vergleich zum Vorjahr: Die piloten sind gereift und der schwache Renault-Motor weg
(Motorsport-Total.com) - Endlich aus dem Schatten der Bullen treten, das wünscht sich Toro Rosso zum Saisonauftakt der Formel 1 2016 in Melbourne. Bislang war das Schwesterteam das eindeutig erfolgreichere Team der Red-Bull-Familie, doch dass die Junioren um Max Verstappen und Carlos Sainz in diesem Jahr vor dem Hauptteam liegen könnten, hält selbst Motorsportberater Helmut Marko für möglich. In Australien soll dafür nun der Grundstein gelegt werden.
Die Situation ist besser als vor einem Jahr: Der Renault-Antrieb, dessen Unzuverlässigkeit 2015 eine Menge Punkte kostete, ist weg, dafür fährt man ab sofort mit Ferrari-Triebwerken. Zudem besitzen die beiden Piloten nun jeweils ein Jahr Formel-1-Erfahrung, nachdem sie im Vorjahr an Ort und Stelle ihr Grand-Prix-Debüt gegeben hatten. "Ich war so aufgeregt, dass ich an meinem ersten Formel-1-Grand-Prix teilnehmen würde", schwelgt Verstappen in Erinnerung.
"Herausstehend war vor allem die erste Kurve, wo man ziemlich schnell ankommt - oder zumindest kam es mir damals so vor, weil alles so neu für mich war", grinst der Niederländer in Gedanken an den Kurs und erinnert sich auch gerne an Kurve 10, wo viele Fans auf dem Gras saßen und ihrer Leidenschaft Formel 1 frönten. "An gleicher Stelle konnte ich auch Teile der wunderschönen Stadt sehen", so der Toro-Rosso-Pilot.
Weniger gute Erinnerungen hat er an den letzten Abschnitt des Kurses im Albert Park, weil er dort im Vorjahr aufgeben musste. "Wenn man in seinem ersten Formel-1-Rennen auf Punktekurs liegt und ausscheiden muss, dann ist das echt eine harte Erfahrung", sagt er. Dennoch nehme dies nichts vom Zauber Melbournes weg: "Alles in allem ist es eine tolle Strecke, und ich kann es kaum abwarten, wieder zurück zu sein."
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Teamkollege Carlos Sainz kann auf mehr Erfolg zurückblicken. Bei seinem Debüt wurde er im Qualifying auf Anhieb Achter und konnte im Rennen zwei Zähler mitnehmen. "Die Vorbereitung auf das Rennen zaubert definitiv ein Lächeln auf mein Gesicht", sagt er daher. "Ich habe die Strecke im vergangenen Jahr zum ersten Mal entdeckt und kann sagen, dass es wirklich Spaß gemacht hat. Ich hoffe, dass das in diesem Jahr auch der Fall sein wird."
Am besten gefällt dem Spanier dabei die schnelle Kurvenkombination elf und zwölf, die im sechsten Gang gefahren wird. Die schwierigste Passage sei hingegen die langsamte kurz vor Ende der Runde. "Da muss man echt am Lenkrad arbeiten, um einen guten Ausgang zu haben." Wenn den Toro-Rosso-Piloten das gelingt, winkt vielleicht sogar das beste Australien-Ergebnis der Teamgeschichte: Dafür muss man 2009 übertreffen, als Sebastien Buemi und Sebastien Bourdais die Ränge sieben und acht holten.