• 12. März 2016 · 11:53 Uhr

Vor Melbourne: Red Bull will Force India und Williams besiegen

Während sich Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat auf den Grand Prix von Australien freuen, fürchtet Helmut Marko die überlegenen Mercedes-Motoren

(Motorsport-Total.com) - Vom Siegerteam aufs Abstellgleis: Nach den Erfolgsjahren mit Sebastian Vettel hatte Red Bull in den vergangenen zwei Jahren der Formel 1 zu kämpfen. 2015 erlebte das Team das erste Mal seit 2008 eine komplett sieglose Saison, sodass sogar über einen Ausstieg diskutiert wurde. Doch nun stehen die Zeichen wieder auf Angriff. Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko nimmt dabei vor allem die Konkurrenz von Force India und Williams ins Visier.

Foto zur News: Vor Melbourne: Red Bull will Force India und Williams besiegen

Helmut Marko will mit Red Bull langfristig gegen Force India und Williams punkten Zoom Download

"Mit unserem Auto können wir mit Force India und Williams - beide mit Mercedes-Motoren - konkurrieren. Aber Ferrari und Mercedes sind zu weit weg", sagt Marko im Interview mit 'Formula1.com'. Am Ende der Saison sieht er sein Team in der Rangordnung auf Platz drei. "Auf lange Sicht ist das natürlich nicht genug", gibt sich Marko selbstkritisch. Um zu gewinnen, müssten außergewöhnliche Bedingungen wie etwa leichter Regen herrschen, glaubt er.

"Ab Mitte der Saison sollte sich unsere Antriebseinheit verbessern. Deshalb glaube ich, Rang drei ist machbar", so Markos Prognose. In der ersten Saisonhälfte sieht er ohnehin Mercedes allen davon fahren und erwartet Doppelerfolge in Serie, sofern der Konstrukteursweltmeister von 2014 und 2015 es nicht vermasselt. Direkt dahinter werde sich Ferrari einreihen. "Um Platz drei wird es einen engen Kampf zwischen Williams, Force India, Toro Rosso und Red Bull geben", so Marko.

Helmut Marko vertraut auf Renault-Equipment

Der Ex-Rennfahrer stellt klar: Erfolg in der Formel 1 steht und fällt derzeit mit dem Motor. "So lange du keinen konkurrenzfähigen Motor hast, bist du auch nicht konkurrenzfähig", sagt Marko. Red Bull wird nach langem Hin und Her in diesem Jahr von Renault mit einer Antriebseinheit namens TAG Heuer beliefert. Eigene Optimierungen sind tabu: "Wir bekommen den Motor und stecken ihn ins Auto. Punkt. Wir dürfen ihn nicht verändern. Das gilt auch für alles, was die Software und das Mapping betrifft."

Doch Marko vertraut auf Renault als Motorenlieferant und eine faire Zusammenarbeit. Bis Renaults eigenes Formel-1-Team auf einem ähnlichen Niveau wie Red Bull fahren kann, werden mindestens zwei Jahre vergehen, ist sich Marko sicher. "Wir sind derzeit das Beste, was sie haben. Es wäre also nicht sehr clever, uns nicht mit gleichem Material auszustatten", erklärt er. Mit den Tests zeigt sich der 72-Jährige zufrieden: "Das Chassis hat sofort überzeugt, wir konnten viele Kilometer fahren und mehr ausprobieren als zuletzt."

Auch Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat sehen sich für den Großen Preis von Australien gut gerüstet. "Das Testen verlief für uns dieses Jahr um einiges besser", lobt Ricciardo. "Man weiß zwar noch nicht wirklich, wo man steht, bis man in Melbourne ist, aber wir sind besser vorbereitet als im vergangenen Jahr, das ist gut fürs Selbstbewusstsein." Der Australier wird in Melbourne sein Heimrennen bestreiten und ist deshalb besonders aufgeregt: "Ich kann es kaum erwarten, dass die Lichter ausgehen und wir endlich wieder Rennen fahren", verrät er.

Daniel Ricciardo und Daniil Kwjat heiß auf Melbourne

Am meisten freut sich der Lokalmatador auf seine Fans: "Sie sind das Beste am Australien-Grand-Prix", betont Ricciardo. "Jeden Tag werden wir begeistert von ihnen begrüßt, wenn wir an der Strecke ankommen, das ist einfach cool!" Umso größer sei die Motivation, beim Saisonauftakt in der Heimat ein gutes Resultat einzufahren. Seine bisherige Melbourne-Bilanz ist mit dem sechsten Rang im vergangenen Jahr als bisher beste Platzierung eher durchwachsen.

Foto zur News: Vor Melbourne: Red Bull will Force India und Williams besiegen

Helmut Marko mit den Red-Bull-Piloten Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo Zoom Download

Im Jahr zuvor war der 26-Jährige wegen Unregelmäßigkeiten bei der erlaubten Benzindurchflussmenge disqualiziert worden. Sein zweiter Platz wurde ihm aberkannt. Eine bittere Pille für Ricciardo, der die Strecke Down Under nicht nur wegen des Heimvorteils schätzt: "Ich mag Stadtkurse. Melbourne hat einen wirklich guten Fluss, gute Kurvenkombinationen, viele Links-Rechts- und Rechts-Links-Kurven." Das sonnige Wetter könne er ebenfalls kaum erwarten, denn ein Fan des europäischen Winters sei er nicht.

Und Teamkollege Daniil Kwjat? Auch er freut sich auf Australien: "Ich mag Melbourne, es ist schön dort, sehr entspannt mit gutem Essen, schönen Stränden und viel Sonnenschein", schwärmt der Russe. Auf das Rennen sei er gut vorbereitet: "Wir konnten vieles verbessern und wissen, was wir in Melbourne zu tun haben, das ist das Wichtigste. Es gibt keine großen Fragezeichen mehr und das ist sehr gut." Entsprechend selbstbewusst geht Kwjat, der sich in seinem Team endlich angekommen fühlt, in die neue Formel-1-Saison.


Fotostrecke: Die Stadtkurse der Formel 1

"Die Strecke ist ziemlich außergewöhnlich, es gibt wenig Vergleichbares. Man muss sehr präzise fahren, das mag ich", sagt der Red-Bull-Pilot. Dass in Melbourne vor allem Ricciardo im Fokus der Aufmerksamkeit stehen wird, sieht Kwjat als Vorteil: "So ist das Wochenende für mich entspannter, am Mittwoch und Donnerstag habe ich viel Zeit - weil ich gerne in Australien bin, ist das gut für mich. Daniel verbringt sowieso viel mehr Zeit hier, also kann er jetzt ruhig ein bisschen leiden", scherzt er.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Foto zur News: Neue Formel-1-Teams seit der Saison 1990
Neue Formel-1-Teams seit der Saison 1990

Foto zur News: Zahlenspiel: Die Startnummern der Formel-1-Fahrer 2024
Zahlenspiel: Die Startnummern der Formel-1-Fahrer 2024

Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer mit vier WM-Titeln in Folge
Die Formel-1-Fahrer mit vier WM-Titeln in Folge

Foto zur News: Las Vegas: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Las Vegas: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Nach Machtkampf: Neues Team kommt in die F1!
Nach Machtkampf: Neues Team kommt in die F1!
Foto zur News: Ferrari blamiert sich in Las Vegas: Funkzoff, Strategiechaos und Graining
Ferrari blamiert sich in Las Vegas: Funkzoff, Strategiechaos und Graining

Foto zur News: 1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!
1984: Die engste WM-Entscheidung der Formel-1-Geschichte!

Foto zur News: Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Ralf Schumacher: Sulayem ist kein guter Präsident
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel-1-Datenbank
Formel-1-Datenbank: Ergebnisse und Statistiken seit 1950
Formel-1-Datenbank:
Ergebnisse und Statistiken seit 1950

Jetzt unzählige Statistiken entdecken & eigene Abfragen erstellen!

Anzeige InsideEVs