Elektronikprobleme und Ex-Teamkollegen ärgern Red Bull
Red Bull verabschiedet sich nicht glanzvoll, aber anständig aus der problemreichen Saison 2015: Hindernisse gibt es auch beim letzten Rennen zu erleben
(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez überholen und dann hinter den Mercedes und Kimi Räikkönens Ferrari auf Rang vier ankommen, so sah der Plan für Daniel Ricciardo aus, doch beim heutigen Rennen in Abu Dhabi liefen dafür zwei Komponenten falsch. Zum einen kam der Australier in Red-Bull-Diensten nicht am Force India vorbei, zum anderen musste er auch Ex-Teamkollege Sebastian Vettel passieren lassen, der von hinten angeflogen kam.
Für Ricciardo bedeutete das am Ende nur Rang sechs. "Top 5 wäre ein wenig süßer gewesen, aber ich konnte Seb nicht hinter mir halten - speziell auf den Options war seine Pace so viel schneller", sagt er. Und an Perez kam er nicht heran, weil der Force India auf den Geraden so viel schneller war. "Ich hätte gerne ein paar Kämpfe mehr gehabt, aber das Feld schien recht weit auseinandergezogen. Sechster ist vielleicht nicht repräsentativ, dennoch bin ich zufrieden."
Teamkollege Daniil Kwjat konnte zu Beginn des Rennens eine gute Pace gehen, bevor technische Probleme den jungen Russen zurückwarfen. Durch Überhitzung bekam er ein Problem mit seinem ERS und verlor speziell auf den Geraden eine Menge Zeit. "Bis zur Mitte sah es so aus, als könnten wir ein starkes Rennen haben. Ich habe Massa kontrolliert und Hülkenberg attackiert", meint der Russe.
"Aber dann kamen die Elektronikprobleme und wir mussten den Kampf aufgeben. Beinahe in jeder Runde mussten wir etwas gegen die Probleme unternehmen und haben unter diesen Umständen den besten Job abgeliefert", sagt er weiter. Mit Rang zehn gab es für ihn im letzten Saisonrennen immerhin noch einen Punkt. "Darüber bin ich glücklich", sagt er.
Fotostrecke: GP Abu Dhabi, Highlights 2015
Der erste Hattrick und der insgesamt 14. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere: Auf den Tag genau 40 Jahre nach dessen Tod (Hubschrauberabsturz) zieht Nico Rosberg in der ewigen Bestenliste mit dem zweimaligen Weltmeister Graham Hill gleich. Aber nach dem Rennen stichelt Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton: "Weltmeister zu sein klingt viel besser, als das Rennen zu gewinnen." Fotostrecke
Für Red Bull endet damit ein enttäuschendes Jahr auf Rang vier der Gesamtwertung. In nur einem Rennen stand man auf dem Podest und machte vor allem mit Zank mit Motorenpartner Renault Schlagzeilen. "Es war ein anspruchsvolles Jahr, manchmal frustrierend, aber wir hatten unsere Höhepunkte", sagt Teamchef Christian Horner. "Und jetzt freuen wir uns auf hoffentlich bessere Aussichten 2016."
Daniel Ricciardo würde gerne auch in der kommenden Woche ein Rennen fahren, "gleichzeitig bin ich aber auch glücklich, dass die Saison vorbei ist. Ich bin optimistisch, dass das nächste Jahr besser werden wird", so der Australier. Das teaminterne Duell hat Ricciardo übrigens gegen Kwjat verloren: Mit 92 Zählern hat er drei Punkte weniger auf dem Konto als sein Teamkollege.