• 27. November 2015 · 19:45 Uhr

Supersoft im richtigen Moment: Alonso überraschend in Top 10

Fernando Alonso überrascht mit neuntbester Zeit im freien Training - McLaren experimentiert in vielerlei Hinsicht für 2016, fast problemloser Freitag in Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren-Honda könnte die Saison vermutlich mit diesem Freitag zu Ende sein, denn Fernando Alonso sorgte für das positive Erlebnis, das die britisch-japanische Truppe gesucht hat: Im zweiten Training zum Großen Preis von Abu Dhabi 2015 fuhr er die neuntbeste Zeit, obwohl der Yas Marina Circuit als Motorenstrecke gilt. McLaren testete viele neue Teile und sogar bereits ein neues Lenkrad im Hinblick 2016. Alonso testete darüber hinaus eine neue Abstimmung der Hinterradaufhängung.

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Voll im Soll: Fernando Alonso sorgte für eine faustdicke Überraschung Zoom Download

Der Spanier ist ob seiner einstelligen Platzierung zufrieden, bleibt aber ganz Realist: "Ich bin glücklich mit dem Auto und unseren Fortschritten, aber leider werden wir morgen kaum Neunte sein. Normalerweise drehen andere Teams im Qualifying ihre Motoren auf. Und wir haben den Supersoft genau zum optimalen Zeitpunkt aufgezogen - ein bisschen später als die anderen." (Zu den Ergebnissen)

Nichtsdestotrotz heben solche Resultate die Stimmung bei McLaren. "Es ist zufriedenstellend zu sehen, dass Fernando eine Zeit auf dem Supersoft markiert hat, die innerhalb einer Sekunde mit der schnellsten Zeit des Nachmittags lag - und das auf einer Strecke, von der wir nicht erwartet haben, dass sie unserem Fahrzeug entgegenkommen würde", freut sich Renndirektor Eric Boullier. Im ersten Sektor war Alonso gar Fünftschnellster hinter den Mercedes und Red Bull. "Das zeigt, dass unser Chassis von der Performance her nicht langsamer ist", kommentiert Jenson Button diese Performance.

Kleiner Defekt bei Alonso stört kaum

Für ihn selbst lief es weniger erfreulich. "Wir haben gänzlich andere Dinge probiert als Fernando", so der Weltmeister von 2009. "Es hat nicht sonderlich viel Spaß gemacht, aber morgen gehe ich auf sein Setup, was die Sache hoffentlich etwas schöner machen wird." Button landete nur auf dem 16. Platz in der Abendsession, nachdem er im ersten Training als 13. noch einen Platz vor seinem Teamkollegen gelegen hatte.

Wichtig war für McLaren, dass man einen (fast) problemlosen Tag nach dem Desaster in Brasilien erwischt hatte, als Fernando Alonso gleich zweimal ausrollte. Ganz ohne Drama ging es dann aber nicht: Am Ende der ersten Trainingssitzung war Alonso plötzlich langsam. "Ein Hochspannungssensor ist in den Notlaufmodus gegangen", erklärt Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai. "Wir mussten aber lediglich ein Ersatzteil für das zweite Training einbauen."

Sorge um superweiche Reifen

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Stellt die Vorarbeit für 2016 ein Licht am Ende des McLaren-Tunnels dar? Zoom Download

Nicht nur für das nächste Jahr hat McLaren eine Menge Daten gesammelt; natürlich nahm auch die Vorbereitung auf den letzten Grand Prix der Saison ihren gewohnten Lauf. "Ich hatte ein bisschen Graining auf dem Supersoft, aber das dürfte für alle dasselbe sein", moniert Alonso. Button hadert etwas mehr: "Das Auto ist sehr pointy (lenkt also sehr zackig ein; Anm. d. Red.), deshalb geht es darum, die Hinterreifen zu schonen, während die vorderen hart rangenommen werden müssen, damit sie im ersten Sektor funktionieren."

Dabei kann jedoch gerade der superweiche Reifen schnell überhitzen. "Ich glaube nicht, dass der sehr lange halten wird", prognostiziert Button. "Der weiche Reifen hält hingegen ganz gut." Ihm wäre es lieber, wenn das Rennen bei Tageslicht ablaufen würde: "Unser Auto funktioniert unter warmen Bedingungen einfach besser. So wird es ein schwieriges Rennen werden. Ich warte einfach darauf, dass die anderen mich überholen", nimmt er die Sache mit Galgenhumor.

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